Description: Das Projekt "Teilprojekt G, 09117 Chemnitz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ERMAFA Sondermaschinen- und Anlagenbau GmbH durchgeführt. Die Deponierung von Altreifen ist in der EU bereits seit 2006 verboten. Sowohl die Abfallrahmenrichtlinie (EU) als auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (D), durch Streichung der 'Heizwertklausel' zum 1. Juni 2017, fordern priorisiert eine stoffliche Verwertung von Abfällen. Die thermische Verwertung ist nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Dies erzeugt Druck hinsichtlich der Generierung neuer, mengenmäßig relevanter Absatzmärkte für Altreifen, die bisher vor allem verbrannt wurden. Auf deutscher (MVV TB; DIN EN 14041) und europäischer Ebene (EU 1272/2013) erfolgte eine starke präventive Begrenzung des Gehaltes an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Produkten. Davon sind auch weite Teile der Hauptabsatzmärkte für Altreifenrezyklat betroffen. Zwar gelten seit 2010 auch in der Reifenindustrie PAK-Grenzwerte für die eingesetzten Weichmacheröle, jedoch enthält auch der Füll- und Verstärkungsstoff Ruß PAK, deren Gehalt auf EU-Ebene nicht geregelt ist. Altreifen haben daher teilweise einen sehr hohen PAK-Gehalt, sodass deren Verwertung zu Sekundärprodukten durch die Gesetzesänderung nun problematisch wird. Es besteht die Gefahr, dass große Teile der bisherigen Verwertungsmöglichkeiten von Altreifen entfallen. Daher müssen neue, mengenmäßig relevante Absatzmärkte für Altreifenrezyklat generiert werden. Dazu sollen leistungsfähige Werkstoffe, Produkte sowie zugehörige Aufbereitungs- und Verarbeitungstechnologien entwickelt werden. Im ersten Schritt erfolgt eine umfangreiche Analyse des PAK-Gehalts von Altreifen, um statistisch abgesichert, Grenzen der Beimischung von Reifenrezyklaten abzuleiten. Zur Entwicklung neuer Werkstoffe mit Altreifenrezyklat werden Materialsysteme auf Basis von Kautschuk, Thermoplast sowie Polyurethan entwickelt und optimiert. Zielstellung ist die Generierung einer maximalen Bandbreite von Materialeigenschaften, welche für eine Vielzahl divergenter Anwendungsbereiche relevant sind. Ferner wird der Einsatz von Feinmehlen kleiner 500 mym fokussiert. Nur mit derart feinen Partikeln können Werkstoffeigenschaften erreicht werden, die denen von Primärrohstoffen ebenbürtig sind. Im Bereich der Polyurethan-basierten Werkstoffe soll außerdem eine neuartige Mischtechnologie entwickelt werden, denn bisher ist keine geeignete Technologie bekannt, die es erlaubt Gummimehle zu einem hohen Anteil in reaktive Polyurethansysteme einzumischen. Zusammen mit ausgewählten Partnern werden dann erste Referenzbauteile, basierend auf den neuen Werkstoffen, entwickelt. Schließlich erfolgt eine Bewertung der Werkstoffe bzw. Produkte hinsichtlich deren tatsächlicher Gefährdung für Mensch und Umwelt. Anstatt jedoch nur den kaum relevanten PAK-Gehalt zu betrachten, soll die tatsächliche Bioverfügbarkeit der PAK, etwa in Form von Migrationsmessungen, bewertet werden. Zuletzt erfolgt die Konzeption praxisrelevanter Methoden zur Produktionsüberwachung im Hinblick auf die Einhaltung der PAK-Grenzwerte.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Thermoplast ? Recycling ? Chemnitz ? Kautschuk ? Aromatischer Kohlenwasserstoff ? Polyurethan ? Altreifenverwertung ? Werkstoff ? Alicyclischer Kohlenwasserstoff ? Stoffliche Verwertung ? Abfallvermeidung ? Abfallverwertung ? Deponierung ? Gesundheitsschaden ? Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe ? Europäische Gemeinschaften ? Altreifen ? Aufbereitungstechnik ? Energetische Verwertung ? Gesetzesnovellierung ? Rezyklat ? Ruß ? Abfallreduzierung ? Kreislaufwirtschaftsgesetz ? Abfallrahmenrichtlinie ? Primärrohstoff ? Produktbewertung ? Abfallwirtschaft ? Statistische Analyse ? Technik ? Europa ? Werkstoffkunde ? Bioverfügbarkeit ? Anlagenbau ? Technischer Fortschritt ? Beimischung ? Neuartige Materialien ? Partikel ? Grenzwerteinhaltung ?
Region: Sachsen
Bounding box: 10.40664° .. 10.40664° x 49.29433° .. 49.29433°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2018-01-01 - 2019-12-31
Webseite zum Förderprojekt
https://www.tib.eu/de/filter/?repno=03INT510BG (Webseite)Accessed 1 times.