Kalksandstein-Herstellung: Verarbeitung der Rohstoffe zu gebrauchsfertigen Kalksandsteinen. Dazu werden die in Silos vorgehaltenen Rohstoffe (vorwiegend Kalk und Sand) in einem Verhältnis Kalk:Sand 1:12 intensiv miteinander gemischt und in die Reaktionsbehälter geleitet. Im Reaktionsbehälter löscht der Branntkalk nach Wasserzugabe zu Kalkhydrat ab. Wenn nötig wird das Mischgut im Nachmischer auf Preßfeuchte gebracht. In den Pressen werden die Steinrohlinge geformt. Im Anschluß werden die Rohlinge unter Sattdamdfdruck ca. 4 bis 8 Stunden bei Temperaturen zwischen 160 und 220°C im Autoklaven gehärtet. Dabei wird die Kieselsäure auf der Oberfläche der Steine angelöst und bildet dann mit dem Kalkhydrat eine kristalline Bindemittelphase, die auf die Sandkörner aufwächst und sie fest miteinander verzahnt. Nach einer Abkühlung sind die Kalksandsteine gebrauchsfertig (vgl. #2). Die in dieser Bilanzierung verwendeten Daten spiegeln die Situation in der Bundesrepublik in den Jahren 1993 und 1994 wider. Der Datensatz ist nahezu vollständig und umfaßt alle in dieser Studie betrachteten Parameter. Er entstammt einer mit dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Normenausschuß für Grundlagen im Umweltschutz (NAGUS) abgestimmten Ökobilanz des Bundesverbandes der Kalksandsteinindustrie e.V.. 1993 wurden in 151 Produktionsstätten 4,8 Mrd. Vol-NF Kalksandsteine und im Jahr 1994 in 158 Produktionsstätten 5,95 Mrd. NF Kalksandsteine hergestellt (Eden 1996). Dies entspricht 1993 einer Produktionsmasse von 14,41 Mio. t und 1994 von 17,87 Mio. t Kalksandstein . Dabei liegen der endgültigen Bilanzierung die Produktionsdaten von 74 von derzeit 162 existierenden Kalksandstein-Werken zugrunde. Aus den Daten der 74 Werke wurden, gewichtet nach der jeweiligen Produktionsmenge, in #1 Mittelwerte berechnet. Die Daten können als zuverlässig und statistisch abgesichert angesehen werden. Allerdings muß darauf hingewiesen werden, daß in Einzelfällen große Abweichungen von den verwendeten Mittelwerten auftreten können (s.u.). Genese der Kennziffern Massenbilanz: Hauptbestandteile des Kalksandsteins sind erdfeuchter Sand und Branntalk. Hinzu kommen eine Reihe von Zuschlagsstoffen wie Steinmehl (in GEMIS wurde hierfür Kalksteinmehl angesetzt). Der quantifizierte Roh- und Hilfsstoffbedarf zur Herstellung einer Tonne Kalksandsteins ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tab.: Roh- und Hilfsstoffbedarf zur Herstellung einer Tonne Kalksandstein (#1) Rohstoffe Masse in kg/t Kalksandstein Quarzsand (erdfeucht) 948 Branntkalk 86 Zuschlagsstoffe (Steinmehl) 33 Summe 1067 Die in dieser Studie verwendeten Daten stimmen in der Größenordnung gut mit denen in #3 überein. Da deren Quelle jedoch nicht vollständig nachvollziehbar ist, werden sie hier nicht weiter verwendet. Energiebedarf: Der Gesamtenergiebedarf der Herstellung des Kalksandsteins resultiert aus dem Strombedarf für die Förderbänder, die Mischaggregate, das Pressen und die Stapelanlage und dem thermischen Energiebedarf zur Dampferzeugung für die Härtung der Rohlinge, der den größten Teil des Energiebedarfs ausmacht. Innerhalb des Kalksandsteinwerkes besteht ein Strombedarf von ca. 35 MJ/t Kalksandstein. Der thermische Energiebedarf zum Härten beträgt ca. 370 MJ/t Produkt. Dieser wird durch Heizöl EL, Erdgas und Heizöl S gedeckt. Die Anteile der einzelnen Energieträger haben sich in den letzten Jahren stark verschoben. Dies wird in der folgenden Tabelle dargestellt. In dieser Studie werden die Anteile für das Jahr 1994 festgeschrieben. Tab.: Prozentualer Anteil des Einsatzes verschiedener Energieträger zur Dampferzeugung bei der Kalksandsteinherstellung 1992-94 (#2). Einsatz in % 1992 1993 1994 Heizöl S 16 11 4 Heizöl EL 54 54 56 