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Modelluntersuchungen zum Wildtiermanagement in Schutzgebieten am Beispiel des Nationalparks Bayerischer Wald

Description: Das Projekt "Modelluntersuchungen zum Wildtiermanagement in Schutzgebieten am Beispiel des Nationalparks Bayerischer Wald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nationalpark Bayerischer Wald durchgeführt. Laut Definition der IUCN (Internationale Union for Conservation of Nature) sind Nationalparke 'zur Sicherung großräumiger ökologischer Prozesse ausgewiesene, großflächige, natürliche oder naturnahe Gebiete oder Landschaften samt ihrer typischen Arten- und Ökosystemausstattung'. Für den Umgang mit großen Wildtieren machen diese Richtlinien keine konkreten Angaben und auch in der Bundesdeutschen Gesetzgebung finden sich keine klaren Vorgaben. Erschwerend kommt in Mitteleuropa hinzu, dass Nationalparke in formals genutzten Landschaften ausgewiesen wurden und eine geringe Flächengröße aufweisen. Rahmenbedingungen, die es schwierig machen, das Prinzip 'Natur, Natur sein lassen' im Wildtiermanagement umzusetzen. Ziel dieses Projektes war es deshalb, Empfehlungen für den Umgang mit Wildtieren im Nationalpark Bayerischer Wald und vergleichbaren Nationalparken in Mitteleuropa zu erarbeiten. Dazu wurde die historische Entwicklung des Wildtiermanagements im Nationalpark Bayerischer Wald und Forschungsfragen zum Verhalten von Rehen und Rothirschen und deren Einfluss auf die Waldentwicklung mit statistischen und individuenbasierten Modellen untersucht. Die Analysen zur Verteilung des Verbissdrucks im Nationalpark Bayerischer Wald zeigen einen starken Einfluss des Nationalparkmanagements auf die Verteilung des Huftierverbisses, die der Nationalparkzielsetzung einer möglichst wenig vom Menschen gesteuerten Entwicklung entgegenlaufen. Auch die Simulationen zur Waldentwicklung in den nächsten 100 bzw. 1000 Jahren, bei der Szenarien mit unterschiedlichem Verbissdruck und Klimaentwicklung vergleichen wurden, stellen die Sinnhaftigkeit von Managementmaßnahmen in Frage. Es zeigte sich, dass eine Senkung des Verbisses im Vergleich zu den Auswirkungen der prognostizierten Klimaveränderung nur einen sehr geringen Effekt auf die Waldentwicklung hat. Aufgrund von Simulationen mit Hilfe eines individuenbasierten Modells konnte der Einfluss verschiedener Varianten einer früheren Öffnung der Wintergatter untersucht werden. Als Ergebnis kann ein solches Vorhaben nur dann konfliktarm durchgeführt werden, wenn die Fütterung im Wintergatter weitergeführt. Bei den anderen Varianten besteht die Gefahr, dass die Tiere in das Vorfeld des Nationalparks abwandern. Der Öffnungszeitpunkt spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein Experiment durchgeführt, bei dem zwei Gatter früher geöffnet wurden. Die Beobachtung von besendertern Tieren zeigte, dass hierdurch keine erhörten Schäden im Umfeld des Nationalparks entstanden. Dies in Kombination mit den Ergebnissen der Analyse von Aktivitätsdaten der Tiere, die zeigen, dass die Rothirsche bereits im April eine höhere Aktivität haben, legt den Schluss nahe, dass eine frühere Öffnung der Wintergatter auch aus Sicht des Tierschutzes geboten erscheint. (Text gekürzt)

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Hirsch ? Habitat wildlebender Tiere und Pflanzen ? Bayerischer Wald ? Reh ? Wildverbiss ? Vegetationsschaden ? Waldschaden ? Umweltschaden ? Wildhege ? Schaden durch Tiere ? Wildtiermanagement ? Statistisches Modell ? Szenario ? Tierbestand ? Wildtier ? Mitteleuropa ? Simulation ? Nationalpark ? Naturlandschaft ? Naturnahe Landschaft ? Tier ? Biotopschutz ? Rechtsgrundlage ? Wildlebende Tiere und Pflanzen ? Gesetzgebung ? Simulationsmodell ? Klimawandel ? Klimaentwicklung ? Tierschutz ? Wald ? Naturschutz ? Landschaft ? Richtlinie ? Schutzgebiet ? Flächengröße ? Fütterung ? Analysenergebnis ?

Region: Bayern

Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2009-09-01 - 2013-10-30

Status

Quality score

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