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Planktondynamik in einem See-Fluss-System

Description: Das Projekt "Planktondynamik in einem See-Fluss-System" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Im stark durchflossenen Neuendorfer See und der nachfolgenden Krummen Spree (Brandenburg) wurde der Einfluss hydrodynamischer Faktoren auf die Populationsdynamik des Zooplanktons untersucht. Ueber den gesamten Untersuchungszeitraum dominierten Raedertiere das Zooplankton des gesamten Systems, vor allem die Arten Keratella cochlearis und Synchaeta oblonga. Daneben waren Nauplien cyclopoider Copepoden und Veligerlarven von Dreissena polymorpha in hoeheren Dichten abundant. Zwischen dem See-Einlauf (bei Leibsch) und dem Seeausfluss (bei Alt Schadow) konnte eine exponentielle Zunahme der Individuendichten beobachtet werden, deren Ausmass mit der theoretischen Aufenthaltsdauer des Wassers korreliert (r hoch 2=0.75). Dh je laenger das Wasser im See verweilte, desto hoeher war die Zooplanktonabundanz im Seeausfluss. Auf der nachfolgenden Fliesstrecke nahmen die Abundanzen aller Taxa exponentiell ab, so dass an derem Ende (Trebatsch) die Dichten nur noch 3-30 Prozent der Ausgangsdichten betrugen. Die Wachstumsraten der dominanten Taxa waren bei der niedrigsten Fliessgeschwindigkeit signifikant am niedrigsten (TUKAY-Test, p kleiner als 0.05). Dies gilt auch fuer das Phytoplankton (Chlorophyll-a) und den Sauerstoffgehalt. Die Konzentrationen der geloesten anorganischenehrstoffe nahmen zu. Der Rueckgang der Zooplanktonabundanzen kann nicht auf nahrungsmangel (bottom-up limitation) zurueckzufuehren sein, da die Geburtenraten, zumindest die der dominanten Raedertiertaxa, konstant blieben oder nur leicht abnahmen. Die beobachteten Prozesse sind vor allem auf Praedation (top-down limitation) zurueckzufuehren, wobei als Raeuber vor allem die in der Krummen Spree in hohen Biomassen vertretenen Grossmuscheln (Unionidae) wichtig sind, da diese relativ unselektiv suspendierte Partikel ingestieren (ca 5-1000 Mikrometer ESD) und deren Filtrationskapazitaet bis zu 100 Prozent des taeglich im Flussabschnitt ausgetauschten Wasservolumens betraegt. Das heisst je geringer die Fliessgeschwindigkeit ist, desto hoeher ist der Anteil der Planktonpopulation der in der fliessenden Welle ausfiltriert wird. Die Planktondynamik in dem untersuchten See-Fluss-System ist also in hohem Masse von den hydrologischen Parametern bestimmt und kann, wenn Daten wie Abfluesse und Pegelstaende bekannt sind, relativ gut abgeschaetzt werden.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Ruderfußkrebs ? Populationsdynamik ? Brandenburg ? Gewässerökologie ? Nährstoffgehalt ? Berlin ? Brandenburg ? Nährstoff ? Phytoplankton ? Zooplankton ? Spree ? Abfluss ? Rädertierchen ? Dreikantmuschel ? Binnenfischerei ? Fließgeschwindigkeit ? Populationsdichte ? Sauerstoffgehalt ? Biomasse ? Hydrologie ? Kenngröße ? Partikel ?

Region: Berlin

Bounding box: 10.44987° .. 10.44987° x 54.03573° .. 54.03573°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1994-01-01 - 1995-12-31

Status

Quality score

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