Description: Das Projekt "Vorbereitung einer Umweltmeditation als Beitrag zur Konfliktlösung im Rahmen der Sanierung des Schutzwaldes bei Hinterstein (ST128)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstgeschichte durchgeführt. Ziel ist es, im Rahmen der Sanierung des Schutzwaldes bei Hinterstein die Möglichkeiten einer Umweltmeditation als Beitrag zur Konfliktlösung zu erarbeiten. Bei der Konfliktanalyse stellte sich heraus, dass die vorhandenen Problemfelder vor allem die Bereiche Forst, Jagd, Tourismus, Alpe und Beziehungen zwischen den Gruppen abdecken. Zwischen den Akteuren bestehen teilweise massive Informationsdefizite. Dies führt zu Vorurteilen und Misstrauen gegenüber den anderen Interessengruppen. Innerhalb der Interessengruppen gibt es nur lose Allianzen. Die Untersuchung der Konfliktarten ergab eine breite Streuung. So konnten Sach-, Struktur-, Interessens- und Beziehungskonflikte festgestellt werden, wobei oft eine Beziehungs-Sachkonflikt-Spirale zu erkennen ist. So wird die wichtigste Funktion des Verfahrens in einer Verbesserung von Strukturen vermutet. Inwieweit Veränderungen in diesem Bereich tatsächlich zu einer Lösung beitragen können, wird die Fortführung der Umweltmeditation zeigen. Ungeachtet der Konfliktarten können fast alle Ausformungen eines Konflikts beobachtet werden: Sowohl die Kommunikation untereinander, die Wahrnehmung der Situation als auch die Einstellungen zueinander sind 'gestört' - mit Auswirkung auf die Aufgabenerfüllung der meisten Akteure. Das Projekt muss zudem vor dem Hintergrund der örtlichen Gegebenheiten gesehen werden: In dem Dorf Hinterstein kennt jeder jeden, es gibt informelle Verpflichtungen, Verbundenheiten. Einige Akteure nehmen eine Doppelrolle beim Verfahren ein: Außerdem bestehen zwischen manchen Dorfbewohnern und Akteuren wohl schon über Jahre (Jahrzehnte) geführte Meinungsverschiedenheiten, die mit dem Projektgebiet an sich nichts zu tun haben und die zu erfassen den Rahmen der Konfliktanalyse sprengen würde. Bei der Beobachtung des Verfahrens konnte festgestellt werden, dass außer dreien noch keiner der Teilnehmer Berührung mit Meditationsverfahren oder anderen Konfliktlösungsverhalten hatte. Aber alle Teilnehmer sind entweder durch ihren Beruf und bzw. oder durch ehrenamtliche Tätigkeiten mit der zu verhandelnden Problematik vertraut. Bezüglich der von den Teilnehmern verfolgten Ziele gibt es ein relativ geschlossenes Bild: Dabei lag der Wunsch nach einer nachhaltigen Lösung eindeutig vor dem nach einer fairen Lösung. Das erhoffte Ergebnis sollte sowohl ein Maximum an Schutzfunktion als auch die ökologisch beste Lösung abdecken. Auffallend, bezüglich der Sichtweisen der Akteure gegenüber den anderen Teilnehmern ist, dass der Wunsch nach verbesserten Beziehungen an letzter Stelle rangiert, obwohl die meisten Gesprächsteilnehmer die anderen Akteure tendenziell als Gegenspieler ihrer Interessen sehen und ihre Aufgabe im Verfahren mehr oder weniger als Interessensvertreter definieren. Trotzdem können sich alle eine Lösung vorstellen, die allen Beteiligten weitgehend gerecht wird. Es ist positiv zu bewerten, dass ebenfalls alle glauben, mit Offenheit über ihre Hintergründe Verständnis bei den anderen zu finden.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: München ? Alm ? Renaturierung ? Verfahrensoptimierung ? Dorf ? Flächennutzung ? Forst ? Interessenvertreter ? Kommunikation ? Forstpolitik ? Schutzwald ? Beruf ? Sozialwissenschaft ? Tourismus ? Interessenkonflikt ? Jagd ? Ökologischer Faktor ? Sanierung ? Konfliktanalyse ? Konfliktbewältigung ? Konfliktmittlung ?
Region: Bayern
Bounding box: 12.53381° .. 12.53381° x 47.795° .. 47.795°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2002-08-15 - 2002-12-31
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