API src

Sind rein gelb-blühende Populationen des Holunder-Knabenkrautes (Dactylorhiza sambucina) in Niederösterreich genetisch verarmt?

Description: Das Projekt "Sind rein gelb-blühende Populationen des Holunder-Knabenkrautes (Dactylorhiza sambucina) in Niederösterreich genetisch verarmt?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik durchgeführt. Das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina (L.) Soo), eine einheimische Orchideenart, wird in der Roten Liste von Österreich als 'gefährdet eingestuft, wobei regional - insbesondere im pannonischen Raum Wiens und Niederösterreichs - eine stärkere Gefährdung besteht (Niklfeld & Schratt-Ehrendorfer 1999). Im direkten Stadtgebiet von Wien fehlt die Art (Adler & Mrkvicka 2003). In Niederösterreich gibt es Vorkommen beispielsweise im Waldviertel, im Wienerwald sowie vereinzelt im Weinviertel (vgl. Janchen 1975). Das Holunder-Knabenkraut kommt in diesen Regionen auf mageren Wiesen meist über saurem Boden vor. Reproduktionsbiologisch ist die Art unter anderem deshalb besonders interessant, weil sie normalerweise in gemischt-blühenden Populationen auftritt, d.h. in solchen Populationen kommen immer gelb- und rot-blühende Pflanzen gemeinsam vor. Dieser Blütenfarben-Dimorphismus macht das Holunder-Knabenkraut zu einer Modell-Pflanzen für evolutionsbiologische Studien, die der Frage nachgehen, wie beide Blütenfarben innerhalb einer Art aufrecht erhalten bleiben (vgl. Gigord et al. 2001, Pellegrino et al. 2005, Jersakova et al. 2006). Zunehmende Anstrengungen die Verteilung von Blütenfarben-Häufigkeiten im europäischen Maßstab zu erfassen, haben nun Regionen zu Tage gebracht, in denen nur eine Blütenfarbe (hier: gelb) in den Populationen auftritt. In einer ersten Untersuchung des Antragstellers zum Reproduktionserfolg von Populationen des Holunder-Knabenkrautes, die in West-Deutschland nur gelb blühen, haben schon gezeigt, dass es diesen Populationen gemessen an der Häufigkeit, mit der sie besucht bzw. bestäubt werden, nicht schlechter ergeht, als gemischt-blühenden Populationen (Kropf & Renner 2005). Allerdings stellt sich dann die Frage, wie rein gelb-blühende Populationen entstanden sind, wenn doch normalerweise evolutionsbiologische Mechanismen den Blütenfarben-Dimorphismus stabilisieren?

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Adler ? Pflanzenerbgut ? Waldviertel ? Weinviertel ? Wienerwald ? Niederösterreich ? Wien ? Westdeutschland ? Befruchtung ? Botanik ? Magerrasen ? Orchidee ? Wiese ? Österreich ? Einheimische Pflanzenart ? Blüte ? Blütenpflanze ? Evolution ? Fortpflanzung ? Rote Liste gefährdeter Arten ? Studie ? Vergleichsanalyse ? Pflanze ? Genetische Vielfalt ? Population ? Urbaner Raum ? Standortbedingung ? Blütenfarben-Dimorphismus ? Dactylorhiza sambucina ? Holunder-Knabenkrautes ?

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2007-12-15 - 2009-06-14

Status

Quality score

Accessed 1 times.