Neue UBA-Untersuchung: Nur ein untersuchter Ersatzstoff zeigt keine hormonähnliche Wirkung In der Studie des Umweltbundesamts (UBA) wurden 44 mögliche Alternativstoffe für Bisphenol A (BPA) für unterschiedliche Verwendungen und Produkte untersucht. 43 dieser Stoffe können demnach nicht als Ersatz empfohlen werden – entweder weil sie ebenfalls wie ein Hormon wirken könnten oder weil diese Frage aufgrund mangelnder Daten nicht abschließend geklärt werden konnte. BPA findet sich zum Beispiel in Konservendosen oder Klebstoff. Bis Januar 2020 wurde BPA auch als Farbentwickler in Kassenzetteln aus Thermopapier eingesetzt. Das UBA empfiehlt, Kassenzettel vorsorglich weiterhin im Restmüll zu entsorgen, da für alternative Farbentwickler wie Bisphenol S (BPS) bisher keine abschließenden Bewertungen vorliegen. Die Stoffe können sich im Altpapier verteilen und anschließend über Recyclingprodukte wie Toilettenpapier zurück zum Verbraucher und in die Umwelt gelangen. Ziel der Untersuchung war insbesondere, für diejenigen Verwendungen von BPA (z.B. als Farbentwickler in Thermopapieren, als Stabilisator in Textilfarben oder in der Auskleidung von Wasserleitungen), für die das UBA einen besonders hohen Umwelteintrag erwartet, mögliche Alternativen zu prüfen. Lediglich ein Stoff , Pergafast 201, zeigte in allen durchgeführten in vitro-Screening-Tests, die Hinweise auf eine hormonähnliche Wirkweise anzeigen können, keinen Effekt. Bei allen anderen 43 Substanzen besteht entweder ein Anfangsverdacht auf die Beeinflussung von Hormonsystemen (33 Stoffe) oder die Datenlücken konnten im Rahmen des Projektes – durch in vitro-Tests oder Literaturrecherchen – nicht geschlossen werden (10 Stoffe). Andere, aus Umweltsicht besorgniserregende Eigenschaften wie ein langer Verbleib in der Umwelt oder die Anreicherung dieser Stoffe in Organismen wurden nicht untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in den europäischen REACH -Prozess zur Regulierung der Stoffgruppe der Bisphenole eingebracht. Unter anderem auf Basis dieser Daten wird dort in der Diskussion mit den anderen Mitgliedstaaten und der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) entschieden, für welche Stoffe dieser Gruppe weitere Daten von den Herstellern gefordert werden, um den Anfangsverdacht auf eine hormonell schädliche Wirkung in Mensch und Umwelt abschließend klären zu können. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte unter Umständen EU-weit eine Beschränkung der problematischen Stoffe für bestimmte Verwendungen eingeleitet werden, um Mensch und Umwelt vor einer Exposition gegenüber diesen hormonell schädlichen Substanzen zu schützen. In Kassenzetteln aus Thermopapier wurden bislang im Wesentlichen Bisphenol A und Bisphenol S als Farbentwickler eingesetzt. Seit dem 2. Januar 2020 dürfen Thermopapiere, die 0,02 Gewichtsprozent oder mehr BPA enthalten, innerhalb der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Für andere Ersatzstoffe gilt ein entsprechendes Verbot nicht. Nicht alle Hersteller von Thermopapieren haben ihre Farbentwickler auf bisphenol- und phenolfreie Produkte umgestellt. Daher sollten aus Vorsorgegründen alle Thermopapiere weiterhin mit dem Restmüll entsorgt werden. Die Entwicklung farbentwicklerfreier Thermopapiere sowie das elektronische Speichern von Kaufbelegen von Kassen anstelle der Ausgabe gedruckter Bons bewertet das Umweltbundesamt positiv. Weitere Informationen zur Bonpflicht aus Umweltsicht und zu möglichen Alternativen zum gedruckten Bon finden sich beim Umweltbundesamt unter Fragen und Antworten zur Bonpflicht . Die Fragen und Antworten zu Bisphenol A in verbrauchernahen Produkten beim Bundesinstitut für Risikobewertung ( BfR ) informieren u.a. zu Gesundheitsrisiken, Bewertungen und Grenzwerten. Bisphenol