Description: Das Projekt "Hydrogeologische Untersuchungen im Stechlinsee-Nehmitzsee-Gebiet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Im Stechlinsee-Nehmitzsee-Gebiet werden schon seit Jahrzehnten umfangreiche limnologische und hydrometeorologische Messungen und Untersuchungen durchgefuehrt. Eine intensive geologische Bearbeitung ist bisher, bis auf die unmittelbare Umgebung des ehemaligen Kernkraftwerkes Rheinsberg, nicht erfolgt. Diese ist aber unbedingt erforderlich, wenn die Wasser- und Stoffdynamik fuer die einzelnen Kompartimente und Fliesswege modellhaft gemessen und untersucht werden soll (geplantes Monitoringprogramm des Umweltbundesamtes). Aus diesem Grunde wurde mit hydrogeologischen Forschungsarbeiten begonnen, die die Wechselbeziehungen zwischen Grund- und Oberflaechenwasser, die Ermittlung der Grundwasserfliessrichtung und die Abgrenzung der unterirdischen Einzugsgebiete zum Inhalt hatten (Abb 1). Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die hydrodynamischen Verhaeltnisse im Stechlinsee-Nehmitzsee-Gebiet wesentlich komplexer sind als bisher angenommen (Heitmann, M-L, Richter, D und Schumann, D, 1969). Folgende Ergebnisse sind hervorzuheben: 1) Die Sander des Pommerschen Stadiums der Weichselkaltzeit bilden im Komplex mit weiteren glazifluvialen Sedimenten im Liegenden einen bis zu 50 m maechtigen unbedeckten Grundwasserleiter, der als Hauptgrundwasserleiter des Gebietes fungiert. Bis auf drei kleinere Seen haben alle Oberflaechengewaesser hydraulischen Kontakt zum Hauptgrundwasserleiter und bilden mit diesem ein einheitliches hydrodynamisches System. 2) Lokal ist ein zusaetzliches hangendes Grundwasserstockwerk ausgebildet, welches nicht zum hydrodynamischen Regime des Hauptgrundwasserleiters gehoert (Teufelssee/Schoenhorn, Fuchskuhle, Kujitzsee). Ursache sind oberflaechennah auftretende bindige Schichten. 3) Durch Wasserstandsmessungen konnte bewiesen werden, dass der unbedeckte Hauptgrundwasserleiter die tieferliegenden Grundwasserstockwerke speist. 4) Der Stechlinsee wird von Grundwasser aus dem Nordwesten und dem Suedosten gespeist. Im Norden des Stechlinsees erfolgt ein unterirdischer Abfluss auf zwei bevorzugten Abflussbahnen (Abb) Interessant ist hierbei, dass dieser Abfluss aus dem Stechlinsee in das Grundwasser nicht kontinuierlich stattfindet. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich temporaer eine Wasserscheide ausbilden kann, die den Grundwasserabfluss nach Norden verhindert. Solche Zeitraeume waren zB von 1967 bis 1972 und von 1981 bis 1983. 5) Der Nehmitzsee wird, wie die anderen westlich und nordwestlich von ihm liegenden Seen, von einem breiten NW-SE verlaufenden Grundwasserstrom durchflossen. Grundwasserscheiden zwischen diesen Seen haben sich aufgrund dieser hydrodynamischen Situation nicht ausbilden koennen. Aus dem Nehmitzsee erfolgt ein Grundwasserabfluss in zwei verschiedene Flussgebiete, im Sueden in das Einzugsgebiet des Kleinen Rhin und im Osten in das Einzugsgebiet der Oberen Havel. 6) Die erzielten Ergebnisse gestatten Abgrenzungen von unterirdischen Bilanzgebieten fuer das hydraulische System Stechlinsee-Nehmitzsee.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Gewässerökologie ? Seen ? Berlin ? Abfluss ? Hydrogeologie ? Kernkraftwerk ? Oberflächenwasser ? Havel ? Binnenfischerei ? Einzugsgebiet ? Grundwasserleiter ? Grundwasserstockwerk ? Grundwasserströmung ? Limnologie ? Oberflächengewässer ? Sediment ? Flussgebiet ? Grundwasser ? Grundwasserscheide ? Monitoringprogramm ? Stoffstrom ? Wasserscheide ? Wasserstandsmessung ? Grundwasserabfluss ? Kontinuierliches Verfahren ? See [Binnengewässer] ? Untersuchungsprogramm ?
Region: Berlin
Bounding box: 10.44987° .. 10.44987° x 54.03573° .. 54.03573°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1995-08-01 - 1995-12-31
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