Description: Das Projekt "Faunistische Untersuchungen zur Ökologie sekundärer Lebensräume (Kiesgruben, Sandgruben etc.) in Oberschwaben und deren Biotopmanagement" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie, Fachgebiet Zoologie, Bereich Aquatische Ökologie, Arbeitsgebiet Management und Ökologie von Kulturlandschaften durchgeführt. Im Rahmen eines umfassenden Untersuchungsprogramms wurden etwa 200 vorwiegend kleinbaeuerliche Abbaustellen im Landkreis Ravens burg (Oberschwaben) kartiert und faunistisch untersucht. Damit sollte vor allem ein Beitrag zur oekologischen Einschaetzung dieser Sekundaerbiotope geleistet werden. Darueber hinaus waren Wege aufzuzeigen, wie Kies-, Sand- und Lehmgruben im Rahmen eines regionalen Handlungsplans vor allem im Hinblick auf die Nutzung zu Naturschutzzwecken langfristig optimal genutzt werden koennen. Als wichtigste Ziele des Projekts wurden neben einer allgemeinen Erfassung und Charakterisierung der dort gelegenen kleinen und kleinsten Abgrabungen in ungefaehr 20 ausgewaehlten Kiesgruben (vorwiegend Nassabgrabungen) verschiedene Tiergruppen untersucht und auf ihre Eignung als Leitorganismen beispielsweise fuer den Sukzessionsgrad und die oekologische Bedeutung der Gruben geprueft. Ein weiteres vorrangiges Ziel war die Entwicklung eines Konzepts zur Einbindung der sekundaeren Lebensraeume in die Naturschutzplanung Oberschwabens, das den Aspekten einer 'regionalen Dynamik', das heisst dem Erhalt eines breiten Spektrums unterschiedlicher Sukzessionstadien in einem vorgegebenen Raum Rechnung tragen soll. Neben den kartographischen und limnologischen Untersuchungen wurden im Rahmen der faunistischen Untersuchungen Libellen, Wildbienen, Heuschrecken, Schmetterlinge, Kaefer, Amphibien, Voegel und Saeugetiere bearbeitet. Die Untersuchungen fuehrten zu folgenden Ergebnissen: 1. Die Kiesgrubengewaesser waren bereits wenige Jahre nach ihrer Entstehung waehrend der sommerlichen Stagnationszeit ueber Grund sauerstofflos. Ferner wiesen die untersuchten Gewaesser einen stark individuellen Charakter auf, obwohl sie prinzipiell im gleichen Grundwasserleiter lagen. 2. Pionierstadien und fruehe Sukzessionsstadien wurden vergleichsweise selten gefunden. Die Gruben konnten daher allein schon von ihrer geringen Anzahl und Flaeche her allenfalls in sehr untergeordnetem Masse als Ersatzbiotope fuer verlorengegangene Primaerbiotope in unregulierten Flusslaeufen dienen. 3. Die Bestandsaufnahme der Libellen-, Amphibien-, Vogel- und Saeugerfauna ergab, dass die Abgrabungen wertvolle Rueckzugsgebiete in einer intensiv agrarisch genutzten Kulturlandschaft darstellen. Bei manchen Tiergruppen stiegen die Artenzahlen mit zunehmendem Sukzessionsgrad an (z.B. Wildbienen, Libellen), bei anderen Gruppen dagegen nicht (z.B. Kaefer, Amphibien). 4. Insgesamt ist es vor allem wegen der grossen Bedeutung der Abgrabungen als Insel- und Rueckzugsbiotope aus Sicht des Naturschutzes wuenschenswert, eine moeglichst hohe Zahl von Abbaustellen in allen Sukzessionsstadien zu erhalten. Da es aufgrund zahlreicher Restriktionen sehr schwierig ist, neue Gruben anzulegen, wird eine gelegentliche Materialentnahme in alten Abgrabungen empfohlen, um partiell wieder Flaechen mit fruehen Sukzessionsstadien zu schaffen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Sekundärbiotop ? Wildbiene ? Biotoppflege ? Heuschrecken ? Käfer ? Schmetterling ? Baden-Württemberg ? Schwaben ? Gewässerökologie ? Libellen ? Amphibien ? Säugetier ? Vogel ? Raumentwicklung ? Kartierung ? Ökologie ? Wiese ? Zoologie ? Habitat ? Kiesgrube ? Sandgrube ? Tongrube ? Artenbestand ? Grundwasserleiter ? Kulturlandschaft ? Limnologie ? Bestandsaufnahme ? Spektrum ? Naturschutz ? Gewässer ? Untersuchungsprogramm ?
Region: Baden-Württemberg
Bounding box: 9° .. 9° x 48.5° .. 48.5°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 1989-03-01 - 1997-12-31
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