A war eine der ersten synthetischen Substanzen, die die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen nachahmen konnten. Da es jedoch sehr viel potentere synthetische Östrogene gibt, machte Bisphenol A eine alternative Karriere als Industriechemikalie und ist heute in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs zu finden. So wird der Stoff u.a. in der Kunststoffproduktion als Härtungsmittel für Polykarbonate und zur Herstellung von Epoxidharzen eingesetzt. BPA hat eine endokrine (hormonell wirksame) Wirkung auf Mensch und Umwelt und wird als reproduktionstoxisch eingestuft – so reduziert der Stoff zum Beispiel die Fortpflanzungsfähigkeit von Menschen ebenso wie von Tieren in der Umwelt. Er steht auch unter dem Verdacht, die Entstehung bestimmter Tumore zu fördern. BPA ist mittlerweile EU-weit als "besonders besorgniserregender Stoff" (Substance of Very High Concern, SVHC) unter REACH aufgrund seiner hormonell schädlichen Wirkung sowohl für die menschliche Gesundheit als auch die Umwelt und seiner reproduktionstoxischen Wirkung identifiziert. Die vorliegende Studie untersuchte deshalb Stoffe, die aufgrund ihrer vergleichbaren chemischen und technischen Eigenschaften BPA ersetzen können, auf ihre hormonell schädliche Wirksamkeit. BPS gilt derzeit als Hauptalternative zu BPA. Es steht jedoch ebenfalls im Verdacht, im Menschen und der Umwelt hormonell schädlich zu wirken. Für eine Bewertung vieler anderer Ersatzstoffe gibt es erhebliche Datenlücken, die durch die Unternehmen nur zum Teil im Rahmen der Datenanforderungen der REACH-Verordnung geschlossen werden.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Darmstadt, Fachbereich Chemie- und Biotechnologie, Lehrgebiet Zellbiologie, Zellkulturtechnik durchgeführt. Etliche endokrin wirkende Stoffe zeigen auch eine neuroentwicklungstoxische Wirkung, wobei die zugrundeliegenden Mechanismen bislang unzureichend geklärt sind. In diesem Projekt sollen Marker ermittelt werden, die eine parallele Untersuchung beider Wirkqualitäten ermöglichen. Zum Nachweis (anti)östrogener und (anti)androgener Stoffeffekte wird ein rekombinantes Hefesystem (R-YES, R-YAS) verwendet. Um embryotoxische Wirkungen zu erfassen, ist die Durchführung des Embryonic Stem Cell Tests (EST) vorgesehen, der dann durch Erfassung der Ausbildung neuraler Zelltypen um spezifisch neurotoxische Endpunkte erweitert wird (neuroEST). Dies ist auch mit neuralen Stammzellen (NSC) vorgesehen. Damit kann eine embryo- und neurotoxische Wirkung endokrin wirkender Stoffe auf frühe Differenzierungsprozesse nachgewiesen werden und schließlich ein Test zum in vitro-Nachweis neuroentwicklungstoxischer Stoffeffekte entstehen. AP1: Testen neurotoxischer und endokriner Stoffe mit R-YES, R-YAS und EST, bei dem funktionale und morphologische Endpunkte untersucht werden, die charakteristisch sind für ausdifferenzierende neurale Zelltypen. Etablierung der NSC. AP2: Weiterentwicklung des EST zum neuroEST für den Nachweis spezifisch neurotoxischer Wirkungen. Ergebnisse aus AP1 und Literaturdaten bilden die Basis zur Markeridentifikation für die Charakterisierung neuraler Zelltypen und ihres Differenzierungsgrades. AP3: Testen von neurotoxischen, endokrinen Substanzen mit NSC, die zu Neuronen, Gliazellen, Astrozyten, Oligodendrozyten ausdifferenziert werden. Diese werden in verschiedenen Differenzierungsstadien behandelt und untersucht. Gesucht werden Marker, die bei endokrin und neurotoxisch wirkenden Substanzen spezifisch moduliert werden. AP4: Finale Substanztestung mit NSC und neuroEST auf Basis dieser identifizierten Marker. Hier fließen auch Ergebnisse anderer TP des NeuroBox-Verbunds ein, indem dort identifizierte Marker auch auf ihre Eignung bei NSC und neuroEST untersucht werden.
