API src

Reinigung schwermetallbelasteter Sedimente durch Bioleaching

Description: Das Projekt "Reinigung schwermetallbelasteter Sedimente durch Bioleaching" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Sanierungsforschung durchgeführt. Kommen anoxische Sedimente mit Sauerstoff in Kontakt, so gehen die enthaltenen Schwermetalle durch mikrobielle Oxidations- und Versauerungsprozesse langsam in Loesung. Dieses natuerliche Bioleaching, welches unkontrolliert eine Gefahr fuer die Umwelt darstellt, soll durch Aktivierung der autochthonen schwefel- und eisenoxidierenden Bakterien (Thiobacilli) beschleunigt und zur Reinigung der Sedimente genutzt werden. Ziel ist es, ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Sedimentdekontamination unter Nutzung des natuerlichen biologischen Selbstreinigungspotentials bereitzustellen. Die behandelten Sedimente sollen in den Stoffkreislauf als Boden zurueckgefuehrt werden. Unter optimalen Bedingungen der Suspensionslaugung im Labor gehen die meisten Schwermetalle innerhalb weniger Wochen weitgehend in Loesung. Die biologisch induzierten Prozesse bewirken eine schnellere Solubilisierung der Schwermetalle als die abiotische Saeureextraktion. In Anbetracht der grossen zu behandelnden Sedimentmengen ist eine Perkolationslaugung von ausgebaggerten Sedimenten in Anlehnung an die mikrobielle Erzlaugung beabsichtigt. Die Schwermetalle werden aus dem Feststoff herausgeloest, nach Akkumulation aus der Fluessigphase ausgefaellt und so in ein Konzentrat ueberfuehrt. Die mikrobielle Aktivitaet der natuerlichen Thiobacilli wurde durch Versauerung des Sediments und Zumischung von Schwefel erhoeht. Das Bioleaching-Konzept wird in der Feldversuchsanlage Kleindalzig an der Weissen Elster bei Leipzig unter praxisnahen Bedingungen erprobt. Aus abgelagerten oxidischen Sedimenten konnten nach 4 Monaten ca. 60 Prozent der enthaltenen Schwermetallfracht herausgeloest werden. Fuer Zink, Cadmium, Nickel, Kobalt und Mangan wurden Leachinggrade bis zu 80 Prozent erreicht. Der Schwerpunkt der geplanten Untersuchungen liegt auf der Erkundung und technischen Umsetzung von Massnahmen zur Beschleunigung der Metallsolubilisierung sowie zur selektiven Abtrennung der im Prozesswasser akkumulierten Schwermetalle. Frisch gebaggerte Schlaemme muessen vor dem Bioleaching vererdet werden ('Rippening'), um guenstige Bedingungen fuer die laugungsaktiven Bakterien zu schaffen. Die gelaugten Sedimente sind vor dem Wiedereinsatz als Boden zu renaturieren. Die prozessrelevante Umsetzung der im Labor- und Technikumsmassstab erarbeiteten Erkenntnisse soll in der Feldversuchsanlage Kleindalzig sowie einer Bioleaching-Pilotanlage im Bodenreinigungszentrum Hirschfeld des Praxixpartners Bauer und Mourik Umwelttechnik GmbH und Co. erfolgen. Nach Umruestung eines Bodenbehandlungsbeckens zu einem full-scale-Leachingbecken sollen in Hirschfeld Versuche in sanierungsueblichen Groessenordnungen durchgefuehrt werden.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Leipzig ? Kobalt ? Mangan ? Nickel ? Schwermetallbelastung ? Cadmium ? Sauerstoff ? Schwefelbakterien ? Zink ? Schwermetall ? Schwefel ? Weiße Elster ? Belastbarkeit ? Betriebswasser ? Feststoff ? Schlamm ? Bakterien ? Flüssiger Stoff ? Sanierungsmaßnahme ? Umweltgefährdung ? Umwelttechnik ? Verfahrenstechnik ? Bioleaching ? Sediment ? Chemisches Verfahren ? Biotechnologie ? Reinigungsverfahren ? Bodensanierung ? Schwermetallakkumulation ? Selbstreinigung ? Stoffkreislauf ? Arbeit ? Versauerung ? Sauerstoffmangel ? Mitteldeutsche-Industrieregion ? Konzentrat ?

Region: Sachsen

Bounding box: 10.40664° .. 10.40664° x 49.29433° .. 49.29433°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1998-04-01 - 2001-03-31

Status

Quality score

Accessed 1 times.