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Wald und Schalenwild in den Isarauen

Description: Das Projekt "Wald und Schalenwild in den Isarauen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. Die waldökologische Analyse stellt fest, dass der Isarauwald durch die Eingriffe in das Wasserregime seit über 100 Jahren viel von seiner ursprünglichen Dynamik eingebüßt hat. Größere Flächen werden von mittelalten, fremden Reinbeständen aus Fichte, Kiefer oder Hybridpappel eingenommen. Die Standortverhältnisse sind für die Forstwirtschaft auf dem größten Teil der Isarau gut. Die Forstverwaltung hat sich dennoch von den weniger produktiven Standorten zurückgezogen. Sie richtet sich heute nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldwirtschaft und überlässt größere Flächen einer freien, natürlichen Entwicklung. Bei der Beurteilung der Wald-Wild-Verhältnisse stützt sich die Analyse hauptsächlich auf die Forstinventur (ca. 1.200 Aufnahmepunkte im Staatswald), ferner auf das Vegetationsgutachten und auf eigene Erhebungen in gezäunten bzw. nicht gezäunten Flächen. Die Forstinventur stellt hohe Verjüngungsvorräte (größer 8.000 unverbissene Pflanzen pro ha) in den vier südlichen Distrikten fest (Teil Süd, Teile von Teil Nord), geringe (kleiner 5.000 unverbissene Pflanzen) in den vier östlichen Distrikten (Teile von Teil Nord, Teil Ost). Das heißt: Im aktuell von Rotwild besiedelten Teil ist der Zustand der Verjüngung deutlich besser als im aktuell rotwildfreien Teil. Die Zeitreihe des Vegetationsgutachtens von 1986 bis 2000 stützt diese Befunde. Das mittlere Verbissprozent ist in der Hegegemeinschaft Freising (Teile Süd und Nord) von ca. 58 auf 22 (Laubholz) bzw. von 22 auf 2 (Nadelholz) zurückgegangen; in der HG Moosburg (Teil Ost) von 50 auf 20 (Laubholz) und bei Nadelholz tendenziell gleich geblieben. Der Verbiss ist im Teil Süd mit einer natürlichen Walderneuerung vereinbar. Im Teil Nord ist er an der Obergrenze für eine ausreichende Bestandserneuerung ohne Zaun. Im Teil Ost ist er zu hoch. Massive Schälschäden im Teil Süd haben stellenweise eine Auflichtung des Waldes zur Folge. Bei gleich bleibender Schälbelastung wird sich der Waldbestand an diesen Stellen punktuell bis kleinflächig auflösen. Dies ist aus ökosystemarer Sicht so lange nicht schädlich, als es sich auf kleinere Flächen beschränkt. Waldauflösung ist jedoch grundsätzlich nicht mit den gesetzlichen Vorgaben vereinbar. Die jagdlichen und waldbaulichen Maßnahmen des Forstamtes haben in den letzten Jahren entscheidend zu einer aus waldökologischer Sicht positiven Entwicklung der Verjüngung beigetragen. Auf Verbissschutzzäune kann fast durchweg verzichtet werden. Im Vergleich zu den frühen 1980er Jahren hat der Isarauwald an Naturnähe deutlich gewonnen. Er erfüllt zunehmend die gesellschaftlichen Anforderungen, die bei einer Leitbilddiskussion mit anderen Interessengruppen definiert worden waren. Aus Sicht der waldökologischen Analyse ist in den Teilen Süd und Nord keine weitere Reduktion des Rehbestandes erforderlich, wohl aber im Teil Ost. Ferner ist eine Auflösung der Rotwildkonzentration im Teil Süd erforderlich.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: München ? Fichte ? Kiefer ? Pappel ? Rotwild ? Nadelgehölz ? Wildverbiss ? Schalenwild ? Waldschaden ? Wildschaden ? Quecksilber ? Wild ? Laubholz ? Nadelholz ? Geobotanik ? Waldfläche ? Baumrinde ? Waldökosystem ? Waldinventur ? Naturnahe Bewirtschaftung ? Pflanze ? Forst ? Interessenvertreter ? Waldverjüngung ? Natürlichkeit ? Zeitreihe ? Naturnahe Waldwirtschaft ? Wald ? Forstwirtschaft ? Jagd ? Nachhaltige Bewirtschaftung ? Einzäunung ? Freising ? Forstverwaltung ? Zeitverlauf ? Äsung ?

Region: Bayern

Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2003-01-01 - 2004-12-31

Status

Quality score

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