Description: Das Projekt "Gutachten zur Abschätzung möglicher Auswirkungen von Kupferkonzentrationen, die in Gräben des 'Alten Landes' gemessen wurden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Die wesentliche toxikologische Wirkung von Kupfer geht von den freien Kupferionen aus und hängt damit entscheidend von der Wasserqualität ab. Der pH, die Wasserhärte und Alkalinität, sowie vor allem die Konzentration und Qualität komplexbildender organischer Stoffe sind dabei die bestimmenden Parameter. Aus einer Mikrokosmenstudie unter Worst-case-Bedingungen (geringe Wasserhärte und Alkalinität, oligotrophe Verhältnisse mit geringen DOC-Konzentrationen, kontinuierliche Belastung über den gesamten Versuchszeitraum) wurde eine NOEAEC für stehende, planktondominierte Gewässer von 20 myg Kupfer/L abgeleitet. Diese Konzentration entsprach in etwa der in den Wasserproben bestimmten Kupferkomplexierungskapazität; die Konzentration freier Kupferionen lag unterhalb von 0.01 myg/L. Der Vergleich mit 20 veröffentlichten Mikro- und Mesokosmosstudien zeigt konsistent, dass in lentischen Systemen mit einer etablierten Plankton-Lebensgemeinschaft die sensitivsten Effekte bei Dauerbelastungen um 20 myg Gesamtkupfer/L festgestellt wurden. Die ökologische Bedeutung dieser Wirkungen ist dort, wo eine Abschätzung möglich ist, als vorübergehend einzustufen. Die empfindlichsten Studien wurden in oligotrophen Systemen und/oder zu Jahreszeiten mit einer geringen Kupferkomplexierungskapazität im Wasser durchgeführt. Lotische Systeme verhalten sich gegenüber Kupfer empfindlicher. Unter Dauerbelastung werden Effekte beschrieben, die bei Gesamtkupferkonzentrationen unter 10 myg/L bis hinunter zu etwa 2 myg/L auftreten. Durch die geringere Kupferkomplexierungskapazität kleiner Fließgewässer entsprechen die niedrigsten Wirkkonzentrationen einer Konzentration an freien Kupferionen von 0.012 myg/L. Die Messungen der Kupferkonzentrationen in Gräben des Alten Landes zeigen große Schwankungen. Die Spitzenkonzentrationen wurden analytisch sicherlich nicht erfasst. Die vorgelegten maximalen Messwerte sind Konzentrationen um 40 myg/L und ein Spitzenwert von 220 myg/L. Unter Berücksichtigung von Alkalinität oder DOC im Wasser der Gräben des Alten Landes wird eine Kupferkomplexierungskapazität von im Mittel etwa 80 myg/L linear extrapoliert. Bei konservativer Abschätzung rufen gemessene Konzentrationen um 40 myg Kupfer/L keine ökologisch relevanten Auswirkungen hervor. Bei Spitzenwerten von deutlich über 100 myg/L wird die Kupferkomplexierungskapazität wahrscheinlich überschritten, es treten vermehrt freie Kupferionen und Wirkungen auf. Eine vollständige Wiedererholung der empfindlichsten Teile der Lebensgemeinschaft wurde nach 6maliger Applikation in Abständen von jeweils 10 Tagen mit initialen Spitzenwerten von 120 myg Gesamtkupfer/L in einem vergleichsweise oligotrophen System 6 Wochen nach Ende der Applikationsperiode erreicht. Bei 240 myg/L erholten sich Zooplankton- und Makrophytenwachstumsraten bis zum nächsten Frühjahr, aber Artabundanzverhältnisse waren noch nicht völlig wiederhergestellt. Konzentrationen von 220 myg/L sind höchstens als Einzelfälle in einem Jahr tragbar. usw
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kupfer ? Bundesrepublik Deutschland ? Fließgewässer ? Gewässerbelastung ? Graben ? Molekularbiologie ? Biozönose ? Dauerbelastung ? Organisches Material ? Wirkung ? Organische Verbindung ? Basizität ? Bodenbelastung ? Jahreszeit ? pH-Wert ? Studie ? Trophiegrad ? Wasserqualität ? Wasserhärte ? Wasserprobe ? Komplexbildung ? Belastung ? Sicherheitsmaßnahme ? Gewässer ? Gutachten ? Potenzial ? Kenngröße ? Konzentrat ? Land ? Meinung ? Oder [Fluss] ? Sachverständiger ? Kontinuierliches Verfahren ?
Region: Nordrhein-Westfalen
Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2004-11-01 - 2005-01-31
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