Description: Das Projekt "Modellhafte Sicherung der Mauerkrone der umweltgeschädigten Nicolaikirche in Zerbst" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Förderkreis St. Nicolai Zerbst e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Oberstes Ziel des Vorhabens ist die Sicherung des stadtprägenden Baudenkmals St. Nicolai in Zerbst. In der konkreten Maßnahme wurde die durch umweltschädigende Einflüsse der letzten Jahre geschädigte Mauerkrone ausschließlich mit historischem trockengelöschtem Kalkmörtel instandgesetzt. Im Anschluss wurde ein Begrünungsverfahren entwickelt, das ein Auftreten von Spannungsrissen an den sehr dicken und langen Mauern durch Temperaturunterschiede minimieren soll. Dieses bisher nicht in Deutschland praktizierte Verfahren soll modellhaft für ähnliche Aufgaben der Denkmalsicherung einsetzbar sein. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Beginnend ab Pfeiler 17 bis Pfeiler 10 sowie bei den inneren Arkaden waren die Schäden an Mauerfeldern und Fenstergewänden festzustellen und zu beheben. Die regelmäßig auf beiden Seiten der Pfeiler insbesondere durch Temperatureinflüsse auf die sehr breite Mauerkrone vorhandenen tiefen und breiten Risse waren zu verschließen. Gleichzeitig war die Mauerkrone neu herzustellen, vorwiegend durch Abtrag und Neuaufmauerung des zerrissenen und durchwurzelten Bereiches von etwa 70 cm Höhe. Auf die bis zu 1,55m breite Mauerkrone ist mittig ein flacher abgetreppter Ziegeldamm gemauert worden, der für seitliche Stabilität der weiteren Schichten sorgt. Auf beiden Seiten wurden Netzstreifen aus verrottbarem organischen Material (Kokos) aufgelegt, die überhängen und zum Schluss miteinander verknüpft wurden. Dann wurden zwei Schichen mit Kies abgemagerten Lehms aufgetragen (gestampft), die magerere Schicht zuoberst. Im Anschluss erfolgte die Herstellung einer Begrünungsschicht für die dauerhafte Sicherung der Mauerkrone, entwickelt unter Beteiligung der Fachhochschule Magdeburg - Stendal unter Nutzung existierender Erfahrungen in Deutschland, Irland und Schottland. Die strukturelle und die vegetative Entwicklung der Begrünungs-Deckschicht der Mauerkrone werden über einen längeren Zeitraum beobachtet und abschließend bewertet. Fazit: Das Verfahren der Mauerbegrünung ist nur für sehr dicke und sehr lange Mauern gedacht. Es verspricht einen besseren Schutz des harten Mauerwerks gegenüber extremen Hitzeschwankungen und Niederschlägen. Beides ist im Trogverfahren mit Wannenausbildung (Namslauer/Betzner) nicht zu erreichen. Das Ziel der Maßnahme wurde in vollem Umfange erreicht. Die vorgesehenen Abschnitte der Mauern des Baudenkmals konnten für längere Zeit in ihrem Bestand gesichert werden. Für die Mauerkronensicherung ist ein Verfahren entwickelt worden, dass sowohl die Rissbildung infolge von Temperaturschwankungen vermindert als auch das Eindringen von Feuchtigkeit in den Mauerkörper stark reduziert. Die Bewährung in der Praxis muss über einen längeren Zeitraum erfolgen und festgestellt werden. Bei analogen Aufgabenstellungen und ähnlichen Bedingungen dürfte diese Methode übertragbar sein. ...
Types:
SupportProgram
Origin: /Bund/UBA/UFORDAT
Tags: Kalkmörtel ? Magdeburg ? Denkmalpflege ? Baustoff ? Sachsen-Anhalt ? Schottland ? Temperaturabhängigkeit ? Irland ? Kies ? Organisches Material ? Konservierung ? Mauerwerk ? Lehm ? Baudenkmal ? Bautechnik ? Instandhaltung ? Monitoring ? Trocknung ? Kirchengemeinde ? Reparatur ? Abdeckung ? Denkmalschutz ? Niederschlag ? Sanierung ? Feuchtigkeit ? Kulturerbe ? Begrünung ? Denkmalschaden ? Schadensverursachung ? Zerbst ?
Region: Saxony-Anhalt
Bounding box: 11.7333° .. 11.7333° x 52° .. 52°
License: cc-by-nc-nd/4.0
Language: Deutsch
Time ranges: 2002-04-10 - 2004-04-10
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