Description: Das Projekt "Mikroflora von Arzneipflanzen - Identifizierung und Bewertung von Enterobacteriaceae-Isolaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Labor L+S AG durchgeführt. Problemstellung/Zielsetzung: Der mikrobiologische Status pflanzlicher Rohstoffe für die Arzneimittelherstellung bereitet den pharmazeutischen Herstellern und Lieferanten immer wieder große Probleme. Einerseits handelt es sich um Rohstoffe natürlicher Herkunft, die einer Mikroorganismen enthaltenden Umwelt ausgesetzt sind, andererseits verlangen die Abnehmer Qualitäten, die den Vorgaben des Europäischen Arzneibuches entsprechen. In diesem Zusammenhang stehen bei Auseinandersetzungen über mikrobiologische Untersuchungsergebnisse die Parameter 'Enterobakterien und 'E. coli immer wieder im Vordergrund. Im Projekt 'Mikroflora von Arzneipflanzen konnten wir zeigen, dass eine Vielzahl von Mikroorganismen bereits während früher Phasen des Aufwuchses auf den Pflanzen vorhanden sind. Einen großen Anteil haben hier Enterobacteriaceae, die nach unseren Untersuchungen und der einschlägigen Literatur zur Normalflora der Pflanzen gehören. Mit dem zweiten Projektteil sollte gezeigt werden, dass die isolierten Enterobacteriaceae infektiologisch-hygienisch als unbedenklich einzustufen sind. Sachstand: Die Untersuchungen sind abgeschlossen. Ein Teil der Enterobacteriaceae-Isolate aus dem Projekt 'Mikroflora von Arzneipflanzen wurde weiteren Untersuchungen zur genaueren Differenzierung unterzogen. Die 1429 Isolate aus dem ersten Projektteil waren mit dem API ID32E-System (bioMérieux) untersucht worden. Etwa die Hälfte der Isolate erhielt die Identifizierung 'Pantoea spp. Zur Bestätigung bzw. genaueren Bestimmung wurden 997 der Isolate im MicroLog 3.0 System (Biolog, Vertrieb durch Oxoid) weiter untersucht. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf die Taxonomie ausgewertet. Es zeigte sich, dass ein Teil der Isolate nicht eindeutig zu differenzieren war, was damit zusammenhängen kann, dass es sich um Pflanzenbesiedler handelte, die in den Datenbanken kommerzieller Differenzierungssysteme nicht vertreten sind. Die Differenzierungssysteme sind u. a. auf die Erkennung von obligat humanpathogenen Erregern ausgerichtet. Diese hätten als solche erkannt werden müssen, so dass wir obligat pathogene Erreger in diesen Fällen ausschließen konnten. Eine gründliche Literaturrecherche bestätigte, dass die von uns isolierten Enterobacteriaceae zur autochthonen Mikroflora der Kräuter gehören und nicht auf Kontamination beim Verarbeitungsprozess zurückzuführen sind. Zwar kommen vereinzelt Infektionen beim Menschen durch pflanzentypische Enterobacteriaceae vor, jedoch sind in der Regel stark abwehrgeschwächte Patienten in Krankenhäusern betroffen, oder die Infektion ist auf Verletzungen an Pflanzen (z. B. Dornen) zurückzuführen. Nach einer Literaturrecherche haben wir keinen dokumentierten Fall einer Infektion mit solchen Spezies durch die Einnahme pflanzlicher Arzneimittel gefunden. Der Abschlussbericht liegt bereits vor. Die Veröffentlichungen für die Zeitschrift für Arznei- und Gewürzpflanzen sind inzwischen angenommen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kolibakterien ? Pharmazeutische Industrie ? Arzneimittel ? Arzneimittelgesetz ? Enterobakterien ? Heilpflanze ? Schadstoffbelastung ? Mikrobiologie ? Biofilm ? Nachwachsender Rohstoff ? Krankenhaus ? Qualitätsmanagement ? Arzneimittelsicherheit ? Literaturauswertung ? Rohstoff ? Taxonomie ? Mikroorganismen ? Pflanze ? Europa ? Pflanzenerzeugnis ? Abschlussbericht ? Arbeit ? Datenbank ? Hygiene ? Infektion ? Kenngröße ? Krankheitserreger ? Umweltqualität ? Verunreinigung ? Gewürzpflanze ? Zeitschrift ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2002-12-15 - 2004-04-01
Webseite zum Förderprojekt
http://www.fah-bonn.de/site/fileadmin/docs/Arzneipflanzenanbau/070368560857_Mikroflora-Keimidentifizierung-Enterobacteriaceen.pdf (Webseite)Accessed 1 times.