Description: Das Projekt "Prüfungslücke bei der Biozidbewertung: Wirkungsrelevanz von Repellentien (Produktart 19) für Nichtzielorganismen (Insektenlarven, Krebse) in Oberflächengewässern, Teil2: Laborstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Köln, Biowissenschaftliches Zentrum, Zoologisches Institut, Aquatische chemische Ökologie durchgeführt. Ausgangslage: Repellents - auch Repellens, Repulsivstoff- oder Vergrämungsmittel, die zur Produktart (PT) 19 Biozid-VO gehören - sind gezielt eingesetzte Wirkstoffe, die von einem Organismus über den Geruchssinn wahrgenommen werden und ihn abschrecken, ohne ihn zu töten. Sie zählen auch zur Gruppe der Infochemikalien, mit deren Hilfe Organismen ihre Umwelt wahrnehmen. Problem: Im aquatischen Bereich gibt es begründeten Anlass zu der Vermutung, dass diese Wirkstoffe, die für Wasserorganismen zwar nicht toxisch sind, gleichwohl aber organismische Effekte wie z.B. Drift (Stromabtreiben in Fließgewässern vor allem bei Krebsen und Insektenlarven) auslösen und so in Bächen und Flüssen sowie ihren Einzugsgebieten eine erhebliche, unannehmbare ökologische Wirkung entfalten können. Es ist sogar denkbar, dass die Beeinträchtigung der chemischen Kommunikation aquatischer Organismen noch erheblichere negative Folgen für das Überleben von Populationen haben könnte als die Drift. Bei diesen Effekten - auch Infochemikalieneffekte genannt - handelt es sich um neue Wirkungen in der Ökotoxikologie, die bisher nicht beachtet wurden und mit den bekannten, ökotoxikologischen Standardtests nicht erfasst werden. So wären Effekte, wie z.B. die großflächige Verdriftung von Nichtzielarten, die sich nur einmal im Jahr oder alle paar Jahre verpuppen und emergieren (u.a. Libellen oder einige Köcherfliegenarten), besonders kritisch zu bewerten. Zielsetzung: Im Rahmen des Vorhabens ist die Relevanz dieser Stoffgruppe mit Blick auf Wirkungen bei Organismen in Oberflächengewässern zu prüfen. Eine aktuelle, vom UBA in Auftrag gegebene und zur Verfügung gestellte Literaturstudie (FKZ 3712674171) gibt bereits Aufschluss darüber, welche Verdachtssubstanzen aus der PT 19 Biozid-VO oder andere Stoffe von ihrer Wirkung sowie von Art und Umfang der Anwendung für eine experimentelle Prüfung solcher Effekte in Frage kommen, und bildet damit Grundlage für diezu erstellende Laborstudie. Die Ergebnisse der Literatur- wie der Laborstudie sind eine der Entscheidungsgrundlagen für die Vorgehensweise auch in anderen Regelungsbereichen und der Beurteilung weiterer Stoffe (Pflanzenschutzmittel, Industriechemikalien, Arzneimittel), die bisher unbeachtet negative Infochemikalieneffekte auf die Lebenswelt von Oberflächengewässern haben.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Repellent ? Köln ? Biozidprodukt ? Krustazeen ? Pflanzenschutzmittel ? Populationsdynamik ? Insekt ? Biozid ? Biozidverordnung ? Bach ? Gewässerökologie ? Larve ? Libellen ? Schadstoffgehalt ? Abwassereinleiter ? Arzneimittel ? Biologische Wirkung ? Fließgewässer ? Schadstoffbelastung ? Umweltauswirkung ? Badegewässer ? Emissionsquelle ? Ökotoxikologie ? Schadstoffimmission ? Biozidwirkstoff ? Industriechemikalien ? Risikobewertung von Bioziden ? Aquatisches Ökosystem ? Prüfverfahren ? Stoffbewertung ? Kommunikation ? Gewässerorganismen ? Wassergefährdende Stoffe ? Wirkungsanalyse ? Schmutzfracht ? Literaturstudie ? Oberflächengewässer ? Nichtzielarten ? Ökologische Wirksamkeit ? Einzugsgebiet ? Laboruntersuchung ? Geruchssinn ? Population ? Infochemikalie ? Prüfvorschrift ? Verdriftung ? Infochemikalieneffekt ? Endpunkt ? Nicht-Zielorganismen ?
Region: Nordrhein-Westfalen
Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2012-10-01 - 2015-05-31
Webseite zum Förderprojekt
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/pruefungsluecke-bei-der-biozidbewertung (Webseite)Accessed 1 times.