Das Projekt "Biomarker in Biotaproben der Umweltprobenbank - Machbarkeitsstudie (Betrieb der Umweltprobenbank des Bundes, Teilbank Umweltproben, ab dem 1.1.2000)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Aktuelle Publikationen und Tagungen zum Thema Biomonitoring belegen, dass die Anwendung molekularer Biomarker in Biotaproben zur Identifikation von Umwelteinflüssen auf genetischer Ebene immer mehr an Bedeutung zunimmt. Das Ziel dieser Studie war es daher zu überprüfen, ob die Verwendung von Biomarkern auf genetischer Ebene in Jahreshomogenatproben der Umweltprobenbank (UPB) des Bundes prinzipiell ebenfalls möglich ist. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie wurden Untersuchungen mit archivierten Muskulatur- und Leberproben von Brassen (Abramis brama) durchgeführt, da diese zum einen im UPB-Programm schon langjährig beprobt werden. Zum anderen sind Fische in der aquatischen Umwelt einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt, so dass sich hier viele potentielle Anwendungen ergeben. Weiterhin liegen für Fische umfangreiche Daten aus genetischen Untersuchungen im Labor vor. So ist es durch die Ableitung aus den bekannten Gensequenzen des Zebrabärblings (Danio rerio), einer mit dem Brassen verwandten Spezies, gelungen, Gene zu identifizieren, die im Brassen durch unterschiedliche Stressoren reguliert werden. Es konnten sowohl Marker detektiert werden, die wirkstoff-unspezifisch reguliert werden, als auch solche, die als wirkstoff-spezifisch anzusehen sind. Als Wirkstoff-unspezifischer Marker konnte das Gen des so genannten Hitzeschockproteins (HSP; heat shock protein) identifiziert werden. HSP wird durch die unterschiedlichsten Stressoren sehr schnell reguliert und repräsentiert dahingehend einen Indikator, der Auskunft darüber gibt, in welchem allgemeinen Stresszustand sich der untersuchte Organismus befand. Als Wirkstoffspezifische Marker wurden die Gene des Metallothioneins, das durch verschiedene Schwermetalle, und des Vitellogenins, das durch östrogenwirksame Substanzen in der Expression stark beeinflusst werden, gewählt. Für diese Gene konnte in Brassenlebern eine von den Expositionsbedingungen abhängige Aktivität nachgewiesen werden. So zeigten Fische von belasteten Standorten im Vergleich zu einem Referenzstandort eine höhere Expression dieser Gene. Die vorliegende Studie zeigt damit prinzipiell, dass molekulare Biomarker auch in Brassenproben der Umweltprobenbank des Bundes im Sinne eines retrospektiven Monitoring erfolgreich Anwendung finden können. Mit Hilfe der DNA-Microarray Technik wird es nun möglich, entsprechende Untersuchungen auf eine Vielzahl relevanter Gene auszuweiten und an einer großen Probenzahl durchzuführen. Damit könnten die bisher schon erfolgreich durchgeführten retrospektiven Untersuchungen von UPB-Proben zur Exposition von Fischen gegenüber Schadstoffen mit Daten zu möglichen Effekten auf genetischer Ebene ergänzt werden. Da Biomarker geschlechtsspezifisch unterschiedlich reagieren können (z.B. Vitellogenin), wird empfohlen, insbesondere die Brassen für die UPB zukünftig nach Geschlechtern getrennt zu beproben und einzulagern, um so die Anwendungsmöglichkeiten noch zu erweitern.
