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Streuobstwiesen - generationsübergreifend erleben

Description: [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] ©pixabay.com ©pixabay.com ©pixabay.com Generationsübergreifend erleben Streuobstwiesen 2 Vorwort Liebe LandFrauen, liebe Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer, Streuobst genießen heißt Vielfalt erleben und erhalten. Die Streuobstwiese ist einer der ar- tenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Ob Fledermaus, Steinkauz oder Grünspecht – in Streuobstwiesen finden allein in Rheinland- Pfalz über 400 seltene Arten einen Rückzugs- raum. Dazu sind schätzungsweise 1.700 Kernobstsorten hier zu finden. Viele dieser Sorten kommen nur regional vor. Die schönen für unsere Mittelgebirgslandschaften einst typischen Streuobstgürtel um Dörfer und Städte sieht man jedoch immer seltener. Mit ihnen verschwin- det auch das Wissen um die alten Obstsorten, um ihrenBroschüre zeigen, wie die wertvollen Streuobstwiesen Wert für Ernährung oder ihre Verwendung in der regio- nalen Küche. Ein unschätzbares Reservoir an biologi- scher und kultureller Vielfalt geht uns verloren. Erhalten bleiben Streuobstwiesen nur, wenn sie ge-gepflegt oder angelegt werden oder wie das Obst für Saft und leckere Gerichte genutzt wird. Dazu gibt es Projektanregungen und Aktionsideen rund um die ört- liche Streuobstwiese. pflegt und genutzt werden. Hier können auch Kitas und Schulen gemeinsam mit örtlichen StreuobstakteurenOb als Lernort oder Obstlieferant: Die wertvolle Streu- beitragen und in mehrfacher Hinsicht profitieren: So ist die Streuobstwiese ein idealer Lernort. Themenobstwiese wird genutzt und erhalten. Jede Aktion ist ein Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt und einer von Naturschutz über Landnutzung bis regionale Ent- wicklung und gute Ernährung werden hier praktisch erfahrbar. Streuobstprodukte können zudem wertvollenachhaltigen Entwicklung. Ergänzung der Kita- und Schulverpflegung sein. Die Landfrauen bieten mit Unterstützung unserer Lan-genussreiche Veranstaltungen, viele neue Anregungen und Projektideen. deskampagne „Aktion Grün“ generationsübergreifend Weiterbildung und Foren zur Vernetzung an. Die KurseUlrike Höfken für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie dieMinisterin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich Inhalt Vorwort Steuobstwiesen generationsübergreifend erleben Vorwort Liebe Gäste, liebe LandFrauen, 2-3 Gruβwort Ulrike Höfken und Ilse Wambsganβ Einführung 4 Streuobstwiesen – bedrohter Lebensraum Streuobstwiesen anlegen Welche Obstsortem eignen sich Der richtige Schnitt Mundraub - kein Kavaliersdelikt Bäume schützen – aber wie? Wohin mit dem Obst? Konfitüren, Marmeladen und Gelees Ein Schnäpschen in Ehren ... Die richtige Lagerung Aktionsideen rund um Streuobstwiesen 9 11 12 18 19 20 21 24 24 ... Apfel, Birne & Co. ... zum Thema Flora und Fauna26 26 28 Streuobstinitiativen in der Pfalz Impressum30 31 Streuobst lecker zubereiten32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 Apfel-Pusch Apfel-Sellerie-Suppe mit Curry Birnen-Rote-Beete-Salat mit Walnüssen Lammragout mit Quitten Medaillons in Apfel-Meerrettich-Sauce Pflaumen-Chutney Kirschkonfitüre mit Rotwein Ofenschlupfer mit Kirschen Mirabellenkuchen Apfelbrot Quittenkonfekt/Quittenbrot Streuobstwiesen sind wertvoll – als Kulturgut unserer Region und mehr noch als Biotop. Denn auf einer Streuobstwiese leben bis zu 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Ein Kleinod unserer Biodiversität, das uns Jahr für Jahr gesundes Obst liefert. Die Generationen vor uns habe ihre Streuobst- wiesen gepflegt und gehegt. Diese Tradition wollen wir gerne weiterführen – ebenso gene- rationsübergreifend, wie