Description: Das Projekt "Herstellung von emissionsarmen, umweltfreundlichen Holzwerkstoffen aus Reststoffen der Holznutzung (Rinde, technische Lignine) im Pilot- und industriellen Massstab - Schwerpunkt Holz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Holzbiologie und Holztechnologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: In der deutschen Holzwerkstoffindustrie werden etwa 20 Mio. m Holz pro Jahr verarbeitet. Als Bindemittel werden nahezu ausschließlich synthetische auf Erdöl basierende Leime eingesetzt. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen ist es erstrebenswert natürliche Bindemittel auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen. Hierzu zählen die kondensierten Tannine aus tropischen und subtropischen Holz- und Rindenarten (Quebracho- und Mimosatannin). Als Alternative bieten sich hierzulande die Rinden einheimischer Nadelholzarten, insbesondere die Fichtenrinde, für die Gewinnung von polyphenolhaltigen Extraktstoffen an. Die Fichtenrinde fällt in großen Mengen zentral in der holzverarbeitenden Industrie an. Sie verfügt über einen hohen Extraktstoffgehalt mit einem nennenswerten Anteil an reaktiven Polyphenolen. Fichtenrinde wurde im Labormaßstab bereits extrahiert und die Extrakte erfolgreich für die Herstellung von Span- und Faserplatten eingesetzt (DBU-Projekt AZ 03934). Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es, Fichtenrinde unter optimierten Bedingungen im halbtechnischen Maßstab in einer speziell dafür gebauten Pilotanlage zu extrahieren. Darüber hinaus sollen die Extrakte zur Herstellung von Spanplatten im industriellen Maßstab und MDF im Pilot-Maßstab eingesetzt werden. Fazit: Die Nutzung der Fichtenrinde als nachwachsender, einheimischer Rohstoff für Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie, stellt eine hochwertige stoffliche Verwertung der Rinde dar. Im Blowline-Verfahren lassen sich Mitteldichte Faserplatten (MDF) mit Fichtenrindenextrakt als Bindemittelzusatz für Quebrachotannin im Pilotmaßstab herstellen. Hier sind jedoch weitere Optimierungen in der Bindmittelzusammensetzung und der Beleimungstechnik sinnvoll, um die Platteneigenschaften bei möglichst hohem Anteil an Fichtenextrakten im Bindemittel zu verbessern. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass die Inhaltsstoffe der Fichtenrinde sich im industriellen Maßstab als Bindemittelbestandteil in der Spanplattenindustrie einsetzten lassen. Eine Umsetzung der Projektinhalte in die Industrie ist möglich. Die durchgeführten Großbetriebsversuche haben zum einen die Eignung der Fichtenrindenextrakte als Bindemittelzusatz bewiesen und zum anderen die Notwendigkeit der Optimierung des Extraktionsprozesses deutlich werden lassen. Für eine Erweiterung der industriellen Einsatzmöglichkeiten der Inhaltsstoffe der Fichtenrinde ist es von besonderer Bedeutung eine Verfahrenstechnik zu entwickeln, die es ermöglicht, mit geringem Energieaufwand Extrakte mit hoher Stoffdichte herzustellen.
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Spanplatte ? Holzwerkstoff ? Göttingen ? Lignin ? Recycling ? Erdöl ? Holzverwertung ? Stoffliche Verwertung ? Abfallverwertung ? Rind ? Bindemittel ? Baumrinde ? Nachwachsender Rohstoff ? Rezyklat ? Reststoff ? Holz ? Holznutzung ? Aufbereitungsanlage ? Emissionsminderung ? Energieverbrauch ? Holzindustrie ? Recyclingpotenzial ? Rohstoff ? Umweltfreundliches Produkt ? Verfahrenstechnik ? Industrieanlage ? Kreislaufwirtschaft ? Forschungsprojekt ? Pilotprojekt ? Versuchsanlage ? Maßstabsvergrößerung ? Schwerpunkt-Holz ?
Region: Lower Saxony
Bounding box: 9.16667° .. 9.16667° x 52.83333° .. 52.83333°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2000-01-01 - 2004-05-31
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