Erdgas 30 35 40 Nach dem vorgestellten Aufteilungsschlüssel für 1994 ergibt sich folgender Primärenergiebedarf in den Kalkwerken zur Herstellung einer Tonne Kalksandstein: Tab.: Vergleich des durchschnittlichen Energieeinsatzes bei der Herstellung einer Tonne Kalksandsteins aufgeschlüsselt nach dem Einsatz fossiler Energieträger nach der Statistik und der Erhebung des Kalksandstein-Verbandes (#2). Energieträger Energieeinsatz nach Statistik in MJ/t KS Energieeinsatz nach Erhebung in MJ/t KS Heizöl EL(incl. Diesel) 206,64(16) 186(16) Erdgas 147,6 122 Heizöl S 14,76 61 Strom 35 35 Summe 404 404 Wie aus der Tabelle hervorgeht, spiegelt die Erhebung des Kalksandstein-Verbandes nicht den letzten Stand bei der Verschiebung der Nutzung emissionsärmerer Energieträger wider. Die unterschiedlichen Ergebnisse verdeutlichen aber auch, daß die Entwicklung bei der Verschiebung der Nutzung der Energieträger noch nicht abgeschlossen ist. Aus diesem Grunde werden im Sinne einer Fortschreibung in dieser Studie die Werte basierend auf der Aufteilung von 1994 für weitere Berechnungen verwendet. Bei den einzelnen Kalksandstein-Werken kann es hinsichtlich des Energiebedarfs zu nennenswerten Abweichungen vom Durchschnitt kommen. Die zehn am wenigsten Energie verbrauchenden Werke der Untersuchung kommen mit weniger als 65 % des durchschnittlichen Energiebedarfs aus. Dabei handelt es sich meist um neuere Werke, die über eine größere Härtekesselkapazität verfügen und Dampfsteuerungs- und Wärmetauschanlagen betreiben. Weiterhin nutzen sie die Wärmeenergie des anfallenden Härtekondensats (#1). Demgegenüber verbrauchen die zehn am energieintensivsten arbeitenden Werke gemittelt 134 % des durchschnittlichen Energieverbrauchs. Der Spitzenwert liegt bei 972 MJ/t Kalksandstein (#1). Prozeßbedingte Luftemissionen: Prozeßbedingte Luftemissionen neben den Emissionen der Energieerzeugung zur Dampferzeugung treten in dem bilanzierten Rahmen nicht auf. Heizöl EL, Heizöl S und Gas werden in industriellen Kesseln verbrannt. Diesel wird in Motoren verbrannt. Für den Strombedarf wird der Strom-Mix für ein lokales Niederspannungsnetz verrechnet (#1). Wasserinanspruchnahme: Wasser wird zur Aufbereitung der Rohstoffe sowohl im Mischer als auch - je nach Bedarf - im Nachmischer zugegeben. Durchschnittlich werden 0,225 m³/t Kalksandstein benötigt. Das Wasser wird zu zwei Dritteln aus eigenen Brunnen gefördert, zu 10% aus Oberflächengewässern und zu 25% aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung (#1). Abwasserinhaltsstoffe: Von den durchschnittlichen 0,083 m³ Abwasser pro t Kalksandstein werden nach #1 mehr als die Hälfte versickert. Ca. ein Drittel wird indirekt über das kommunale Kanalnetz eingeleitet, während weitere 10 % direkt in Oberflächengewässer eingeleitet werden. Das Wasser ist nach #1 durchschnittlich mit einem CSB von 9,4 g/t Kalksandstein belastet. Für den BSB5 wird die Hälfte des CSB - also 4,7 g/t - angesetzt. Mit einer AOX-Belastung ist nicht zu rechnen. Ebenso wird die zusätzliche Stickstoff- und Phosphorbelastung gleich null gesetzt. Reststoffe: Die folgende Tabelle zeigt die pro Tonne Kalksandstein anfallenden Abfälle: Tab.: Abfälle bezogen auf eine Tonne produzierten Kalksandstein (#1). Abfallart Menge in kg/t KS Ölfilter 0,002 feste Betriebsmittel (verunreinigt) 0,008 Altöle 0,059 Ölabscheiderinhalte 0,0003 Ölbinder 0,037 Gewerblicher Restmüll 0,156 Summe 0,2623 Pro Tonne Kalksandstein fallen also ca. 0,26 kg Reststoffe an. Verschleiß der Preß- und Formwerkzeuge sowie Verpackungsmaterialien wurden nicht mitbilanziert. Produktionsabfälle in Form von Kalksandstein können im vollen Umfang in den Prozeß zurückgeführt werden. Kalksandsteine können nach dem Gebrauch auch einem stofflichen Recycling zugeführt werden. Der recycelte Kalksandstein hat eine etwas gröbere Struktur, so daß man streng genommen von einem Downcycling sprechen müßte. Der Einsatzzweck ist jedoch nur als Sichtmauerstein eingeschränkt (#3). Der Recyclingpfad wird aufgrund mangelnder Daten in dieser Studie nicht berücksichtigt. Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Baustoffe gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2000 Lebensdauer: 20a Leistung: 1t/h Nutzungsgrad: 105% Produkt: Baustoffe