Das Projekt "Teilprojekt 11" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Mit der Bestimmung des integrierenden Parameters 'Estrogene Gesamtaktivität' soll die Belastungssituation ausgewählter Oberflächengewässer einschließlich einer Quellencharakterisierung erfasst werden und Maßnahmen zur Reduktion des Eintrags estrogenaktiver Verbindungen über weitergehende Abwasserreinigungstechnologien bewertet werden. Die Bestimmung partikelgebundener und wassergelöster Aktivitätsanteile soll Hinweise auf die Eignung einfacher partikelreduzierender Techniken geben. Eine wichtige Zielsetzung liegt im Datenabgleich mit anderen Teilprojekten und in der Verknüpfung der erfassten potentiellen Effekte mit beobachteten realen Effekten. Die Plausibilität soll mit Daten der instrumentellen Analytik des Gesamtprojekts überprüft werden (bei bekannter Konzentration einer aktiven Verbindung ist ihr Anteil an der Gesamtaktivität berechenbar). Mit den Ergebnissen des Teilprojektes soll überprüft werden, ob der E-Screen allein über die Erfassung eines effektorientierten Parameters oder in Kombination mit anderen Tests kostengünstige Bewertungsgrundlagen liefern kann. Die Bestimmung des Summenparameters 'Estrogene Gesamtaktivität' erfolgt mit dem E-Screen-Assay in Wasser- und Sedimentproben gemäß dem Beprobungsplan des Gesamtprojekts. Bei Teilproben werden wassergelöste und partikelgebundene Anteile der Aktivität bestimmt, Fraktionierungen von Probenextrakten erlauben die Zuordnung estrogener bzw. allg. toxischer Effekte zu bestimmten Substanzgruppen bzw. Polaritätsbereichen.
Das Projekt "Die endokrin disruptierenden Eigenschaften des AhR in der Haut" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung GmbH durchgeführt. Der Arylhydrokarbon Rezeptor (AhR) ist ein liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, welcher zur Gruppe der bHLH- PAS (basic Helix-Loop-Helix-Homologe zu Per/ARNT/Siin) Proteine gehört und die Toxizität von Umweltchemikalien wie dem ubiquitären 2,3,7,8-Tetrachlorodibenzo(p)dioxin (TCDD) und anderen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) vermittelt. Aus in vitro und in vivo Studien geht hervor, dass der AhR u.a. durch einen Crosstalk mit dem Östrogenrezeptor (ER) an der hormonellen Homöostase des Organismus beteiligt ist. Ein in dieser Hinsicht wenig untersuchtes hormonelles Zielorgan ist die Haut. Östrogene haben eine Schlüsselrolle in der intrinsischen und extrinsischen Hautalterung. In jüngster Zeit gibt es vermehrt Hinweise, dass eine weitere Gruppe von bHLH-PAS-Proteinen, die Clock-Familie, bei der Regulation der extrazellulären Matrix involviert ist (Oster et al. 2003). Eine Dys-regulation dieser Clock-Gene ist mit Alterungsprozessen korreliert. Diese Gene sind in der menschlichen Haut exprimiert. In dem beantragten Projekt soll deshalb die Rolle des AhR in der hormonabhängigen Hautalterung untersucht werden. Unsere Arbeitshypothese ist, dass eine Aktivierung des AhR zur verstärkten Bindung des Östrogenrezeptors führt, wodurch es zu einer Dysregulation der extrazellulären Matrix (ECM) kommt. Zudem soll geprüft werden, welche Rolle Clock-Gene in diesem Kontext spielen.
Das Projekt "Fate of 17-ethinylestradiol in the aqueous environment and the associated effects on organisms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik durchgeführt. Introduction: In aquatic systems, the bioavailability of a compound is dependent on numerous factors such as partitioning between water, different organisms and solids, biotransformation and food web transfer. This project dealt with the fate of an important environmental xeno-estrogen, 17-ethinylestradiol (EE2), in the aquatic environment. Therefore, the kinetics of EE2 in indicator species representing the different trophic levels of an ecosystem were assessed. As primary producers, green algae (Desmodesmus suspicatus) were selected. The water flea Daphnia magna and larvae of the midge Chironomus riparius were introduced as primary consumers of the water phase and the sediment, respectively. Finally, water as well as dietary uptake of EE2 were investigated in a target species and secondary consumer: zebrafish (Danio rerio). Methodology: In a first series of experiments, uptake of 14C-labelled EE2 (14C-EE2) from the water phase and elimination by the different organisms were investigated over time. In a second