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Radioaktive Belastung von Wildbret: BfS untersucht Jäger in Bayern

Description: Radioaktive Belastung von Wildbret: BfS untersucht Jäger in Bayern Jägerinnen und Jäger haben tendenziell mehr radioaktives Cäsium-137 im Körper als die durchschnittliche Bevölkerung. Besorgniserregend sind die Ergebnisse dennoch nicht. Das ist das vorläufige Ergebnis von Messungen, die das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) in Neuherberg bei München an bislang 45 Jägerinnen und Jägern durchgeführt hat. Nahrungsmittel aus dem Wald in Teilen Süddeutschlands noch immer belastet Wildschweine in stärker belasteten Gebieten haben noch vereinzelt hohe Cäsium-Werte Seit dem Unfall von Tschernobyl im April 1986 ist die Umwelt in manchen Regionen Süddeutschlands mit dem radioaktiven Cäsium-137 kontaminiert, insbesondere die Gebiete südlich der Donau und der Bayerische Wald. Deshalb treten dort immer noch in einigen Lebensmitteln erhöhte Werte dieses Radionuklids auf, unter anderem im Fleisch von Schwarzwild, das das Cäsium vor allem durch den Verzehr bestimmter Pilze zu sich nimmt. Personen, die dieses Fleisch essen, nehmen das Cäsium in ihren eigenen Körper auf, wo sich seine Aktivität anschließend durch radioaktiven Zerfall und Ausscheidung über einen Zeitraum von mehreren Monaten wieder verringert. Mehr Cäsium-137 bei Konsum von Wildbret und Wildpilzen nachgewiesen Messwerte von Cäsium-137 aus den vergangenen zwei Jahren. Messwerte von Jägerinnen und Jägern sind in Orange, die von anderen Personen in Blau dargestellt. Die bisherigen Ergebnisse von Messungen bei Jägerinnen und Jägern bestätigen eine Vermutung des BfS : Während bei Messungen bei anderen Personengruppen nur etwa jedes vierte Ergebnis oberhalb der sogenannten Erkennungsgrenze (der kleinsten noch nachweisbaren Aktivität ) liegt, konnte bei 37 der 45 Messungen an Jägerinnen und Jägern (entspricht 82 Prozent) Cäsium-137 nachgewiesen werden (siehe Abbildung). Interessant ist: Bei Jägern, die zusätzlich selbst Wildpilze sammeln und essen, traten höhere Aktivitäten auf als bei Jägern, die keine Pilzsammler sind. Der Verzehr von Wildpilzen, der bei Jägern häufiger vorkommt als in der nicht-jagenden Bevölkerung, ist also eine wichtige Einflussgröße für die festgestellten höheren Cäsium- Aktivitäten . Jägerinnen und Jäger, die aus Gebieten kommen, die von dem radioaktiven Niederschlag nach dem Unfall von Tschernobyl nur wenig betroffen waren, oder selten Schwarzwild essen, hatten erwartungsgemäß weniger Cäsium-137 im Körper. Gesundheitliches Risiko durch zusätzliche Cäsium-Belastung ist gering Das radioaktive Cäsium im Körper ist sehr gut messbar. Das bedeutet aber nicht, dass die erhöhten Werte gesundheitlich bedenklich sind. Ausschlaggebend für das gesundheitliche Risiko ist die aus der gemessenen Aktivität berechnete Strahlendosis. Für den bisherigen Spitzenwert ergibt sich unter der Annahme, dass dieser Wert für einen längeren Zeitraum repräsentativ ist, eine zusätzliche jährliche Strahlendosis von 40 Mikrosievert . Zum Vergleich: Der durchschnittliche Wert der jährlichen Strahlendosis, die Menschen in Deutschland aus natürlichen Quellen wie Radioaktivität im Erdboden oder in der Luft erhalten, beträgt etwa 2.100 Mikrosievert , also das Fünfzigfache. BfS sucht Jägerinnen und Jäger für weitere Untersuchungen Für eine aussagekräftigere Auswertung, in der möglicherweise noch weitere Einflussfaktoren bestimmt werden können, sucht das BfS weiterhin Jägerinnen, Jäger und ihre im selben Haushalt lebenden und ebenfalls Wildbret essenden Angehörigen. Die Messungen finden in der BfS -Dienststelle in Neuherberg bei München statt. Messung einer Person auf Cäsium-137 mit einem Ganzkörperzähler Eine Messung im sogenannten Ganzkörperzähler (siehe Abbildung) dauert 20 Minuten und wird von den meisten Personen als sehr angenehm empfunden. Weil die Detektoren lediglich die vom Körper ausgehende Strahlung messen, ist die Messung nicht mit einer zusätzlichen Strahlenbelastung verbunden. Das Ergebnis, eine ausführliche Erklärung und Antworten auf etwaige Fragen gibt es gleich im Anschluss. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Oliver Meisenberg, ikm-neuherberg@bfs.de , Tel. 030 18333-2432. Nach Absprache können Sie auch gerne Proben von Pilzen oder Wildbret vorbeibringen; hier wird die Auswertung jedoch einige Tage bis Wochen dauern. Stand: 11.12.2019

Types:

Origin: /Bund/BfS/Website

Tags: Bayerischer Wald ? München ? Wildschwein ? Bayern ? Cäsium ? Gesundheitsgefährdung ? Tschernobyl ? Süddeutschland ? Radioaktiver Niederschlag ? Sensor ? Tschernobyl-Kernschmelzunfall ? Radionuklid ? Strahlenexposition ? Strahlendosis ? Strahlenschutz ? Strahlung ? Cäsium-137 ? Konsum ? Pilz ? Donaugebiet ? Lebensmittel ? Radioaktivität ? Mittelwert ?

License: all-rights-reserved

Language: Deutsch

Issued: 2019-12-11

Time ranges: 2019-12-11 - 2019-12-11

Status

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