Das Projekt "Governing the Common Sea (GOVCOM)? Changing modes of governance in the Baltic Sea Region" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Institut für Politikwissenschaft, Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre durchgeführt. The pattern of environmental governance is changing as national governments are under stress from new political agents. In addition to the traditional nation state centered policy-making system, including international cooperation, political power is also exercised on the trans-national and local levels of society. A simultaneous movement of political power is also exercised on the trans-national and local levels of government and downward to local communities. Sub national units such as local governments, civic organisations and even loosely constructed networks introduce their own environmental policies. Global sustainability problems are created by the interaction of all societal levels, and a new politics of sustainability involving local, national, regional as well as global efforts must be implemented to solve these problems. National governments have responsed to this situation by introducing programs promoting ecological modernisation as well as new policy instruments that involve communities and other actors. The Baltic Sea Region (BSR) is an area of special concern both from an environmental point-of-view as well as from a governance point-of-view. The sea itself is highly vulnerable to pollution. At the same time the region is an ideal setting for the research because it has introduced several new fora for sustainable decision making, while showing considerable strength in existing administrative and political structures. The main objectives for this project are: Module 1. to deepen understanding of the origins, development and operation of traditional environmental governance in the BSR
Das Projekt "EXIST-SEED: Vorbereitung der Ausgründung eines Unternehmens zur Herstellung und zum Vertrieb von Ölbindemitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design, Lehrstuhl für Kunststofftechnik, Werkstoffe durchgeführt. Die Gründungsidee beruht auf dem Auffinden einer unerwarteten Produkteigenschaft von Holz-Kunststoff-Kompositen (WPC). Vorversuche zeigen, dass WPC-Granulate sehr gute Öl-Absorptionseigenschaften aufweisen. Ölbindemittel werden aus einem großen Spektrum von Materialien hergestellt, unter denen sich u.a. Holzpartikel und Polypropylenvliese befinden. Letztere zeigen hervorragende Ölbindeeigenschaften. Durch die Kombination von preiswerten Holzpartikeln und Hochleistungspolyprolyen in Form von WPC-Granulat werden die Eigenschaften beider Bestandteile vereint, wobei ein höchst mögliches Kosten-Leistungs-Verhältnis erzielt wird. Die Herstellung von WPC als Kombination dieser beiden Grundmaterialien ist schon in ersten Vorversuchen gelungen. Das existierende WPC soll nun, auch in Hinsicht auf die Aufnahme von Schwermetallen, weiterentwickelt und am Markt positioniert werden. Ein weiteres Ziel ist es auch, schwimmfähige Produkte zu entwickeln, die auf Wasser eingesetzt werden können. Einsatzgebiete: zur Ölbekämpfung, z.B. für Feuerwehren und zur Regenwasserreinigung im kommunalen und privaten Bereich.
