Description: CT : Verbesserte COPD-Diagnostik - geringere Strahlenbelastung Ein Patient liegt in einem Computertomographie-Scanner Quelle: Johnny Greig via Getty Images COPD ist eine häufige und schwere Erkrankung der Lunge. Weltweit sind über 300 Millionen Menschen daran erkrankt, etwa 3,17 Millionen Menschen sterben daran pro Jahr. Die Abkürzung COPD steht für den englischen Namen "C hronic Obstructive Pulmonary Disease ". Es handelt sich also um eine chronische Erkrankung, die mit einer Verengung der Atemwege einhergeht. Um die Erkrankung zu diagnostizieren und Art und Schweregrad festzustellen, wird immer häufiger eine Untersuchung mittels Computertomographie ( CT ) eingesetzt. Doppelte Bildgebung bietet höhere Aussagekraft Die internationale Fleischner-Gesellschaft renommierter Thorax-Radiolog*innen empfiehlt, CT -Aufnahmen zur COPD-Diagnostik nicht nur im eingeatmeten Lungenzustand (Inspiration), sondern zusätzlich im ausgeatmeten (Exspiration) durchzuführen, um die Aussagekraft zu erhöhen. Das bedeutet allerdings auch eine Verdopplung der Strahlenexposition und des Strahlenrisikos. Laut einer umfangreichen Patient*innenstudie, an der das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) beteiligt war, führen technische Innovationen dazu, dass trotz doppelter Bildgebung eine geringere Strahlenexposition entsteht als bei herkömmlicher Technologie mit nur einer Aufnahme. Die Exposition bei einer kombinierten Inspirations-Exspirations-Untersuchung an sogenannten Dual-Source -Systemen der neuesten, dritten Generation war niedriger als bei einer reinen Inspirations-Untersuchung an nur wenig älteren Dual-Source -Systemen der zweiten Generation. Im Rahmen der Studie berechnete das BfS die Strahlenexposition , die – je nach eingesetztem CT -Gerät – mit den medizinischen Untersuchungen einherging, sowie das damit verbundene Risiko für einen strahleninduzierten Tumor. Diagnostischer Gewinn ist höher zu bewerten als Risiko Nach Abschätzungen des BfS erhöht eine solche kombinierte CT -Untersuchung für eine Frau im Alter von 50 Jahren das Risiko, in ihrem Leben eine Krebserkrankung zu entwickeln, um 0,025 Prozent. Für einen 50-jährigen Mann steigt dieses Risiko um 0,013 Prozent. Das bedeutet, dass bei 4000 so untersuchten Frauen statistisch gesehen ein Krebsfall auftritt, der auf die CT -Diagnostik zurückzuführen ist, beziehungsweise einer bei 7700 Männern. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern erklärt sich unter anderem dadurch, dass bei der Lungendiagnostik das Brustgewebe der CT - Strahlung ausgesetzt ist und dieses bei Frauen anfälliger für eine Tumorentwicklung ist. Der Anstieg des Risikos ist aber bei beiden Geschlechtern so niedrig, dass selbst bei mehrmaligen Untersuchungen über einen längeren Zeitraum das Risiko deutlich geringer zu bewerten ist als der diagnostische Gewinn. Innovationen in Hard- und Software reduzieren Strahlenexposition Die durchgeführte Studie belegt eindrucksvoll die Bedeutung von technischen Innovationen für die Reduzierung der Strahlenexposition am Beispiel von COPD-Patient*innen. Bei der Dual-Source- CT handelt es sich um ein röntgendiagnostisches Schnittbildverfahren. Dabei rotieren zwei versetzte Röntgenröhren und gegenüberliegende Strahlendetektoren spiralförmig um den Körper der untersuchten Person. Aus den detektierten Signalen werden mithilfe eines Computerprogramms überlagerungsfrei Schnittbilder erzeugt, auf denen sich unterschiedlich dichte Gewebestrukturen kontrastreich (also in gut unterscheidbaren Grautönen) darstellen. Die erzielte Dosisreduktion ergab sich überwiegend durch eine innovative Zinn-Filterung des Röntgenspektrums. Hauptautor der Studie ist Joshua Gawlitza vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Stand: 12.01.2021
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Tags: Saarland ? Atemtrakt ? Lungenerkrankung ? Software ? Strahlenexposition ? Strahlenschutz ? Innovation ? Krebserkrankung ? Risikoanalyse ? Strahlenrisiko ? Studie ? Krankheit ? Strahlung ?
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Language: Deutsch
Issued: 2021-01-12
Time ranges: 2021-01-12 - 2021-01-12
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