Description: Das Projekt "Literaturstudie und Untersuchungen zu Lebensraumansprüchen und Vorkommen der Käferarten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (ST88)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführt. Für drei Käferarten aus den ökologischen Gruppen der Totholz- bzw. Laufkäfer, die in der FFH-Richtlinie als 'prioritär' eingestuft sind, sollen genauere Kenntnisse zu Verbreitung und Ökologie erhalten werden. Im Zuge des vorliegenden Projektes konnten neue Informationen über die in Bayern vorkommenden Käferarten des Anhanges II der FFH-Richtlinie gewonnen werden. Es diente ferner dazu, den bestehenden Kenntnisstand zu Lebensraumansprüchen, Verbreitung (historisch und rezent), Gefährdungsursachen und geeigneten Schutzmaßnahmen in für die Praxis aufbereiteter Form zusammenzutragen. Die Ergebnisse zu den einzelnen Arten stellen sich wie folgt dar: Der Hirschkäfer ist in Nordbayern noch relativ weit verbreitet, aber insgesamt doch selten geworden. Die eingegangenen Umfrage-Rückmeldungen dürften nur einen Bruchteil der Beobachtungen der letzten Jahre darstellen. In Südbayern ist er fast verschollen. Der Eichenbock kommt in Bayern nur noch in einem Gebiet, einem Park bei Bamberg, rezent vor. Die Rückmeldungen auf die Umfrage basieren überwiegend auf Verwechslungen. Einigen wenigen plausibel erscheinenden Fundmeldungen muss zur Flugzeit des Tieres noch nachgegangen werden. Über den Eremit als prioritäre Art konnten im Rahmen der Umfrage aufgrund seiner verborgenen Lebensweise erwartungsgemäß nur sehr beschränkt neue Information gewonnen werden. Auch er hat in Bayern nur noch wenige, oft kleine und isolierte Verbreitungsinseln. Allerdings ist bei gezielter Suche mit einigen neuen Funden zu rechnen, u. a. auch in Wäldern, wie unlängst im Heisterblock im Spessart. Er ist also sicher nicht ganz so selten, wie es der derzeitige Kenntnisstand wiedergibt. Für den ebenfalls prioritären, sehr auffälligen Alpenbock gelangen einige neue Fundmeldungen durch die Umfrage, einige Teilbereiche seines Verbreitungsgebietes (Allgäu, Tegernseer Alpen, Berchtesgaden) bleiben jedoch unbestätigt und müssen weiter untersucht werden. Die Art benötigt frisch totes, besonntes Buchenholz und kann von einer Vermehrung des Brutraumangebotes offenbar relativ rasch und gut profitieren. Der Scharlachkäfer erwies sich bei einer Kartierung der bekannten Vorkommensgebiete in Südostbayern als deutlich häufiger als bisher angenommen. Auch neue Hinweise auf die nur lückenhaft bekannte Biologie der Art konnten gewonnen werden. Der in Bayern lange Zeit verschollene und rezent nur noch im 'Eichelgarten' südlich Münchens vorkommende Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer konnte im Zuge stichprobenhafter Kartierungen urständiger Buchenwälder in drei Gebieten Nordbayerns nicht nachgewiesen werden. usw.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Allgäu ? Spessart ? Buche ? Bayern ? Hirschkäfer ? Kartierung ? Ökologie ? Totholz ? Biologie ? FFH-Richtlinie ? Laubwald ? Literaturstudie ? Schutzmaßnahme ? Tier ? Verbreitungsgebiet ? Alpen ? Forstwirtschaft ? Wald ? Bamberg ? Berchtesgaden ? Nordbayern ? Südbayern ? Vermehrung ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2000-09-01 - 2001-05-31
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