Das Projekt "Einfluss des Feinkornanteils im Hinblick auf die Wirksamkeit von Oelbindern zur Wiederherstellung der Rutschfestigkeit von Fahrbahnbelaegen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Zur Erhoehung der Sicherheit beim Einsatz von Oelbindern zur Beseitigung von Oel auf Fahrbahnen soll der Einfluss des Feinkornanteils auf die Reinigungswirkung und auf die Notwendigkeit des Einsatzes von Nachreinigungsmitteln untersucht werden. Je nach Ergebnissen muss das Pruefverfahren ergaenzt oder noch praezisiert werden. Grundlage ist die Richtlinie fuer Oelbinder - Anforderungen und Pruefmethoden (Stand 1.5.85) sowie die Empfehlung zur 'Beseitigung von Oelspuren auf Verkehrsflaechen (GMBl 1985), wonach nach Unfaellen mit Mineraloel der Fahrbahnzustand so wiederherzustellen ist, dass eine ausreichende Rutschfestigkeit gewaehrleistet ist.
Das Projekt "IBÖM03: MaiD - Entwicklung eines auf Maisspindeln basierenden Einblasdämmstoffes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von EBF GmbH Dresden, Forschung, Entwicklung, Erprobung durchgeführt. Maisspindeln, ein pflanzenbaulicher Reststoff, sind ein sehr interessanter Rohstoff für viele Anwendungsbereiche, z.B. als Pferde-, Geflügel- und Kleintiereinstreu, Ölbinde- und Poliermittel derzeit jedoch ohne großes Marktvolumen, v.a. aus Kostengründen. Eine vorsichtige Einschätzung der geplanten Lösung ergab ein Kostensenkungspotential um den Faktor 2-4 gegenüber verfügbarer Technik. Schlüssel ist eine effiziente Prozesskette, bei der jeder Schritt vorhergehende und nachfolgende Teile der Kette berücksichtigt. Verschiedene Charakteristika versprechen die Eignung zur Erzeugung eines sehr kosteneffizienten Dämmstoffes, besonders für die Anwendungen Einblasen und Schütten. Die Maisspindel hat innen eine Markschicht, die sehr gute Dämmwerte verspricht; diese ist umschlossen von einer dünnen, sehr harten Schicht, auf der sich die Strukturen befinden, in denen die Körner gesessen haben. Diese steif-elastischen Strukturen dürften sehr gutes Setzungsverhalten bewirken und viel Luft im Isolierverbund halten. Vermutlich lässt sich also ein guter Dämmstoff kostengünstig bereitstellen (Kostenaspekte: Reststoff ohne Anbaukosten, rel. geringer Verarbeitungsaufwand, Synergieeffekte bei in Frage kommenden Unternehmen und mögliche dezentrale, effiziente Logistik). Es soll ein hochwertiger, qualitätsgesicherter, konkurrenzfähiger Dämmstoff dezentral mit kostengünstiger Logistik bereitgestellt werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Entwicklung der Anlagen- und Verfahrenstechnik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bio Schuh Recycling durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Ölbindemittels auf der Basis von behandelten Tierhäuten. Durch Zerkleinerung und anschließende Modifizierung der Lederrohmaterialien sollen die Ölbindemittel gewonnen werden. Darüber hinaus soll ein biotechnologisches Verfahren zum Abbau der adsorbierten Öle entwickelt werden. Lederhaltige Materialien werden derzeit auf Deponien gelagert oder einer thermischen Verwertung zugeführt. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit zwischen der ASA Spezialenzyme GmbH, Bio-Tec Systeme (BTS) und der Bio Schuh Recycling GmbH (BSR) durchgeführt. Die ASA übernimmt im Rahmen des Verbundvorhabens die Entwicklung der biologisch-chemischen Verfahrensschritte und die BTS die Entwicklung der Anwendungstechnik für das Ölbindemittel. Die BSR arbeitet sowohl bei der Entwicklung eines Recyclingverfahrens für das kontaminierte Ölbindemittel als auch bei der Entwicklung eines geeigneten Produktionsverfahrens mit.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Entwicklung und anwendungstechnische Pruefung von Klebstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Klebchemie Becker durchgeführt. Klebstoffsysteme auf Basis nachwachsender Rohstoffe finden derzeit in Form von wäßrigen Stärke-, Cellulose- und Ricinusölderivaten sowie Naturkautschuk und Latex Verwendung. Andere Pflanzenölderivate, abgesehen von den Ricinusölderivaten, spielen zur Zeit keine große Rolle bei der Herstellung von Klebstoffsystemen. Am Markt dominierend sind z.Z. jedoch Klebstoffsysteme auf konventioneller Rohstoffbasis, die u.a. Formaldehyd oder FCKWs enthalten. Im Rahmen des Vorhabens ist geplant, Pflanzenöle so chemisch zu modifizieren, daß eine Verwendung der erhaltenen Verbindungen im Klebstoffbereich möglich ist. Das Vorhaben ist als Verbundvorhaben zwischen der Fa. Hobum und der Fa. Klebchemie geplant. Die Hobum übernimmt im Rahmen des geplanten Vorhabens die Funktionalisierung der oleochemischen Rohstoffe durch Einführung von u.a. Epoxid-, OH-, NCO- und NH- sowie UV-aktiven Gruppen in die Pflanzenöle. Die Klebchemie übernimmt die Arbeiten zur Entwicklung der Klebstoffsysteme sowie deren anwendungstechnische Prüfung.
