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Konsumenten versus Ressourcenkontrolle in Felskuestenoekosystemen: Ostsee und Nordwest Atlantic

Description: Das Projekt "Konsumenten versus Ressourcenkontrolle in Felskuestenoekosystemen: Ostsee und Nordwest Atlantic" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt. Felskuesten gehoeren zu den produktivsten Lebensraeumen der Erde. Die Biomasse und Produktivitaet der Artengemeinschaft wird meist von grosswuechsigen Makroalgen (Seetang) bestimmt. Diese Algenwaelder erfuellen wichtige Funktionen im Gesamtsystem Meer. Sie speichern Kohlenstoff und bilden somit aehnlich wie Waelder an Land eine CO2-Senke. Sie stellen ein wichtiges Fischhabitat dar, besonders als Laichgebiet und Kinderstube fuer Jungfische, und sie sind ein wichtiges Bindeglied im Naehrstoffkreislauf zwischen Land und Meer. In den letzten Jahren wurde ein besorgniserregender Rueckgang dieser Algenwaelder beobachtet, besonders in der Ostsee, aber auch in anderen, naehrstoffreichen Kuestengebieten. In meiner Arbeit habe ich die Ursachen und Auswirkungen dieser Veraenderungen auf der Ebene von Nahrungsnetzen untersucht. Unter Nahrungsnetz verstehen wir das komplexe Beziehungsgefuege aus vielen Arten, von den Algen, ueber algenfressende Schnecken und Krebse, bis zu Fisch, Seevogel, und Mensch. In Freilandexperimenten konnte ich zeigen, dass verschiedene menschliche Einfluesse auf das Nahrungsnetz den Rueckgang der Algenwaelder verursachen. An erster Stelle steht der Eintrag von Naehrstoffen (geloeste Stickstoff- und Phosphorverbindungen), ein Vorgang der als Eutrophierung bezeichnet wird. Dies fuehrt zur Wassertruebung durch Phytoplankton sowie zu einer Verstaerkung der jaehrlichen Feinalgenbluete im Fruehjahr. Unter Feinalgen verstehen wir schnellwachsende, kurzlebige Algen, die dichte Teppiche bilden koennen. Kommt es zur uebermaessigen Ausbildung der Algenbluete, kann dies zum Zusammenbruch der jaehrlichen Ansiedlung von Seetang fuehren. Ueber die Jahre wird der Algenwald ausgeduennt und verschwindet. Vergleichende Untersuchungen in der Kieler Bucht, Schweden, Finnland und Litauen zeigten deutlich, das es sich hierbei um ein grossflaechiges Phaenomen handelt, das lokal bis zur Ausrottung des in der Ostsee bestandsbildenden Blasentangs fuehrt. Algenfressende Schnecken und Krebse sind auf Blasentang als Lebensraum angewiesen, ernaehren sich aber meist von Feinalgen. Experimente zeigten deutlich, dass sie dadurch den Einfluss der Naehrstoffe ueber einen gewissen Bereich abfangen koennen, und somit einen wichtigen Puffermechanismus im Gesamtsystem bilden. In Ostkanada, wo weitere vergleichende Untersuchungen stattfanden, konnte ich zeigen, dass die dortige Befischung von Meeresschnecken, in Zusammenhang mit Naehrstoffeintrag (besonders aus Aquakultur und ungeklaerten Abwaessern) zu heftigen Algenblueten fuehren kann. Die Bedeutung der Arbeit liegt in dem klaren, experimentellen Nachweis des negativen Einflusses von Eutrophierung und Befischung bestimmter Schluesselarten auf das Nahrungsnetz. Vergleichende Untersuchungen im Nordatlantik, in der kanadischen Bay of Fundy und in der Ostsee zeigten, dass naehrstoffreiche Kuestensysteme hierauf besonders empfindlich reagieren.

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Algenblüte ? Kiel ? Seevogel ? Krustazeen ? Eutrophierung ? Fisch ? Phosphorverbindung ? Schnecke ? Stickstoffverbindung ? Blasentang ? Meeresschnecke ? Kohlenstoff ? Meerwasser ? Phytoplankton ? Braunalge ? Seetang ? Finnland ? Kanada ? Artenverlust ? Schweden ? Litauen ? Habitat ? Kohlendioxid ? Küstengewässer ? Meereskunde ? Biozönose ? Kohlenstoffsenke ? Bucht ? Makroalgen ? Kieler Bucht ? Aquakultur ? Schadstoffsenke ? Nährstoffeintrag ? Nährstoffkreislauf ? Kausalzusammenhang ? Mensch ? Ausbildung ? Vergleichsanalyse ? Wasserverschmutzung ? Nordatlantik ? Algen ? Meeresgewässer ? Küstenregion ? Bodenbelag ? Produktivität ? Trübung ? Fischerei ? Nahrungskette ? Ostsee ? Freilandversuch ? Biomasse ? Atlantischer Ozean ? Textilien ? Konsument ?

Region: Schleswig-Holstein

Bounding box: 9.75° .. 9.75° x 54.2° .. 54.2°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 1997-01-01 - 1999-12-31

Status

Quality score

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