die Wiesen einst an- gelegt waren. Mit diesem Projekt, dessen Begleitbroschüre Sie gerade in den Händen halten, wollen wir den Streuobstwiesen wieder zu gesundem Leben verhelfen und Sie darin un- terstützen, sich für den Erhalt und für die Neuanlage von Streuobstwiesen einzusetzen. Hand in Hand mit der Natur dafür zu sorgen, dass die Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt weiter gedeiht. Diese Broschüre zeigt Ihnen, wie wertvoll Streuobstwie- sen für uns sind, wie wir sie anlegen und erhalten und nicht zuletzt, was wir mit dem anfangen, das uns die Natur im Gegenzug zurückgibt. Wir sprechen gleich mehrere Generationen an, Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene. Wir gehen mit unserem Vorhaben in KiTas und Schulen und hoffen auf Ihre Unterstützung darin, diesem Projekt und damit den Streuobstwiesen zu einer nachhaltigen Belebung zu ver- helfen. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei! Ilse Wambsganß Präsidentin 3 4 Einführung Streuobstwiesen – bedrohter Lebensraum Streuobstwiesen wurden lange Zeit vernach- lässigt oder verdrängt. Dabei verdienen sie eine neue Chance, weil kaum eine Fläche ei- nen so vielseitigen und immensen Nutzen für Mensch und Natur gleichermaßen bietet. Doch sehen Sie selbst. Streuobstwiesen waren einst ein lebendiger „Grüngürtel“ rund um Ansiedlungen. Häufig bildeten sie den Übergang von der Gemeinde in die Felder oder den benachbarten Wald. Scheinbar willkürlich eingestreute Obst- und Nuss- bäume hatten das ganze Jahr Hochsaison: Im Frühjahr mit einer weißen Blütenpracht, bei der die Bäume mit Wiesenschaumkraut und Schlüsselblumen wetteiferten. Im Sommer spendeten sie Schatten, in dem Kühe vor der Hitze Schutz suchen konnten. Die Saison der Kirsch- bäume als Klettergerüst begann, sobald die roten Frücht- chen die Kinder aus der Nachbarschaft anlockten. Im Herbst schließlich trug man körbeweise Äpfel, Birnen, Quitten und Pflaumen nach Hause und im Winter freute man sich über köstliche Marmeladen, Bratäpfel, Rum- töpfe oder Eingemachtes. Diese Idylle ist selten geworden. Die Landwirtschaft brauchte große Flächen, die sie mit Maschinen effizient bearbeiten konnte. Gewerbe- und Neubaugebiete breite- Einführung ten sich aus, neue Straßen entstanden. Die wachsenden Kommunen hatten großen Appetit auf Flächen und dem fielen viele Streuobstwiesen zum Opfer. Auch aus anderen Gründen verloren Streuobstwiesen an Attraktivität: zu arbeitsintensiv und zu wenig ma- schinenfreundlich. Der Rasen hat als komfortabel ge- zähmte Fläche rund um das Haus das bunte Treiben der Wiesen abgelöst. Für die adäquate Betreuung der Streuobstwiesen wollten sich immer weniger die Zeit nehmen. Doch mit der Vielfalt der Streuobstwiesen ging auch die biologische Vielfalt verloren. Der Baum- bestand, die Wiesen Vielfalt an Kleintieren, Insekten, an Kräutern, Gräsern und Blumen, all das drohte zu ver- schwinden. Das Bewusstsein für den Wert der Streuobstwiesen setzte erst vor wenigen Jahren wieder ein. Mit dem wachsenden Umweltbewusstsein gewinnen auch die 5

Types:
LearningResource

Origins: /Land/Rheinland-Pfalz/Landeszentrale für Umweltaufklärung

Tags: Steinkauz ? Fledermaus ? Streuobstwiese ? Pfalz ? Streuobstbau ? Süßgräser ? Baum ? Biotop ? Kirsche ? Rasen ? Wiese ? Grüngürtel ? Domestiziertes Tier ? Kind ? Pflanzenart ? Steinobst ? Tierart ? Mitteleuropa ? Jugendlicher ? Insektenvielfalt ? Artenvielfalt ? Forst ? Schule ? Stadt ? Energie ? Flächennutzung ? Baugebiet ? Landmaschine ? Wald ? Naturschutz ? Landwirtschaftliche Fläche ? Kulturerbe ? Biodiversität ? Flora ? Umweltbewusstsein ?

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Language: Deutsch

Time ranges: 2020-01-01 - 2020-12-31

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