Description: Das Projekt "Flammschutzmittel in Oberflächengewässern, Grundwässern und Abwässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Lehrstuhl für Hydrochemie und Hydrobiologie in der Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Im Rahmen dieses Projektes wurden zehn phosphororganische Flammschutzmittel hinsichtlich ihres Auftretens in der aquatischen Umwelt in Baden-Württemberg untersucht. Es wurden 20 Kläranlagen, 11 Vorfluter, 4 Deponiesickerwässer und 3 Grundwässer beprobt, wobei zwei der Grundwässer von einem hochbelasteten Standort entnommen wurden. Die Beprobung der Kläranlagenabläufe fand annähernd flächendeckend verteilt über das Bundesland statt. Die Beprobung der Oberflächengewässer wurde vor und nach der Einleiterstelle der jeweiligen Kläranlage durchgeführt. Des Weiteren wurden Sedimente aus den Flüssen Donau, Neckar und Rhein untersucht, die im Rahmen des jährlichen Monitorings der Landesanstalt für Umweltschutz in Baden-Württemberg im Jahr 1999 genommen wurden. Vorwiegend wurden die chlororganischen Phosphorverbindungen TCEP, TCPP und TDCP in Spurenkonzentrationen gefunden. TCEP wurde teilweise in nicht unerheblichen Konzentrationen sowohl im Wasser als auch im Sediment nachgewiesen, obwohl laut Angaben der Industrie seit mehreren Jahren auf die Verwendung von TCEP verzichtet wird. Durch die Langlebigkeit von TCEP und der Produkte, die diese Substanz beinhalten, ebenso wie durch einen eventuellen Einsatz in wenigen Produktionsstätten wird TCEP, ähnlich wie das schon seit langem verbotene Pflanzenschutzmittel Atrazin, auch in der Zukunft ein Stoff sein, der ubiquitär in Spurenkonzentrationen nachweisbar ist. Die Anwendung und somit der allgemeine Verbrauch von phosphorhaltigen FSM wird lt. Industrieangaben in den nächsten Jahren steigen und nicht zurückgehen (Jabs, 2000). Als Weichmacher mit Flammschutzwirkung in Kunststoffen erfolgt die Bedarfsentwicklung entsprechend der Polymere. Weltweit wächst der Verbrauch von Kunststoffen. Er stieg von 60 im Jahr 1985 auf 130 Millionen Tonnen im Jahr 1998. Für das Jahr 2005 werden 185 Millionen Tonnen geschätzt (VKE, 2000). Durch den Ersatz der bromierten FSM durch die Phosphorsäureverbindungen und die gleichzeitige Zunahme der Informationstechnologie wird ein erheblicher Zuwachs an Phosphatestern von der Industrie erwartet. Da einige der FSM gesundheitlich nicht unbedenklich und zudem langlebig sind, sollte man versuchen, den Eintrag dieser Stoffe in die aquatische Umwelt zu minimieren. Die Schwierigkeit liegt allerdings in der Lokalisierung der Eintragspfade für diese Verbindungen. Bei der in letzter Zeit rege diskutierten Arzneimittelproblematik ist der Eintrag der Einzelverbindungen nicht dementsprechend diffus. Als Eintragspfad kann der Eintrag in das Abwasser über die menschlichen Ausscheidungen oder die unsachgemäße Entsorgung von Altarzneimitteln über die Toilette nachvollzogen werden. Auch beim Eintrag von Pflanzenschutzmitteln ist der Eintrag durch die Aufbringung der Pflanzenschutzmittel auf den Boden und somit über den Run-off in die Gewässer nachvollziehbar. (Text gekürzt)
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Stuttgart ? Württemberg ? TCEP ? Pflanzenschutzmittel ? Kunststoff ? Baden-Württemberg ? Phosphorverbindung ? Bromkohlenwasserstoff ? Chlorkohlenwasserstoff ? Kläranlagenablauf ? Klosett ? Flammschutzmittel ? Deponiesickerwasser ? Flusssediment ? Kläranlage ? Polymer ? Weichmacher ? Atrazin ? Altarzneimittel ? Gewässerverunreinigung ? Abfallentsorgung ? Siedlungswasserbau ? Pflanzenschutzmittelanwendung ? Abfluss ? Abwasserbeseitigung ? Bodenverunreinigung ? Eintragspfad ? Siedlungswasserwirtschaft ? Mensch ? Sediment ? Industrieanlage ? Abfallwirtschaft ? Grundwasser ? Monitoring ? Oberflächengewässer ? Aquatisches Ökosystem ? Hydrochemie ? Informations- und Kommunikationstechnik ? Hydrobiologie ? Probenahme ? Globale Aspekte ? Umweltschutz ? Donau ? Neckar ? Rhein ? Digitale Technologien ? Gesundheit ? Produktlanglebigkeit ? Baden ? Vorfluter ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1999-10-01 - 2000-12-31
Webseite zum Förderprojekt
http://fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/40084/BWB99012SBer.pdf?command=downloadContent&filename=BWB99012SBer.pdf&FIS=203 (Webseite)Accessed 1 times.