Description: Das Projekt "Teilvorhaben: Praxiserprobung und Verfahrensoptimierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadtwerke Bingen am Rhein durchgeführt. Die vom Februar 1989 bis Dezember 1994 durchgefuehrten Arbeiten hatten die Planung, den Bau und die Erprobung einer Pilotanlage zur Nitrat-, Sulfat- und Haertereduzierung nach dem Prinzip der modifizierten Elektrodialyse zum Ziel. Waehrend bei der konventionellen Elektrodialyse die ionischen Wasserbestandteile eines Rohwassers in einem elektrischen Feld durch Membranen hindurch in ein Konzentrat ueberfuehrt werden, wird in der modifizierten Elektrodialyse zusaetzlich durch permanente Kreislauffuehrung dieses Konzentrats eine SalzUebersaettigung erzeugt, welche in einem nachfolgenden Kontaktschlammreaktor kontinuierlich.durch Salzabscheidung ins Loesungsgleichgewicht gebracht wird. Dadurch wird beispielsweise Calciumsulfat in die feste Phase ueberfuehrt, waehrend sich die gut loeslichen Wasserinhaltsstoffe im Konzentrat in einem minimalen Abwasservolumen sehr hoch aufkonzentrieren lassen. Die Pilotanlage besteht aus einer dreistufigen Elektrodialyseeinheit zur Rohwasserentsalzung sowie einer Konzentratbehandlung mit Kontaktschlammreaktor und Schraegklaerer. Die Anlage ist fuer eine Leistung von 3 bis 10 m3/h konzipiert und arbeitet ueber eine frei programmierbare Steuerung weitgehend automatisch. Die Pilotanlage wurde mit unterschiedlichen Rohwaessern an den Standorten Bingen am Rhein, Koblenz, Poltringen und Bad Kreuznach erprobt. Es konnte gezeigt werden. dass das Entsalzungsverfahren in der vorliegenden dreistufigen Ausfuehrung optimal bis zu einer 65 prozentrigen Reduzierung der einzelnen ionischen Wasserinhaltsstoffe eingesetzt werden kann, wobei die Aufbereitungskosten in Abhaengigkeit zum Entsalzungsgrad zwischen 0,68 und 0,99 DM/m3 liegen. Innerhalb der etwa fuenfjaehrigen Betriebszeit wurden folgende verfahrensspezifische Erkenntnisse gesammelt: Das Verfahren der modifizierten Elektrodialyse erlaubt es, Rohwaesser mit hohen Haerten sowie hohen Nitrat- und Sulfatgehalten wirtschaftlich sinnvoll aufzubereiten. Eine chemische Konditionierung der Rohwaesser mit Saeure, Phosphaten oder anderen Haertestabilisatoren ist dabei nicht erforderlich, allerdings ist das Produktwasser schwach aggressiv. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Moeglichkeit, Produktausbeuten bis zu 99 Prozent zu erzielen, so dass minimale Abwasserkosten anfallen. Bei dem vorliegenden Verfahren sind keine Rueckspuelprozesse erforderlich, da sich die Membranen durch die sogenannte Stromumkehr selbsttaetig reinigen. Die modifizierte Elektrodialyse kann ueber programmierbare Steuerungen problemlos betrieben und ueberwacht werden und ist, verglichen mit anderen Membranverfahren, relativ unempfindlich gegen Truebstoffe und andere Wasserverunreinigungen im Rohwasser. Der anfallende Gipsschlamm wird nach Abpressen und Zugabe geringer Mengen an CaO in einen pulverfoermigen Kalk-Gips-Duenger ueberfuehrt, dessen Eignung zur Bodenverbesserung in Duengeversuchen nachgewiesen werden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Koblenz ? Phosphat ? Phosphorsäureester ? Nitrat ? Rohwasser ? Schwebstoff ? Anlagenoptimierung ? Bodenverbesserung ? Elektrodialyse ? Entkarbonisierung ? Feststoff ? Membranverfahren ? Messtechnik ? Trinkwasseraufbereitung ? Verfahrenskombination ? Verfahrensoptimierung ? Wasserinhaltsstoff ? Nitratelimination ? Anlagenüberwachung ? Aufbereitungskosten ? Kommunale Versorgungswirtschaft ? Wasserverschmutzung ? Wirtschaftlichkeit ? Säure ? Membran ? Versuchsanlage ? Planung ? Rhein ? Calciumsulfat ? Kontinuierliches Verfahren ? Kontrolltechnik ? Konzentrat ? Schadstoffelimination ? Betriebserfahrung ? Sulfatgehalt ? Elektrisches Feld ?
Region: Rheinland-Pfalz
Bounding box: 7.5° .. 7.5° x 49.66667° .. 49.66667°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1989-02-01 - 1994-12-31
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