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Warum sind nach dem Unfall in Tschornobyl Wildbret und Pilze höher belastet als Feldfrüchte?

Description: Warum sind nach dem Unfall in Tschornobyl Wildbret und Pilze höher belastet als Feldfrüchte? Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands durch die Reaktorkatastrophe von Tschornobyl ( russ. : Tschernobyl) noch immer stark mit Cäsium-137 belastet. Dass die Nahrungsmittel des Waldes wesentlich höher belastet sein können als landwirtschaftliche Erzeugnisse, liegt an der unterschiedlichen Beschaffenheit von Waldböden und landwirtschaftlich genutzten Böden: In mineralischen Ackerböden wird Radiocäsium stark an bestimmte Tonminerale gebunden. Pflanzen nehmen es dadurch nur in sehr geringem Maß über die Wurzeln auf. In Wäldern entstehen aus sich zersetzender Streu so genannte organische Auflageschichten. Dort ist Cäsium leicht verfügbar. Bodenorganismen, Pilze und Pflanzen nehmen es leicht auf. Cäsium bleibt in die für nährstoffarme Ökosysteme typischen, sehr wirkungsvollen Nährstoffkreisläufe eingebunden und wandert nur sehr langsam in die darunter liegenden mineralischen Bodenschichten ab. Dort kann Cäsium - ähnlich wie auf landwirtschaftlichen Böden - durch bestimmte Tonminerale fixiert werden. Die Cäsium-137 - Aktivität von Waldprodukten nimmt daher nur langsam ab. Vereinzelt können auch heute noch Speisepilze und Wildbret mit deutlich erhöhten Aktivitäten auftreten.

Types:

Origin: /Bund/BfS/Website

Tags: Cäsium ? Tschernobyl ? Tschernobyl-Kernschmelzunfall ? Feldfrucht ? Waldboden ? Pflanzenwurzel ? Ruß ? Ackerboden ? Cäsium-137 ? Agrarprodukt ? Bodenbelastung ? Bodenorganismen ? Bodenhorizont ? Nährstoffkreislauf ? Pilz ? Pflanze ? Tonmineral ? Speisepilz ? Lebensmittel ? Ökosystem ? Wald ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2024-04-16

Time ranges: 2024-04-16 - 2024-04-16

Status

Quality score

Accessed 1 times.