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Steuerliche Behandlung von Firmenwagen - Analyse von Handlungsoptionen zur Novellierung der Firmenwagenbesteuerung in Deutschland

Description: Das Projekt "Steuerliche Behandlung von Firmenwagen - Analyse von Handlungsoptionen zur Novellierung der Firmenwagenbesteuerung in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln - Finanzwissenschaftliches Forschungsinstitut durchgeführt. Im Bundes-Koalitionsvertrag vom 26.10.2009 ist u.a. vorgesehen, 'die Angemessenheit der Besteuerung des geldwerten Vorteils aus der Privatnutzung betrieblicher Fahrzeuge (zu) überprüfen'. Das im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durchgeführte Forschungsvorhaben 'Steuerliche Behandlung von Firmenwagen in Deutschland' hatte zwar nicht die explizite Aufgabe, diesen Auftrag zu erfüllen. Im Ergebnis liefert die gemeinsame Studie des Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts an der Universität zu Köln, des Forums Ökologisch- Soziale Marktwirtschaft e.V. und des Berliner Jura-Professors Stefan Klinski eine umfassende Überprüfung dieser Fragestellung. Neben dem geldwerten Vorteil der privaten Nutzung werden in der Untersuchung dabei auch die steuerlichen Umstände der Anschaffung von Firmenfahrzeugen analysiert. Nur in der Betrachtung dieser beiden Seiten wird das volle Ausmaß der Steuer- und Abgabenprivilegien für die private Dienstwagennutzung erfasst. Auf Seiten der Beschäftigten schaffen die Regelungen ein Steuerprivileg für diejenigen, die neben Geldeinkommen auch Naturaleinkommen in Form eines Dienstwagens beziehen. Die geltende Erfassung solcher geldwerter Vorteile erfolgt über die sogenannte 1%-Methode, nach der jeden Monat 1 Prozent des Anschaffungs-Listenpreises (nicht des tatsächlichen Preises) zum steuerpflichtigen Einkommen hinzugerechnet wird. Diese Pauschale ist sehr grob und zudem sehr niedrig angesetzt. Damit wirkt die Bemessung des geldwerten Vorteils faktisch als Steuersubvention mit starkem Lenkungsimpuls. Mit hohen Einbußen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen wird eine klimaschädliche Lenkung dahingehend hervorgerufen, verbrauchsstarke Fahrzeuge möglichst viel zu fahren. Auch für die Unternehmen ist es attraktiver, einen Dienstwagen zu stellen als die monetäre Entlohnung zu erhöhen. Für den Entlohnungsanteil 'Dienstwagen' sind Sozialversicherungsbeiträge nur nach 1%-Methode abzuführen, nicht für ein realistisches Lohnäquivalent. Außerdem kommt es auf Seiten der steuerlichen Abschreibung der bereitgestellten Dienstwagen zu Vorteilen, die gerade bei hochpreisigen und damit oft verbrauchsintensiven Fahrzeugen besonders groß sind. Zusammen schafft die gegenwärtige Regelung damit nicht nur Anreize zur Verlagerung des Mobilitätsverhaltens auf die Straße und zur übermäßigen privaten Nutzung von Dienstwagen. Sie verletzt auch das Gebot der Steuergerechtigkeit. Die gleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wird unterschiedlich besteuert - wer sein Einkommen 'cash' erhält, zahlt mehr Steuern als jemand, der ein ökonomisch gleichwertiges Einkommen einschließlich Dienstwagen bezieht. Da die Stellung von Dienstwagen in höheren Einkommensklassen weitaus üblicher ist als in mittleren und niedrigen, ver- letzt die Regelung zudem das Gebot vertikaler Steuergerechtigkeit: 'Besserverdiener' nutzen Steuerprivilegien, die 'Normalverdienern' sehr viel seltener zugänglich sind. Text gekürzt

Types:

SupportProgram

Origin: /Bund/UBA/UFORDAT

Tags: Köln ? Berlin ? Kfz-Steuer ? Bundesrepublik Deutschland ? Gesetzesnovellierung ? Reaktorsicherheit ? Steuer ? Soziale Marktwirtschaft ? Besteuerung ? Gesetzgebung ? Steuerentlastung ? Studie ? Forschungsprojekt ? Forschungseinrichtung ? Naturschutz ? Mobilitätsverhalten ?

Region: Nordrhein-Westfalen

Bounding box: 6.76339° .. 6.76339° x 51.21895° .. 51.21895°

License: cc-by-nc-nd/4.0

Language: Deutsch

Organisations

Time ranges: 2008-09-01 - 2009-10-30

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