Description: Das Projekt "Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wildbiologische Büro LUPUS, Reinhardt und Kluth GbR durchgeführt. In der Oberlausitz siedelten sich seit Ende des letzten Jahrhunderts wieder Wölfe an, die sich seit dem Jahr 2000 wieder fortpflanzen. Das Projekt hat zum Ziel. Das Verhalten von abwandernden Wölfen mit Hilfe von Sendern zu dokumentieren und neue wissenschaftliche Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Zur Umsetzung dieses Vorhabens werden Wolfe - ohne sie zu verletzen - gefangen und mit einem Sender versehen, mit dessen Hilfe dann der Wanderweg des betreffenden Tieres verfolgt werden kann. Der Vorgang des Fangens erwies sich in den Jahren seit dem Beginn des Vorhabens als unerwartet schwierig. Bis zum Frühjahr 2009 konnten keine Wölfe gefangen werden. Erst durch den Einsatz von Lockstoffen und mit Hilfe von zusätzlichen speziellen Fallen konnten nun im März und Mai dieses Jahres insgesamt drei Wölfe gefangen und besendert werden. Der am 6. März 2009 gefangene männliche Wolf mit der Bezeichnung MT2, der den Namen 'Karl' erhielt und bei dem es sich um einen einjährigen Wolf aus dem so genannten Nochtener Rudel handelt, unternahm anschließend an seine Besenderung einen zweieinhalb wöchigen Ausflug bis nach Treuenbrietzen in Brandenburg und kehrte danach in sein Heimatterritorium zurück, wo er sich bis heute immer noch aufhält. Sein Bruder MT3, 'Alan' genannt wird, wurde am 13. April 2009 besendert und hat am 23. April 2009 sein Elternrudel verlassen. Seitdem hat er über 900 km zurückgelegt und hält sich gegenwärtig in Ostpolen auf (Stand 1. Juni 2009). Er befindet sich damit mehr als 600 km nordöstlich seines Heimatgebietes. Der dritte im Vorhaben 'Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung des Wolfes in Deutschland' besenderte Wolf (MT4) ist mindestens 2-jährig und hat bisher keine großen Ausflüge unternommen. Er ist möglicherweise in die Aufzucht von Welpen aus einem diesjährigen Wurf des Neustädter Rudels, aus dem er stammt, eingebunden. Die Erforschung des Wander- und Ausbreitungsverhaltens von Wölfen ist ein wichtiger Baustein für den nationalen und grenzüberschreitenden Schutz dieser nach dem Bundesnaturschutzgesetz und auch gemeinschaftsweit streng geschützten Tierart. Die Erkenntnisse zum Ausbreitungsverhalten können in Managementpläne einfließen und auch bei der gezielten Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum 'Neubürger Wolf' genutzt werden. Um den Wolf, der sich bei seinen Wanderungen nicht an Staatsgrenzen hält, auf Populationsebene zu schützen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Deutschlands unerlässlich, in diesem Falle insbesondere mit Polen. Das Bundesumweltministerium hat daher Kontakte zum polnischen Umweltministerium in Warschau geknüpft und den Dialog in Sachen Wolf aufgenommen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Lockmittel ? Populationsdynamik ? Oberlausitz ? Bundesnaturschutzgesetz ? Wolf ? Wanderweg ? Brandenburg ? Warschau ? Bundesrepublik Deutschland ? Polen ? Endlagerung ? Geschützte Arten ? Populationsdichte ? Emigration ? Migration ? Pilotprojekt ?
Region: Sachsen
Bounding box: 10.40664° .. 10.40664° x 49.29433° .. 49.29433°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2006-11-23 - 2011-06-30
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