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Erhöhung des Ölsäuregehalts bei Raps durch Kombination mit niedrigem Linolensäuregehalt

Das Projekt "Erhöhung des Ölsäuregehalts bei Raps durch Kombination mit niedrigem Linolensäuregehalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung durchgeführt. Für die industrielle Nutzung sind pflanzliche Öle mit einem hohen Gehalt an Ölsäure von besonderem Interesse. Da Raps die in Deutschland am besten klimatisch angepaßte Ölfrucht ist, wäre die Entwicklung von HO-Rapssorten als nachwachsende Rohstoffpflanzen für die Nutzung in der oleochemische Industrie von großem Interesse. Eine Grundlage hierfür wurde durch die Kombination verschiedener HO-Herkünfte bereits geschaffen. Aus diesen Kreuzungen konnten Einzelpflanzen selektiert werden, die einen Ölsäuregehalt von bis zu 86 Prozent aufweisen. Das Ziel des vorliegenden Projekts ist eine weitere Erhöhung des Ölsäuregehalts um 5 Prozent durch die Kombination von HO-Typen mit Mutanten für niedrigen Linolensäuregehalt. Erst dadurch wäre gewährleistet, daß der für technische Anwendungen geforderte Qualitätsstandard auch unter ungünstigen Produktionsbedingungen erreicht werden kann. Außerdem soll überprüft werden, ob die bisher unbefriedigende Ertragsleistung von HO-Stämmen ursprünglich auf die veränderte Fettsäurezusammensetzung in Samenöl zurückzuführen ist, oder ob die geprüften HO-Typen noch nicht ausreichend züchterisch bearbeitet wurden.Im ersten Projektteil wurde eine Erhöhung der Ölsäuregehalte um etwa 5Prozent durch eine Verringerung der Linolensäuregehalte angestrebt. Dazu wurden Hochölsäure-Linien mit einem Ölsäuregehalt von ca. 84 Prozent und einem Linolensäuregehalt von ca. 6Prozent mit Linien, die einen Linolensäuregehalt von nur 2Prozent hatten, gekreuzt. In den Nachkommenschaften von zwei Kreuzungsprogrammen wurden dann Hochölsäure-Linien mit niedrigem Linolensäuregehalt selektiert. Diese F2- und F3-Linien hatten zwar einen um etwa 4Prozent niedrigeren Linolensäuregehalt (2Prozent), aber gegenüber den Eltern keinen erhöhten Gehalt an Ölsäure (nur 84Prozent). Die Einlagerung von Genen für niedrigen Linolensäuregehalt in Hochölsäure-Material ist daher zwar sinnvoll, um die technischen Eigenschaften des Öls zu verbessern, reicht aber für die Erhöhung des Ölsäuregehaltes nicht aus. Es ist eine weitere intensive Selektion auf weitere Gene mit Minoreffekten erforderlich. In einem zweiten Projektteil wurde die Ertragsstabilität von Linien mit hohen Ölsäuregehalt und niedrigen Linolensäuregehalten in mehrortigen Feldversuchen geprüft und die Wirkung eines veränderten Fettsäuremusters auf die Ertragsleistung wurde abgeschätzt. Ölsäure- und Linolensäuregehalte erwiesen sich als weitgehend genetisch bedingt und nur sehr wenig umweltabhängig. Der Ölsäuregehalt war signifikant negativ mit dem Ertrag und positiv mit dem Ölgehalt assoziiert. In einzelnen Kreuzungen konnte aber ein hoher Ölsäuregehalt mit hohem Ertrag kombiniert werden, so dass es grundsätzlich möglich erscheint, einen hohen Ölsäuregehalt mit einem hohen Ertrag zu kombinieren. Die in dem Projekt entwickelten Linien sind ein wichtiges Basismaterial für die weitere züchterische Verbesserung der Ölqualität beim Raps.

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