Description: Messübung 2018 in Mecklenburg-Vorpommern Fachleute des BfS und der Bundespolizei trainierten vom 5. bis 9. November 2018 in Mecklenburg-Vorpommern die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus. Gemessen wurde über dem Gelände der EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH bei Lubmin sowie über einem etwa 500 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg. In zwei kleineren Bereichen bei Lubmin konnte dabei Radioaktivität nicht natürlichen Ursprungs nachgewiesen werden, die auf einen genehmigten Umgang mit radioaktiven Stoffen zurückging, für den entsprechende amtliche Sicherheitsauflagen gelten. Im Ergebnis der Messungen wurden keine auffälligen Werte gefunden. Fachleute des BfS und der Bundespolizei übten vom 5. bis 9. November 2018 in Mecklenburg-Vorpommern die Messung von Radioaktivität vom Hubschrauber aus. Vom 5. bis 9. November 2018 übte das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei die Messung von Radioaktivität aus der Luft. Gemessen wurde über dem Gelände der EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH (kurz EWN ) bei Lubmin und über einem etwa 500 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg. Ziel und Umfang der Übung Kommt es zu einem radiologischen Notfall, lässt sich mithilfe der Aero-Gammaspektrometrie schnell und großflächig aus der Luft ermitteln, welche radioaktiven Stoffe am Boden abgelagert wurden und welche Gebiete besonders betroffen sind. Messungen der Radioaktivität aus der Luft liefern nicht nur einen ersten Eindruck vom radiologischen Gesamtbild einer Region: In einem Notfall würden sie auch dabei unterstützen, die mithilfe von Modellen und Dosisrekonstruktionen errechnete Strahlenbelastung der Bevölkerung zu verifizieren. Darüber hinaus ermöglichen hubschraubergestützte Messsysteme das Auffinden von radioaktiven Einzelquellen. Ziele der Messübung in Mecklenburg-Vorpommern waren unter anderem, die kerntechnischen Anlagen der EWN bei Lubmin radiologisch zu kartieren, die Zusammenarbeit zwischen BfS und Bundespolizei zu trainieren und Flugverfahren zur schnellen radiologischen Kartierung von großflächigen Messgebieten zu üben. In der Messübung überflogen Bundespolizei und BfS Flächen bei Lubmin sowie zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg. In der Übung überflogen Bundespolizei und BfS mit zwei Hubschraubern eine Fläche von über 500 Quadratkilometern bei Lubmin sowie zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg, um diese radiologisch zu untersuchen. Dabei betrachtete das BfS sowohl natürliche als auch künstliche Radionuklide . Ergebnisse der Übung Mithilfe der im Hubschrauber installierten empfindlichen Messsysteme wurde wie erwartet die natürlich in der Umwelt vorkommende Radioaktivität ermittelt. Im Ergebnis der Messungen wurden keine auffälligen Werte in den Messgebieten gefunden. Lediglich in zwei kleineren Bereichen bei Lubmin konnten die Radionuklide Cobalt-60 und Iridium-192 nachgewiesen werden. In beiden Fällen handelt es sich um einen genehmigten Umgang mit radioaktiven Stoffen, für den entsprechende amtliche Sicherheitsauflagen gelten. Gamma-ODL (Lubmin) Cobalt/Iridium (Lubmin) Radon (Demmin/Anklam/Neubrandenburg) Gamma-ODL (Lubmin) Messergebnisse: Gamma-Ortsdosisleistung bei Lubmin Messergebnisse zur Gamma-Ortsdosisleistung bei Lubmin, gemessen in Nanosievert pro Stunde; Kartenmaterial: © GeoBasis-DE / BKG 2019 - http://www.bkg.bund.de Die Auswertungsgrafik stellt Flächenelemente dar, bei denen die gemessenen Werte der