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Veränderungen der Wasseraufnahme und -speicherung landwirtschaftlicher Böden und Auswirkungen auf das Überflutungsrisiko durch zunehmende Stark- und Dauerregenereignisse

Ziel des Forschungsvorhabens war es, zunächst einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung der durch Nutzung und Bewirtschaftung veränderbaren Einflussfaktoren auf die Wasserinfiltration in den Boden zu erarbeiten. Dabei standen besonders die landwirtschaftlichen Anbauverfahren, Bodenbearbeitungssysteme und pflanzenbaulichen Maßnahmen im Fokus der Untersuchungen. Darauf aufbauend wurde geprüft, inwieweit die aktuellen landwirtschaftlichen Fördermaßnahmen geeignet sind, die Infiltrationsfähigkeit landwirtschaftlich genutzter Flächen zu verbessern, um damit auch im Falle von extremen Niederschlagsereignissen Wassererosion und Überflutungen entgegenzuwirken. Ein weiteres Ziel war die Zusammenstellung und Auswertung der bestehenden rechtlichen Vorgaben (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien etc.) und ihre Umsetzung in der sog. "guten fachlichen Praxis" (gfP) im Hinblick auf die Verbesserung der Wasserinfiltration landwirtschaftlicher Böden. Sowohl für die aktuellen Förderprogramme als auch die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen wurden nach einer Defizitanalyse gezielte Verbesserungsvorschläge und Maßnahmenempfehlungen zur Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben abgeleitet. Für vier ausgewählte Stark- oder Dauerregenereignisse, die zu markanten Schäden geführt haben, wurde anhand regionaler Analysen herausgearbeitet, warum es zu den erheblichen Auswirkungen gekommen ist und welche Zusammenhänge zwischen der landwirtschaftlichen Flächennutzung und den Überflutungen bestehen. Aufbauend auf diesen Fallbeispielen wurden in Verbindung mit den Ergebnissen der Literaturrecherche und der Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Förderprogramme Vorschläge für zukünftige Risikoabschätzungen und möglicher Gegenmaßnahmen erarbeitet sowie Handlungs- und Forschungsbedarf abgeleitet. Quelle: Forschungsbericht

Lebensraum Brache - Wildtierfreundliche Maßnahmen im Agrarbereich

Das Projekt "Lebensraum Brache - Wildtierfreundliche Maßnahmen im Agrarbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von International Council for Game and Wildlife Conservation (CIC) durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens; Die fortschreitende Modernisierung der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte in Deutschland zu dramatischen Veränderungen und Verlusten an Lebensräumen für wildlebende Tier- und Pflanzenarten. Viele der früher häufigen Arten unserer Agrarlandschaften sind heute sehr selten geworden, in Einzelfällen sogar vom Aussterben bedroht. Diese Entwicklung war und ist in ganz Deutschland, im Trend in ganz Europa, zu beobachten. Speziell in Gebieten mit guten bis sehr guten landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen hat dieser Prozess zu negativen Veränderungen von Landschaften beigetragen. Als geeignete Steuerungsinstrumente zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Ackerbaulandschaften kristallisieren sich neben den obligatorischen Instrumenten, den Cross Compliance Standards und der Flächenstilllegung vor allem die Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzprogramme heraus. Doch in der breiten Fläche wirken diese Instrumente nur unzureichend, so dass der Artenrückgang unvermindert anhält. Dies betrifft vor allem Ackerbaulandschaften mit ihren Landschaftselementen, die eine hohe Bedeutung für den Natur- und Artenschutz haben, aber nur zögerlich in öffentliche Förderprogramme einbezogen wurden. Deshalb zielte das Projekt darauf ab, die Lebensbedingungen für Flora und Fauna in Ackerbaulandschaften zu verbessern. Dieses Ziel wurde neben den praktischen Maßnahmen vor Ort besonders durch eine gezielte Beratungs-, Politik- und Öffentlichkeitsarbeit sowie durch eine Vernetzung relevanter Akteure und Umsetzungsprojekte auf nationaler und europäischer Ebene erreicht. Fazit: Im Rahmen des Projekts ist es gelungen, die wildtiergerechte Gestaltung von landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen in den Bundesländern Hessen und Bayern auf über 5.500 ha praktisch umzusetzen und darüber hinaus weitere Bundesländern für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dass sich diverse kleine Interessengemeinschaften auch in anderen Bundesländern gefunden haben, die ähnliche Aktivitäten zur Schaffung von Buntbrachen, Blühstreifen etc. auf Acker- und Stilllegungsflächen entwickelt haben und umsetzen. Durch das Zusammenspiel von praktischer, wissenschaftlicher und politischer Arbeit sowie intensiver Informations- und Beratungsarbeit konnte die Bedeutung dieser ökologisch sinnvollen Form der Stilllegung an politische Entscheidungsträger kommuniziert werden. Dies trug dazu bei, die Belange des Arten- und Naturschutzes auf in die agrarpolischen Diskussions- und Entscheidungsprozesse zu integrieren. Das Projekt 'Lebensraum Brache hat sich in Deutschland als erstes Verbundprojekt der naturschutzfachlich sinnvollen Nutzung der einst als Instrument zur Steuerung der Agrarmärkte eingeführten Flächenstilllegung angenommen und bundesweit die Möglichkeit der wildtiergerechten Gestaltung von Brachflächen vorangetrieben.

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