Das Projekt "Entwicklung eines Verfahrens zum umweltverträglichen und effektiven Einsatz von Öl- und Chemikalienbindern auf Gewässern am Beispiel von Ölbindern aus Altstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Das Ziel des Projektes war es, eine Anlage zu entwickeln, die es ermöglicht, streufähiges Bindemittel auf eine sich auf dem Wasser befindliche Öllache aufzugeben und dieses nach einer Einwirkzeit automatisch wieder von der Wasseroberfläche zu entnehmen. Hierbei soll das Öl vollständig gebunden und möglichst wenig Wasser mit aufgenommen werden. Der Anlass für das Projekt sind immer wieder vorkommende Ölverschmutzungen im Bereich von Binnengewässern und Hafenanlagen und der Bedarf nach einem Verfahren, welches diese Verschmutzungen schnell und zuverlässig beseitigen kann und einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Fazit: Für die Beseitigung von Ölverschmutzungen auf Gewässern ist ein automatisierter Einsatz von streufähigen Bindemitteln durchaus sinnvoll. Das Aufnahmevermögen des Bindemittels ist umso besser, je höher seine Porosität und der Kapillaranteil im Bindemittel ist. Hierbei haben faserartige Bindemittel durch Ausbildung vergleichsweise langer Kapillare eindeutige Vorteile gegenüber körnigen Bindemitteln. Die Versuche erfolgten primär mit Ölbindemitteln aus Lederabfällen. Verglichen mit bereits am Markt befindlichen Bindemitteln sind Lederfasern leistungsfähiger und haben den positiven Nebeneffekt, dass ein Abfallprodukt einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden kann. Der Einsatz von streufähigen Bindemitteln, unabhängig vom strukturellen Aufbau des Bindemittels, macht nur dort Sinn, wo Öle mit vergleichsweise niedriger Viskosität (? = 1PAS) gebunden werden müssen. Zwar werden auch zähflüssigere Öle gebunden, jedoch im Wesentlichen nur über die äußere Oberfläche des Ölbinders, sodass die Porosität der Bindemittel keinen Einfluss mehr auf das Ölaufnahmevermögen hat und die maximale Ölbindekapazität nicht mehr erreicht wird. Speziell im Hinblick auf die Verwendung in einer selbständig arbeitenden Anlage, bei der verfahrensbedingt die zur Verfügung stehende Zeit begrenzt ist, muss dieser Sachverhalt besonders beachtet werden. Das Prinzip der für den Technikumsversuch konstruierten Anlage funktioniert zufrieden stellend, muss jedoch bis zur Serientauglichkeit der Anlage in einigen Details verbessert werden. Aus den Versuchen abgeleitete Hinweise hierzu sind im Abschlussbericht benannt. Diese Erkenntnisse müssen in einer verbesserten Konstruktion realisiert und getestet werden. Kontrollversuche mit handelsüblichem Granulat (Ekoperl) zeigten, dass das entwickelte Konstruktionsprinzip zum automatisierter Einsatz von streufähigen Bindemitteln auch Granulate verarbeiten kann.