test series, both primary consumers were fed 14C-EE2 spiked algae in order to study bioaccumulation. Uptake of 14C-EE2 by chironomid larvae after water and sediment spiking was compared, including sediments of different composition. In a third series of experiments, male fish were short term (48 h) exposed to 14C-EE2 through different routes: by water exposure (WE) and by dietary exposure (DE) via both contaminated daphnids and chironomid larvae. Distribution of 14C-EE2 in the fish was studied by measuring the amount of radioactivity (RA) in the different fish tissues. Additionally, the effect of EE2 on the vitellogenin (Vtg) induction in male fish was compared after WE and DE in a long term (14 d) experiment. The RA in liquid samples was quantified by means of liquid scintillation counting (LSC). Solid samples were subjected to combustion in a biological oxidiser, trapping (14)CO2, measured with LSC. Water and organism extracts were analysed by means of HPLC with a radiodetector, except for algae extracts that were subjected to TLC. Metabolites were identified with GC-MS, high resolution LC-MS and enzymatic hydrolysis followed by HPLC with radiodetection. Metabolites, detected in the water phase, were tested for estrogenic activity by means of YES and ER-CALUX assays. Results: Accumulation and effects: Of the four organisms mentioned above, bioconcentration of 14C-EE2 was highest in the algae. Whereas the growth rate of D. subspicatus was significantly affected at high EE2 concentrations compared to unexposed algae, EE2 had no acute effects on D. magna and C. riparius. Daphnids showed a higher bioaccumulation potential after exposure via spiked algae. For chironomids, water exposure was the predominant uptake route. The presence of sediment lowered the bioavailability of 14C-EE2 to the larvae after both water and sediment spiking. Nevertheless, uptake was higher when the nutritional quality of the sediment was better. Etc.
Das Projekt "Verhalten von Östrogen und androgen aktiven Substanzen während und nach der Ozonung von Krankenhausabwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. durchgeführt. Um den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu verringern, bieten Kläranlagen einen guten Ansatzpunkt, da hier die anfallenden Abwässer gezielt behandelt werden können. Dabei hat sich die Ozonung als vierte Reinigungsstufen als sehr effektiv erwiesen. Allerdings entsteht hierbei eine Vielzahl verschiedener Transformationsprodukte, über deren Art und Wirkung wenig bekannt ist. Eine Gruppe von Schadstoffen bilden die endokrin aktiven Chemikalien, die in das Hormonsystem von Menschen und Tieren eingreifen können. Zu dieser Gruppe zählen neben den natürlichen Hormonen auch viele Industriechemikalien und Arzneimittel, die über die Abwässer in die Umwelt gelangen. In Voruntersuchungen von Krankenhausabwässern des Kreiskrankenhauses Waldbröl (Bieling, 2011) und des Marienhospitals in Gelsenkirchen (IUTA und IWW, PILLS Project, 2012) wurde bei der Messung von östrogenen Effekten ein Anstieg der Östrogenität (gemessen als 172-Estradiol Äquivalentkonzentration, EEQ) nach der Ozonung beobachtet. Als Arbeitshypothese dient die Annahme, dass eine selektive Entfernung von Steroidrezeptorantagonisten (z. B. von antiöstrogen, androgen oder antiandrogen wirksame Arzneimittel wie Tamoxifen oder Flutamid) durch die Ozonierung deren inhibitorische Effekte aufhebt. Die Entfernung dieser maskierenden Effekte könnte dazu führen, dass die östrogene bzw. androgene Aktivität nach der Ozonierung sichtbar wird. Diese Effekte sollen durch die systematische Untersuchung zu östrogenen, antiöstrogenen sowie androgenen und antiandrogenen Effekten und die Kombination mit der Quantifizierung der im Krankenhaus eingesetzten hormonell wirkenden Medikamente aufgeklärt werden. Hieraus werden neben der genauen Effektbeschreibung zu den einzelnen Proben am Beispiel Krankenhausabwasser auch Informationen zur Störanfälligkeit und Vergleichbarkeit der biologischen Assays für die Anwendung in hoch belasteten Abwässern erhoben. Die erzielten Ergebnisse sollen zur Optimierung der Anlagensteuerung und somit zur Optimierung der Reinigungsleistung genutzt werden.
Das Projekt "Einfluss von Xenooestrogenen auf die Sertoli-Zell-Zahl" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Reproduktionsmedizin durchgeführt.
