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Untersuchungen zur landschaftsökologischen Dynamik, Regeneration und Erhaltung oligotropher Feuchtbiotope

Description: Das Projekt "Untersuchungen zur landschaftsökologischen Dynamik, Regeneration und Erhaltung oligotropher Feuchtbiotope" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz durchgeführt. Seit 1982 wird auf 8 Dauerbeobachtungsflaechen im wuerttembergischen Alpenvorland die Renaturierung geduengter Feuchtwiesen durch vegetationskundliche Untersuchungen, Ertragsermittlungen und Untersuchungen der Heuschreckenfauna verfolgt. Dazu werden auf mehreren Versuchsflaechen folgende Pflegevarianten untersucht: Mahdregime mit Abraeumen des Maehgutes, Bodenabtrag und ungestoerte Sukzession. Ziel der Untersuchungen ist es zu pruefen, ob sich als Futterwiesen genutzte intensivierte Pfeifengraswiesen, eine Maedesuess-Hochstaudenflur und Kohldistelwiesen wieder in intakte, als Streuwiesen genutzte Pfeifengraswiesen rueckwandeln lassen (Regeneration von Pfeifengras-Streuwiesen). Dabei soll geprueft werden, ob eine Rueckwandlung generell moeglich ist, welchen Verlauf und wieviel Zeit sie in Anspruch nimmt, welche Faktoren die Rueckentwicklung entscheidend bestimmen und welche Verfahren dafuer geeignet sind. Folgende Ergebnisse konnten erzielt werden: - Die gering intensivierten Pfeifengraswiesen konnten innerhalb weniger Jahre durch Umschaltung auf herbstliche Streumahd ohne Duengung wieder in mehr oder minder intakte Pfeifengras-Streuwiesen rueckgewandelt werden. Die durch Duengung eingebrachten Naehrstoffe konnten durch Mahd mit Abtransport des Maehgutes schnell wieder entfernt werden. Die Maedesuess-Hochstaudenflur konnte durch Sommermahd ohne Duengung wirksam ausgemagert werden. Sie wandelte sich dann zunaechst in eine magere Kohldistelwiese um. Die Kohldistelwiesen liessen sich bislang nicht in Pfeifengraswiesen rueckwandeln. Als Voraussetzung fuer die Regeneration konnten jedoch alle Standorte innerhalb von 8 bis 10 Jahren ausgemagert werden. Die Entwicklung zu Pfeifengraswiesen innerhalb der naechsten 5 bis 10 Jahre deutet sich zwar an, ob eine vollstaendige Rueckwandlung ueberhaupt moeglich ist, muss offen bleiben. Verlauf und Dauer der Ausmagerung von entwaesserten An- und Niedermoorboeden konnten auf Kalium als wachstumsbegrenzenden Hauptnaehrstoff zurueckgefuehrt werden. Gering mit Ton und Feinschluff durchsickerte Niedermoorboeden magerten sehr schnell (0-2 Jahre), stark durchschlickte (Niedermoore in Auen) magerten nur langsam (8-10 Jahre) aus. Bei schneller Ausmagerung waren drastische Ertragseinbrueche innerhalb weniger Jahre zu beobachten. Die dann eingetretene starke Vermoosung fuehrte zu Verlusten der Tragfaehigkeit der Narbe. Bei der Ausmagerung war eine typische Abfolge unterschiedlicher Sukzessionsphasen der Vegetation aus dominanten und codominanten Arten zu beobachten. Dabei wurden Arten mit hohen Anspruechen an die Naehrstoffversorgung (Arten der intensiv genutzten Futterwiesen) von Arten mit geringeren Anspruechen an die Naehrstoffversorgung verdraengt. Bei schneller Ausmagerung bildeten sich grasreiche, bluetenarme Bestaende aus Magerkeitszeigern. Das Maehgut solcher Flaechen eignet sich weder als Futter (kaliumarm, geringe Schmackhaftigkeit) noch als Streu.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Heuschrecken ? Baden-Württemberg ? Kalium ? Landschaftsökologie ? Schnecke ? Vegetation ? Streuwiese ? Botanik ? Mahd ? Nährstoff ? Wiese ? Erosion ? Feuchtwiese ? Dauerbeobachtungsfläche ? Feuchtgebiet ? Futtermittel ? Landschaftsökosystem ? Moorboden ? Niedermoor ? Renaturierung ? Flussaue ? Alpenvorland ? Düngung ? Sukzession ? Trophiegrad ? Auenlandschaft ? Biomasse ? Regeneration ? Naturschutz ? Versuchsflaeche ? Zeitverlauf ?

Region: Baden-Württemberg

Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1994-05-16 - 1995-12-31

Status

Quality score

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