Description: Das Projekt "Bedeutung der Schwefelversorgung fuer die Synthese Cd-komplexierender Phytochelatine sowie die Cd-Aufnahme und -Verlagerung in oberirdische Pflanzenteile verschiedener Gemuesearten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Pflanzenernährung durchgeführt. Die besondere Bedeutung des Schwermetalls Cadmium liegt in einer relativ geringen Phytotoxizitaet gegenueber einer hohen Zootoxizitaet einerseits, andererseits in einem allgemein grossen Transfer von Boden in die Pflanze. Dies trifft besonders bei den sogenannten Akkumulatorpflanzen wie Weisskohl, Gruenkohl, Spinat, Sellerie und Salat zu. Die genannten Gemuesearten koennen das toxische Schwermetall ueber die Konzentration im Boden hinaus im Spross anreichern, ohne dass es zu optisch erkennbaren Toxizitaetssymptomen kommt. Fuer den Verbraucher ergibt sich daraus eine Gesundheitsbelastung, die er ohne Kenntnis des Herkunftgebietes des Gemueses nicht abschaetzen kann. Es stellt sich daher die Frage, ob sich durch einfache agronomische Massnahmen die Cd-Aufnahme und die Verlagerung in essbare Pflanzenteile verschiedener Gemuesearten vermindern laesst. Es ist bekannt, dass Pflanzen in der Lage sind, Cd im Zellinneren duch schwefelhaltige Polypeptide, Phytochelatine (PC), zu inaktivieren. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, ob Phytochelatine die Aufnahme und den Transport von Cd in den Spross beeinflussen. Aufgrund der in den letzten Jahren erzielten Verminderung der Schwefelemission ist es in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik zu Schwefelmangelerscheinungen gekommen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es zu untersuchen, ob eine ueber die S-Ernaehrung veraenderte Phytochelatinsynthese das Cd-Verteilungsmuster von Gemuese beeinflussen kann. In einem Naehrloesungsexperiment wurde zu Anfang der Untersuchung verschiedene Kulturpflanzen einer steigenden Cd-Belastung unterzogen und die Cd-Verlagerung in den Spross bestimmt. Dabei unterschieden sich besonders Buschbohne und Winterraps in dem Vermoegen, Cd zu verlagern: Waehrend bei Buschbohne nur 5 Prozent des aufgenommenen Cd im Spross zu finden war, betrug bei Raps diese Menge etwa 23 Prozent. Diese Unterschiede zeigten sich auch in den Xylemtransportraten der beiden Pflanzenarten. Unter gleicher Cd-Behandlung und gleichen Cd-Konzentrationen in der Wurzel produzierten beide Versuchspflanzen annaehernd die gleichen Mengen an Phytochelatinen. Im Xylemexsudat liessen sich keine Phytochelatine nachweisen. Bei gehemmter Phytochelatinsynthese durch BSO veraendert sich die Cd-Verlagerung in den Spross weder bei Buschbohne noch bei Raps. Ebenso unveraendert blieb die Cd-Verteilung unter verschiedenen S-Ernaehrungsstufen. Die Resultate lassen den Schluss zu, dass die Schwefel-Versorgung sowie die Synthese von Phytochelatinen in den untersuchten Pflanzen die Cd-Verlagerung in den Spross nicht wesentlich beeinflussen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Blattgemüse ? Schwermetallgehalt ? Sprossgemüse ? Cadmiumgehalt ? Gemüse ? Gesundheitsgefährdung ? Peptid ? Raps ? Schwefelgehalt ? Cadmium ? Kulturpflanze ? Leguminosen ? Schwermetall ? Schwefel ? Nutzpflanze ? Pflanzenart ? Pflanzenwurzel ? Agrarwissenschaften ? Pflanzenernährung ? Synthese ? Testorganismus ? Pflanze ? Pflanzenorgan ? Forschungsprojekt ? Stofftransport ? Boden [Produktionsfunktion] ? Phytochelatine ? Xylemtransport ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1995-01-01 - 1995-12-31
Accessed 1 times.