Das Projekt "Leitantrag - Vorhaben: Kolloide und Partikel aus Zuckerrohrmonokultur als Träger von Schwermetallen und PAH's in nordost-brasilianischen Ästuar-, Küsten- und Schelfsystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Arbeitsgruppe Meereschemie durchgeführt. Bei vier Expeditionen zum Lagunensystem Manguaba-Mundau im Nordosten Brasiliens (Bundesstaat Alagoas) wurden verschmutzungsrelevante und andere Schwer-/Spuren-Metalle in Sedimenten (Feinfraktion kleiner als 63 Mikro m), in Schwebstoffen, in Lösung und in Kolloidfraktionen auf Transekts vom Süßwasserbereich über die Lagunen-Ästuare bis in den Küstenbereich hinein untersucht. Dabei zeigte sich, dass es - entgegen der Erwartung - keine wesentlichen Unterschiede in der großräumigen sedimentären ''Schwermetall''-Verteilung zwischen der wenig bevölkerten Lagoa Manguaba und der neben der Großstadt Maceio liegenden Lagoa Mundau gibt. In den Oberflächen-Sedimenten beider Lagunen, inklusive ihrer Zuflüsse, sind die Gehalte der verschmutzungsrelevanten Metalle Cd, Pb, Ni, Cu unauffällig niedrig und nur beim Cd im Rio Sumama, an dem eine Zuckerrohr-Fabrik liegt, tritt eine schwache Anreicherung auf. In Hinblick auf die historische Entwicklung der Schwermetall-Akkumulation untersuchte Sedimentkerne ergaben für Cd, Pb, Ni, Cu und Zn keine rezenten Änderungen der Belastung. Die Schwebstoffe zeigten eine homogene Verteilung von Cd, Pb, Ni, Cu mit leichter Abnahme (außer Cd) zum Küstenozean hin; erhöhte Schwebstoff-Gehalte traten nur bei Cd und Pb nahe der Stadt Maceio sowie in dem kleinen Fluss Rio Sumauma auf. Im Gegensatz zum Cd nahmen Cu, Ni, weniger deutlich Pb, in der Lösung (Filtrat kleiner als 0,45 Mikro m) leicht (konservativ) von den Flüssen über die Lagunen zum Küstenozean ab. Die Spurenmetalle in den Kolloidfraktionen zeigen entsprechend ihrer hydrochemischen Natur sehr unterschiedliche Assoziationen mit den verschiedenen Größenfraktionen, wobei sich deren relative Bedeutung bei allen Metallen (außer Fe) zum Ozean hin in Richtung der ''echten'' Lösung verschiebt. Als einziges Element weist sowohl gelöstes als auch partikuläres As in beiden Lagunen einen kontinuierlichen Anstieg zum Ozean hin auf. Die auf PAH untersuchten Sedimente sind nur niedrig bis moderat belastet. Insgesamt sind die anthropogenen Belastungen der beiden Ästuar-Lagunen mit den hier untersuchten Verschmutzungsstoffen als unauffällig zu bewerten.
Das Projekt "Vorhaben: Ästuarine Modifizierung von Flusseinträgen und Schadstoffflüssen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Arbeitsgruppe Meereschemie durchgeführt. Ziele: Das Verbundvorhaben LANCET ist ein deutsch-chinesisches Kooperationsprojekt mit der Zielstellung, die Wechselwirkungen zwischen Land und Meer in den tropischen Regionen Chinas unter besonderer Berücksichtigung anthropogener Einflüsse zu untersuchen. Untersuchungsgebiet ist die tropische Insel Hainan, deren Küstenökosystem über Korallenriffe, Mangrove und Seegraswiesen verfügt. Da Hainan den Status einer besonderen Wirtschaftszone mit einer entsprechenden wirtschaftlichen Entwicklung hat und in den letzten Jahren auch der Tourismus deutliche Zuwächse verzeichnet, ist das Küstenökosystem nur noch teilweise in einem natürlichen Zustand anzutreffen. Die chinesischen Behörden haben die Gefährdung erkannt und versuchen die rücksichtslose Ausbeutung der Ressourcen und die Gefährdung des Systems durch unkontrollierte Einleitungen aus Industrie und Landwirtschaft zu unterbinden und gleichzeitig einen schonenden Tourismus zu fördern. In der ersten Phase des Verbundprojektes wurde der Zustand des Küstenökosystems untersucht und die potenzielle zukünftige Gefährdung prognostiziert. Aufbauend auf den Arbeiten der ersten Phase, werden die Untersuchungen der zweiten Phase schließlich die Basis für ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement der Insel Hainan liefern. Die Untersuchungen, die im Rahmen des Verbundprojektes durchgeführt werden, sind eingebunden in das internationale LOICZ-Programm (Land Ocean Interaction in the Coastal Zone). Das Vorhaben setzt drei Schwerpunkte 1. Ökologische Untersuchungen der Habitate Korallenriff, Mangrove und Seegraswiesen und Untersuchungen zur Bedeutung der beiden letzteren als Aufwuchsgebiete (Kinderstube) von Korallenfischen. 2. Untersuchung der steuernden ozeanischen Prozesse und der Variabilität des Auftriebs (Upwelling) vor der Ostküste Hainans. 3. Beeinflussung des Küstenökosystems durch den Eintrag von Schadstoffen (Xenobiotica) , anthropogenen organischen Substanzen und Nährstoffen über die Flüsse.