Gamma-Ortsdosisleistung ( ODL ) über die betrachtete Fläche gemittelt werden. In der Grafik ist zu erkennen, dass die meisten Flächen mit Werten von maximal 200 Nanosievert pro Stunde im für Deutschland üblichen Bereich der natürlichen ODL (0,05 bis 0,18 Mikrosievert = 50 bis 180 Nanosievert ) liegen und somit unbedenklich sind. Lediglich zwei Bereiche weisen erhöhte Werte auf: Links im Bild sind Messwerte einer einzelnen Strahlenquelle (Iridium-192) mit hoher Dosisleistung auf sehr kleinem Raum zu erkennen, rechts im Bild Messwerte einer weiteren ausgedehnteren Quelle (Cobalt-60) aus vielen, aber im Vergleich niedriger aktiven Einzelteilen. Cobalt/Iridium (Lubmin) Messergebnisse: Cobalt-60 und Iridium-192 bei Lubmin Messergebnisse (Zählrate) von Cobalt-60 bei Lubmin, Kartenmaterial: © GeoBasis-DE / BKG 2019 - http://www.bkg.bund.de In zwei kleineren Bereichen im Messgebiet bei Lubmin wies das BfS Radioaktivität nicht natürlichen Ursprungs nach. In beiden Fällen handelt es sich um einen genehmigten Umgang mit radioaktiven Stoffen, für den entsprechende Sicherheitsvorkehrungen gelten. Cobalt-60 Während der Überflüge waren auf dem Gelände der EWN auf sogenannten Bereitstellungsflächen Container mit Abfällen aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Greifswald abgestellt. Von der Luft aus konnte darin enthaltenes Cobalt-60 nachgewiesen werden. Iridium-192 Fundort und Einzelspektrum von Iridium-192 bei Lubmin, Kartenmaterial: © GeoBasis-DE / BKG 2019 - http://www.bkg.bund.de Außerhalb des Anlagengeländes wurde in einem kleinen Bereich, in dem Bauarbeiten für die Gasempfangsstation in Lubmin stattfanden, Iridium-192 gemessen. Der Stoff war Teil eines Geräts, mit dem Dichtigkeitsprüfungen an den Rohrleitungen der Pipeline durchgeführt wurden. Die Übersichtskarte zeigt den Fundort des Iridium-192 und ein Einzelspektrum, das zur Bestimmung der Aktivität der Quelle genutzt wurde. Iridium gehört nicht zu den Standardnukliden der bei den Messungen genutzten Auswertemethode, konnte aber mithilfe des Spektrums über seine Peak-Energien nachgewiesen werden. Radon (Demmin/Anklam/Neubrandenburg) Messergebnisse: Radon zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg Spezifische Aktivität A des Radonfolgeproduktes Bismuth-214 (bezogen auf Trockenmasse, gekennzeichnet durch den Index D ("dry"). Kartenmaterial: © GeoBasis-DE / BKG 2019 Im Messgebiet zwischen Demmin, Anklam und Neubrandenburg haben die Experten von Bundespolizei und BfS Flugverfahren geübt und natürliche Radionuklide gemessen. Dabei kartierten sie ein sehr großes Messgebiet mit hohen Bahnabständen von 2 Kilometern und ein kleineres Messgebiet höheraufgelöst mit einem geringeren Bahnabstand von 250 Metern (Zoomausschnitt). Im Messgebiet gibt es – wie überall in Deutschland - unterschiedlich hohe Radon -Konzentrationen in der bodennahen Luft. Radon entsteht im Boden als eine Folge des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran , das im Erdreich in vielen Gesteinen vorkommt. Als Folgeprodukt des Radon entsteht Bismuth-214, dessen Vorkommen im Boden und in der bodennahen Luft im Messgebiet das BfS bei der Messübung ermittelt hat. Daraus konnte das BfS eine Übersichtskarte zur Aktivität des Radonfolgeproduktes Bismuth-214 erstellen. Stand: 15.10.2024
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Origin: /Bund/BfS/Website
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Language: Deutsch
Issued: 2024-10-15
Time ranges: 2024-10-15 - 2024-10-15
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