Description: Das Projekt "Kurzstudie Unkonventionelles Erdgas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH durchgeführt. Seit einiger Zeit wird in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, dass der Rückgang der konventionellen Erdgasförderung durch die rasche Erschließung unkonventioneller Erdgasvorkommen ausgeglichen und übertroffen werden könnte. Genährt werden diese Spekulationen durch ein scheinbares Überangebot: Einmal ist der Bedarf an Erdgas in Nordamerika und in Europa gegenüber 2008 gefallen. Zusätzlich wurde in den letzten Jahren in den USA vor allem die Gasförderung aus Shale-Vorkommen deutlich erhöht. Sie hatte 2009 einen Förderanteil von etwa 10Prozent. Dadurch konnten bereits für die USA kontraktierte Importmengen in Europa und anderswo vermarktet werden, so dass auch dort die Preise deutlich zurückgingen. In den USA hat ein Boom zur Erschließung der Shale-Gasvorkommen eingesetzt, der - so die Hoffnung - die USA weitgehend von Importen unabhängig machen werde. Dieser Boom werde auch in Europa ankommen und auch dort zu einer neuen Bewertung der Gasversorgungssituation führen. Damit werde Erdgas ein hoher Stellenwert in der Reduktion der Treibhausgase zukommen. Dabei wird verschwiegen, dass in Europa die Gasförderung bereits seit einigen Jahren zurückgeht. In dieser Kurzstudie wird beschrieben, was unkonventionelle Gasvorkommen sind, wie die Fördermethoden aussehen, welche Potenziale errechnet wurden und wie die Förderstatistiken sind. Da in Europa bisher keine kommerziellen Erfahrungen mit der Shale-Gasförderung vorliegen, werden entsprechende Aktivitäten in den USA beispielhaft beschrieben. Insbesondere wird auf die Umweltauswirkungen der Fördertechniken eingegangen, die zu einer Freisetzung kanzerogener und biozider Chemikalien in die Umwelt führen. Nicht zufällig nimmt die Erschließung der Shale-Vorkommen in den USA erst seit der Lockerung der Umweltgesetze für Öl- und Gasfirmen im Jahr 2005 deutlich zu. Die neu erschlossenen Gasquellen zeigen kurzzeitig einen schnellen Förderanstieg, der oft bereits innerhalb eines Jahres auf die Hälfte zurückgeht. Dies bedeutet mit Ausweitung der Förderung überproportional steigende Aufwendungen. Dabei erfordert die flächendeckende Erschließung der Shale-Vorkommen eine hohe Sondendichte mit 5-6 Bohrungen je km2. Mit fortschreitender Aktivität führt dies zu steigender geographischer Annäherung der Gasförderanlagen an Wohngebiete. Neben den Lärmbelästigungen steigen damit die lokalen Emissionen und die Gefährdung von Trinkwasservorkommen. Dies führt zu steigendem Widerstand der Anwohner. Vermutlich werden diese Probleme - schneller Abfall der Förderprofile mit steigendem technischem Aufwand und steigender Widerstand gegen diese Aktivitäten - die Förderung wesentlich schneller beschränken, als es die errechneten Gasressourcen zulassen würden. In Europa sind die geeigneten Vorkommen kleiner und die Umweltauflagen höher, so dass hier kein großer Einfluss auf Förderung erwartet werden kann. Das schließt jedoch nicht aus, dass in der Öffentlichkeit entsprechende Hoffnungen genährt werden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Biozid ? Unkonventionelles Erdgas ? Erdgas ? Kanzerogenität ? Schiefergas ? Fracking ? Erdgasförderung ? Umweltauswirkung ? USA ? Treibhausgasemission ? Treibhausgasminderung ? Gewässergefährdung ? Lärmbelästigung ? Lagerstättenerkundung ? Schadstoffemission ? Umweltbelastung ? Umweltchemikalien ? Wohngebiet ? Produktionsstatistik ? Karzinogen ? Nordamerika ? Studie ? Belästigung ? Umweltschutzauflage ? Chemikalien ? Europa ? Toxische Substanz ? Trinkwasser ? Fördertechnik ? Lärmbelastung ? Trinkwasserressourcen ? Umweltgesetz ? Öffentlichkeit ? Ressourcenbewirtschaftung ? Ressourcennutzung ? Bohrung ? Akzeptanz ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2010-01-01 - 2010-05-18
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