Das Projekt "Fate of Endocrine Disrupting Compounds in the Aqueous Environment and the Associated Effects on Organisms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Lehr- und Forschungsgebiet Ökosystemanalyse (ESA) durchgeführt. At present, a lot of research has been done concerning the effects of endocrine disrupting compounds after exposure of organisms via the surrounding water. However, there is limited data available on their environmental behaviour and fate. As the most potent xenoestrogens, such as 17a-ethinylestradiol (EE2), nonylphenol (NP) and Bisphenol A (BPA), are hydrophobic organic chemicals, they tend to concentrate in biota and bind to solid phases. Therefore further research should take into account the bioavailability of these substances, the possible exposure of and hazards for benthic biota and the possibility for food web transfer, bioaccumulation and mixture toxicity. This project intends to examine the distribution pattern of two different test substances in a sediment-water system that functions as a habitat for several organisms related to one another in a food chain. The chemicals, selected for this research, are p-NP and EE2, because of their known steroid hormone mimicking potencies, industrial relevance and relatively wide distribution in natural waters. In a first phase, larvae of the midge Chironomus riparius, that are sediment-dwelling organisms, will be exposed to the 14C-labelled isotopes of the test compounds, by different routes: through spiking the different compartments of the sediment-water system in all possible combinations and/or by feeding them spiked algae. The possible toxic effects of EE2 and p-NP on C. riparius, associated with the different exposure conditions, will be compared by means of chronic tests, based on the OECD Guidelines 218 and 219. Different endpoints will be considered: among others emergence, sex ratio and fecundity. Afterwards zebrafish (Danio rerio) will be involved to study among others food web transfer and the effectiveness of different exposure routes to stimulate e.g. vitellogenin induction. The results of the different parts of this research will be coupled and compared to the output of good theoretical models. In this way, a lot of information should be delivered concerning the path of the tested compounds, covered from the external environment, via the water and/or through the food chain, to be metabolised in biota or distributed to the target organ(s) of (an) organism(s) for exhibiting toxic effects or to bind to solid phases like the sediment or organic matter.
Das Projekt "Untersuchungen zu endokrinen Substanzen im Trinkwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. On the basis of a literature survey, a European wide questioning of waterworks and a case study on the occurrence of EDCs in four European waterworks, the following conclusions can be drawn concerning. Occurrence of EDCs in raw water and drinking water: In the literature and in the questionnaires sent to waterworks and authorities the presence of EDCs in drinking water were reported. Some of the listed concentrations were relatively high. Although detailed analytical protocols were not available, it can be assumed that these are outliers. Therefore, further measurements with standardised analytical methods are crucial for confirmation. In the case study where drinking water was analysed at 4 European waterworks for synthetic and natural estrogens, alkylphenols, bisphenol A and organotin compounds, concentrations were below the limit of quantification. Only in a few cases very low EDC levels close to the quantification limit could be detected. Most information about the presence of EDC concentrations in raw water and drinking water were available from a limited number of European countries. These results cannot be transferred to all Member States of the European Union. To provide a union wide picture of the exposure additional data from other European countries are required. For pesticides most frequently the occurrence of Atrazine, Simazine, Diuron, Isoproturon, Linuron, Endosulfan and Lindane was reported in raw water and drinking water. In a few cases even the limit value of the Drinking Water Directive for individual pesticides was exceeded. For the other pesticides selected for this study no information on drinking water concentrations was available. The raw water of waterworks, especially surface waters, frequently contains EDCs. However, common drinking water treatment technology (e.g. bank filtration, coagu lation, ozonation, GAC) should be very effective in removing EDCs. This is underlined by the results of the case study, the literature and by novel results from the EU research project POSEIDON (EVK1-CT-2000-00047). Following conclusions can be drawn with respect to Human exposure via drinking water: The evaluation of the human exposure routes for EDCs investigated in the case study revealed that the contribution of drinking water to the total exposure is of minor impor tance for these substances. The main exposure route for these substances and for the pesticides is food consump tion. Exceptions might occur for synthetic hormones used as pharmaceuticals. However, synthetic hormones such as Ethinylestradiol were detected neither in raw waters of waterworks nor in drinking waters. The reported drinking water concentrations are clearly lower than drinking water guideline values (TBT) or 'provisional drinking water guidance values' derived from TDI values (Bisphenol A) and animal studies (Nonylphenol). usw.