Description: Das Projekt "Wirkung von Ozon in umweltrelevanten Konzentrationen auf die Lungenfunktion und Reizempfindungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin durchgeführt. Ziel: Ziel des Vorhabens war die wissenschaftliche Klärung, ob an Tagen, an denen in der Umwelt erhöhte Ozonkonzentrationen vorliegen, messbare Veränderungen der Lungenfunktion und/oder der Häufigkeit von Reizempfindungen an Augen und Atemwegen auftreten. Ferner sollte geklärt werden, ob es besonders Betroffene Bevölkerungsgruppen (Risikogruppen) gibt. Methodik: Lungenfunktionsmessungen und Befragungen in einem mobilen Messlaboran ausgewählten Bevölkerungsgruppen, jeder Proband an mindestens acht Tagen vor und nach der umweltbedingten Ozoneinwirkung sowohl an Tagen mit niedrigen als auch mit erhöhten Ozonkonzentrationen, vor Ort Messungen des Lehrstuhls für Bioklimatologie und Immissionsforschung der LMU (Direktor: Prof. Fabian) der Konzentrationen von Ozon und anderer wichtiger Luftschadstoffe sowie die wichtigsten Klimaparameter. Ergebnisse: Die Ozonkonzentrationen während der Messungen lagen zwischen 2 und 224 myg/m3 und umfassten damit den für Bayern typischen Bereich. Die Ergebnisse von mehr als 6000 Lungenfunktionsmessungen mit Befragungen an insgesamt 340 Probanden liegen jetzt vor. Die Probanden setzen sich aus Gruppen von Senioren, Kindern, Asthmatikern, Leistungssportlern, Waldarbeitern und Büroangestellten zusammen. Die Mehrzahl der untersuchten Probandengruppen verspürte an den Ozontagen etwas mehr Reizungen an den Augen und Atemwegen, der Unterschied zu den Kontrolltagen (wenig Ozon) war jedoch statistisch nicht signifikant. Der einzige statistisch signifikante Unterschied ergab sich für die Gruppe der Leistungssportler, jedoch mit signifikant weniger Reizempfindungen an den Ozontagen. Im Allgemeinen ergab sich für die Mehrzahl der Probendengruppen im Mittel eine leichte Verschlechterung der Lungenfunktion an den Ozontagen (geringere Atemvolumina und - flüsse, erhöhte Atemwegswiderstände). Die Gruppen der Senioren und der Leistungssportler zeigten jedoch im Mittel Verbesserungen der Lungenfunktion (sicher kein Ozoneffekt). Auch bei Personen, die sich tagsüber in Innenräumen bei nachweislich im Vergleich zur Außenluft erheblich geringeren Ozonkonzentrationen aufhalten (Büroangestellte), stellten wir im Mittel leichte Verschlechterungen der Lungenfunktion an den Ozontagen fest (mit großer Wahrscheinlichkeit kein Ozoneffekt). In jeder der untersuchten Gruppen gab es jeweils einzelne Probanden mit Verschlechterungen und solche mit Verbesserungen der Lungenfunktion. In den Gruppen 'Kinder' und 'Asthmatiker' hatten ca. 50 Prozent der Probanden bemerkenswerte akute Verschlechterungen und nur 20 Prozent der Probanden Verbesserungen der Lungenfunktion, bei den Senioren und Sportlern überwogen dagegen die Verbesserungen. Selbst bei den Probanden mit den deutlichsten Verschlechterungen der Lungenfunktion waren diese so gering, dass sie subjektiv - etwa als Atemnot oder Kurzatmigkeit - nicht wahrgenommen wurden. Die Lungenfunktion dieser reagierenden Probanden hat sich in der Regel am Vormittag des nächsten Tages wieder normalisiert.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: München ? Ozon ? Ozonwert ? Bayern ? Bioklimatologie ? Schadstoffgehalt ? Fluss ? Bundesrepublik Deutschland ? Außenluft ? Atemtrakt ? Interview ? Kind ? On-Site-Verfahren ? Umweltbelastung ? Umweltmedizin ? Atmung ? Bevölkerungsstruktur ? Lunge ? Luftschadstoff ? Befragung ? Empirische Untersuchung ? Klimaelement ? Soziale Gruppe ? Umweltveränderung ? Innenraum ? Augenreizung ? Krankheitsbild ? Versuchsperson ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1991-01-01 - 1998-12-31
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