Description: Das Projekt "Energetische Nutzung von Rohr und Schilf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die winterliche Werbung von Rohr (Phragmites australis) ist nach dem Fischereigesetz des Landes Brandenburg Bestandteil des Fischereirechts. In den vergangenen Jahrzehnten war die Rohrwerbung für das Decken von Dächern weit verbreitet und trug zu den Einnahmen von Fischereiunternehmen bei. Heutzutage ist die wirtschaftliche Bedeutung vernachlässigbar, zumindest in Brandenburg. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, zu prüfen, ob Rohr wieder eine Bedeutung als Rohstoff erlangen kann und ob damit ein Entwicklungspotenzial für die Binnenfischerei verbunden wäre. Dabei sollten zwei Voraussetzungen einer zukünftigen Nutzung geprüft werden: a) gewährleistet die rechtliche Situation die Möglichkeit einer kommerziellen Rohrwerbung und b) ist die Rohrwerbung ökologisch verträglich, d. h. nachhaltig und aus naturschutzfachlicher Sicht unbedenklich? Zudem wurden mögliche Nutzungsformen für den Rohstoff geprüft. Material und Methoden: Das Vorhaben war im Wesentlichen eine Literaturanalyse. Ergebnisse: Die Prüfung der rechtlichen Grundlagen und eine Abfrage der Vorgehensweise der Behörden ergaben, dass eine winterliche Rohrwerbung durch den Fischereiberechtigen bzw. Fischereiausübungsberechtigten außerhalb von Schutzgebieten oder Natura 2000-Gebieten keiner Genehmigung bedarf. Soweit gewisse Vorgaben zu den Zeitpunkten der Mahd und den Flächen eingehalten werden, wird die winterliche Rohrwerbung eher als Pflegemaßnahme für Gewässer und Biotop und nicht als schädlich angesehen. Gründe des speziellen Arten- und Biotopschutzes können aber aus naturschutzrechtlicher Sicht gegen eine Mahd sprechen. Hierbei ist zu beachten, dass in Brandenburg aktuell keine winterliche Rohrwerbung zur kommerziell orientierten Rohrnutzung vorgenommen wird. Es ist anzunehmen, dass eine kommerzielle Rohrwerbung, die regelmäßig und über größere Flächen durchgeführt werden müsste, naturschutzfachlich kritischer gesehen wird. Die ökologische Verträglichkeit der winterlichen Rohrwerbung ist gegeben. Sie ist nachhaltig im Sinne eines langfristigen Bestandserhaltes der Röhrichte. Die Struktur der gemähten Röhrichte (Halmdichten, -längen, -durchmesser) kann sich dabei ändern, diese Änderungen sind aber nicht abträglich. Durch eine Wintermahd kann die Ansammlung von organischem Material und damit die Verlandung verzögert werden. Die wichtigsten Auswirkungen einer Rohrwerbung unter Aspekten des Artenschutzes sind die Entfernung der Knickschicht und die Störung der Winterruhe, insbesondere für Vögel. Dabei ist eine Abhängigkeit von der Knickschicht aber nur für wenige Vogelarten gegeben. Das Entfernen der abgestorbenen Halme kann sich auf Populationen von Wirbellosen nachteilig auswirken. Anderseits kann die Mahd die Befallsdichte mit Parasiten und herbivoren Insekten verringern und sich so positiv auf das Röhricht auswirken. (Text gekürzt)
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Insekt ? Brandenburg ? Röhricht ? Vogel ? Brandenburg ? Biotop ? Fischereigesetz ? Genehmigungsbehörde ? Mahd ? Schilf ? Verlandung ? Fischereirecht ? Wirbellose ? Naturschutzrecht ? Phytophagen ? Organisches Material ? Werbung ? Natura-2000-Gebiet ? Artenschutz ? Binnenfischerei ? Biotopschutz ? Energienutzung ? Literaturauswertung ? Parasit ? Rechtsgrundlage ? Rohstoff ? Vogelart ? Ballungsraum ? Überwinterung ? Umweltverträglichkeit ? Population ? Schutzgebiet ? Ökologische Situation ? Arbeitsziel ?
Region: Brandenburg
Bounding box: 13.01582° .. 13.01582° x 52.45905° .. 52.45905°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2010-01-01 - 2011-12-31
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