Description: Das Projekt "Untersuchungen zur Erforschung von Gesundheitsrisiken durch Umwandlungsprodukte von kuenstlichen Mineralfasern unter industriellen Einsatzbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Angewandte Geowissenschaften durchgeführt. Zur Gruppe der kuenstlichen Mineralfasern (KMF) gehoeren Glas-, Stein- und Schlackewollen sowie keramische Fasern. Ihre Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen werden kontrovers diskutiert. In der MAK-Liste sind die Keramikfasern in die Gruppe III A 2 eingestuft worden. Dagegen wird fuer Steinwolle- und Glaswollefasern die 'als ob III A 2'-Einstufung vorgenommen. Somit wird eine Behandlung empfohlen als ob die Einstufung nach III A 2 erfolgt sei. Bei fraglichen experimentellen Befunden oder beim Fehlen von geeigneten Untersuchungen werden anorganische Fasern - wie z. B. die Schlackenwolle - als krebsverdaechtig angesehen und nach III B eingestuft. In einem vom BMFT gefoerderten Vorhaben wurden die Faserstaubverhaeltnisse an industriellen Arbeitsplaetzen und das Langzeitverhalten von kuenstlichen Mineralfasern untersucht. Ziel war die Abschaetzung eines moeglichen gesundheitlichen Risikos fuer Beschaeftigte in Bereichen, wo KMF eingesetzt werden. Im Rahmen des Vorhabens wurde das Rekristallisationverhalten von KMF im industriellen Einsatz und in Laborversuchen unter simulierten Betriebsbedingungen eingehend untersucht, insbesondere in bezug auf die Veraenderung der Faserdimensionen und der Rekristallisationsprodukte entsprechender Staeube. Die Ergebnisse bilden eine Grundlage fiir eine praeventiv-medizinische Bewertung potentiell tumorerzeugender Fasern und leisten einen Beitrag zur Grenzwertdiskussion fiir die Anwendung von KMF bzw. zur moeglichen Einstufungsaenderung in der MAKListe von der Gruppe III b nach III A2. Die an Arbeitsplaetzen gemessenen Konzentrationen faserfoermiger Staeube sind sehr viel hoeher als bisher angenommen. Bei Taetigkeiten mit gealtertem keramischem Fasermaterial werden extrem hohe Faserstaubbelastungen gemessen. Dabei sind die Anteile an Umwandlungsprodukten durch Rekristallisation, z.B. Cristobalit, ueberraschend hoch. Im Gegensatz zur bisher vertretenen Auffassung, dass die Faserdurchmesser von KMF im Verlauf ihrer Alterungsprozesse kuerzer und dicker werden, konnte gezeigt werden, dass sich die Faserdurchmesser nicht messbar veraendern, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit eher abnehmen. Die Untersuchungen ergaben ausserdem, dass die Rekristallisationstemperaturen beim industriellen Einsatz von KMF verhaeltnismaessig niedrig liegen. So konnte schon bei unter 950 Grad C Cristobalit in stark fehlgeordneten Strukturen nachgewiesen werden. Zur quantitativen Erfassung fehlgeordneter Phasen wurde eine neue Auswertemethode entwickelt, die auf Roentgenbeugung und Phasenkontrastmikroskopie beruht.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Glas ? Keramik ? Gießen ? Faserstaub ? Gesundheitsgefährdung ? Kanzerogenität ? Glasfaser ? Karzinogenese ? Steinwolle ? Elektronenmikroskopie ? Keramikfaser ? Gesundheitliche Auswirkungen ? Zytotoxizität ? Schlackenwolle ? Arbeitsplatz ? Langzeitverhalten ? Lunge ? Mineralfaser ? Stoffbewertung ? Laborversuch ? Faser ? Probenahme ? Laboruntersuchung ? Nachweisbarkeit ? Staubanalyse ?
Region: Hessen
Bounding box: 9° .. 9° x 50.55° .. 50.55°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1988-11-01 - 1992-06-30
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