Description: Das Projekt "Modellhafte Sicherung der umweltgeschädigten Chorumgangswand des Baudenkmals St. Nicolai in Zerbst unter Verwendung regionaler historischer Kalkmörtel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Förderkreis St. Nicolai Zerbst e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Trotz der provisorischen Sicherungsmaßnahmen an der auch im gegenwärtigen Zustand im nationalen wie im europäischen Maßstab bedeutenden ehemaligen Stadtkirche St. Nicolai schreitet der Verfall an einigen Stellen der Umfassungsmauer schnell voran, und der endgültige Verlust des Baudenkmales rückt näher. Ziel ist daher, insbesondere die wertvolle Chorumgangswand so zu sichern, dass durch Einsatz regionaler historischer Kalkmörtel die schädigenden Umwelteinflüsse gestoppt bzw. dauerhaft von der Ruine ferngehalten werden können, ohne dass bauartfremde Materialien verwendet werden müssen. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Verwendet werden sollen Sande und Kiese aus hiesigen Kiesgruben unter Hinzugabe von Ziegelsplitt, um die Mörtelzusammensetzung des ursprünglichen Mauermörtels nachzuempfinden. Die ersten Untersuchungen der vorhandenen Bausubstanz zeigen, dass in der Vergangenheit die üblichen trockengelöschten Baustellenmischungen zum Einsatz kamen. Anlehnend an Erkenntnisse aus Seminarveranstaltungen mit praktischen Vorführungen zur Mörtelherstellung bei der Museumsziegelei Hundisburg wird ca. 1 bis 8 Wochen vor Verwendung der trockengelöschte Mörtel in 'Kuchenform' hergestellt. Die Mengen je Herstellungsvorgang werden auf 20 m3 begrenzt. Diese Mengen sind gerade noch ausreichend, um wirtschaftlich arbeiten zu können und nicht zu groß, um flexibel genug auf neue Erkenntnisse bei der Verwendung des Mörtels durch Änderung der Zusammensetzung reagieren zu können. Die notwendigerweise abzutragenden Bereiche werden zeitlich so abgestimmt, dass an unterschiedlichen Stellen gleichzeitig gearbeitet werden kann. Insbesondere bei kalter und regnerischer Jahreszeit wird so Problemen des Bauablaufes durch mehrere gleichzeitig zu bearbeitende Bereiche entgegengewirkt. Der Abschluss der Mauerkrone muss so erfolgen, dass schädigende Umwelteinflüsse wie Wasser, Erosion, Ablagerungen, Temperatur, Frost u.a. dauerhaft ferngehalten werden können. Dazu sollen unterschiedliche Methoden, wie sie z.B. in Deutschland, Österreich, Schweden und Schottland angewandt werden, diskutiert werden. Fazit: Die Verwendung historischer, auf das Bauwerk zugeschnittener Mörtel hat einen erheblichen Einfluss auf Aussehen, Standsicherheit und Dauerhaftigkeit des Gebäudes und wirkt sich meistens positiv aus. Die bedenkenlose Verwendung heutiger vorkonfektionierter Mörtel birgt vor allem dann hohe Risiken, wenn - wie im vorliegenden Fall - besondere äußere Einflüsse auf das Bauwerk einwirken wie: - Temperaturschwankungen bei ungeschützten langen Mauern, - Sanierung statischer Schäden nur in Teilbereichen, - Witterungseinflüsse (Wind, Regen, Schnee, Tauwasser und Frost) auf ungeschützte Ruinenmauern. Allerdings kommt dem Schutz der Krone als Wandabschluss (die Mauerkrone bei St. Nicolai ist 1,55 m breit), eine besondere Bedeutung zu. Diesem Fakt ist eine weitere DBU-Fördermaßnahme gewidmet.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kalkmörtel ? Mörtel ? Denkmalpflege ? Baustoff ? Schottland ? Wassertemperatur ? Wind ? Erosion ? Österreich ? Schweden ? Regen ? Gebäude ? Kies ? Kiesgrube ? Materialprüfung ? Frost ? Sand ? Mauerwerk ? Ruine ? Wirtschaftlichkeit ? Baudenkmal ? Kirchengemeinde ? Gebäudesanierung ? Verwitterung ? Schnee ? Bauliche Anlage ? Sanierungsmaßnahme ? Gesteinskunde ? Jahreszeit ? Denkmalschutz ? Ökologischer Faktor ? Sanierung ? Denkmalschaden ? Schadensverursachung ? Zerbst ? Ablagerung ?
Region: Saxony-Anhalt
Bounding box: 11.7333° .. 11.7333° x 52° .. 52°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2001-02-07 - 2002-07-31
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