Das Projekt "Teilvorhaben 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, Institut für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV) durchgeführt. Das Ziel des Vorhabens ist, die Erkenntnisse aus der Untersuchung der Sammel- und Transportstrukturen von Öl sammelnden Bienen und des Gefieders von Senegal Wüstenflughühnern in neue technische Anwendungen zu überführen. Entwickelt werden sollen neuartige faserbasierte Filtersysteme mit extrem hoher Saugfähigkeit und Haltekapazität, die aus Öl-Wasser-Emulgatoren-Mischungen die öligen Bestandteile energiearm separieren und sammeln können. Damit könnten die abgetrennten Öle einem Recyclingverfahren zugeführt werden können. Darauf aufbauend sollen regenerierbare Ölbindetextilien entwickelt werden, die sowohl die Einweganwendung als auch die umweltbelastende thermische Entsorgung hinfällig machen. Die Tierökologie untersucht die geometrischen, physikalischen und chemischen Parameter der Mikrostruktur der natürlichen Transportstrukturen und die Vorgänge bei der selektiven Aufnahme von unterschiedlich viskosen Ölen aus Emulsionen. Vom INS werden mit Hilfe dreidimensionaler numerischer Simulation die kapillaren Strömungsvorgänge in der Mikrostruktur der Strukturen analysiert, veranschaulicht und beschrieben. Das ITV Denkendorf wird daraus neue Textilstrukturen mit verbesserten Adsorptions- und Speichereigenschaften für Öle entwickeln, unter Ausnutzung neuer Faserformen, Gesamtgeometrien und Oberflächenveredlungsverfahren. Die Fa. Henkel übernimmt die Analytik der Öle, Emulgatoren und Additive in Reinigungsbädern, Konzeptionierung der neuen Trennverfahren mit Filterwerkstoffen sowie die technische Erprobung im Technikumsmaßstab. Erkenntnisse aus dem Projekt und aus den entwickelten Pilotprodukten sollen die Grundlage bilden für die Umsetzung zu marktfähigen technischen Produkten. Es ist beabsichtigt, Schutzrechte anzumelden. Die Ergebnisse aus den Projektteilaufgaben sollen in weiteren Anwendungsfeldern genutzt werden.
Das Projekt "Entwicklung, Konstruktion, Bau und Erprobung eines Systems zur Vermeidung von Umweltschäden durch unkontrollierten Austritt von ölhaltigen Betriebsmitteln bei Windkraftanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rotor-Rope GmbH durchgeführt. Zur Vermeidung von Umweltschäden durch austretendes Öl aus einer Windkraftanlage soll außen am Turm, unterhalb der Gondel ein OSC Auffang- und Sicherungssystem eingesetzt und erprobt werden. Das Auffang- und Sicherungssystem besteht aus einem Sicherheitskragen und den darin befindlichen mobilen Einheiten zur Abscheidung und Bindung von austretenden Ölen und ölhaltigen Betriebsmitteln. Der OSC Sicherheitskragen wird unmittelbar unterhalb der Gondel, umlaufend um den Turm der Windkraftanlage montiert. Das OSC System wird in Form von zwei Halbschalen aus GFK vorgefertigt. Direkt unterhalb der Gondel wird der Kragen dann vor Ort von außen geschlossen, fixiert und mit zusätzlichen Sicherungsbändern verankert. Um eine langfristige sichere und dichte Verbindung zum Turm herzustellen werden dauerelastische Dichtungen zwischen Kragen und Turm eingesetzt. Im unteren Bereich des Kragens sind über den gesamten Umfang Löcher als Wasserdurchlass vorgesehen. Das Bindematerial ist wasserdurchlässig, so dass Regenwasser das gesamte System frei durchströmen kann und ein Aufstauen von Wasser sicher vermieden wird. Der Freiraum zwischen dem Sicherheitskragen und der Gondel wird so gewählt, dass alle Bereiche des Kragens gut von außen erreichbar sind. Nach der Montage des Kragens werden die Bindemittel durch Servicepersonal eingelegt und die Anlage so in einen sicheren Zustand versetzt. Nach einem Schadensfall werden die gesättigten Bindemittel von außen herausgenommen und im gleichen Arbeitsgang durch neue Einheiten ersetzt. Alle umweltrelevanten Ziele des Projekts wurden erreicht. Bis zu einer Marktreife des Systems ist jedoch weiterer, nicht unerheblicher Forschungsaufwand notwendig. Es muss eine Produktionsmethode gefunden werden, mit der über eine industrielle Vorfertigung von Halbzeugen und die Kombination mit Passtücken alle unterschiedlichen auf dem Markt befindlichen Turmradien mit einem OSC bestückt werden können. Parallel dazu müssen Befestigungssysteme entwickelt werden, mit denen die Sicherungssysteme universell an allen Türmen sicher fixiert werden können.
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