Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel des Hochjoch-Hospizes auf 2.413 m ü. NN in den Ötztaler Alpen/Österreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein e.V. Sektion Berlin durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: In den Bereichen Trinkwasser, Abwasser und Abfall waren 2003 auf dem Hochjochhospiz keine projektbezogenen Maßnahmen erforderlich; diese Bereiche waren bereits auf hohem Niveau geregelt. Auf dem Gebiet des Brandschutzschutzes stand die Sektion in Diskussion mit dem Baubezirksamt Imst. Das Projekt bezog sich auf ein neues Energiekonzept für das Hochjoch-Hospiz. Grundlage für die baulichen Um-setzungen waren die Planungen der Firma NET Neue Energie Technik GmbH, A -Salzburg. Geplant war die Umsetzung einer umweltgerechten Energieversorgung, elektrisch und thermisch, für Sommer- und Frühjahrsbetrieb. Ziel war es, Diesel- und Heizöl sowie Koks und Steinkohle zu eliminieren (Ausbau des alten Dieselaggregats und Heizkessels). Eingebaut werden sollten ein BHKW auf Pflanzenölbasis, eine Photovoltaikanlage, Wasserthermie sowie eine neue Dachhaut. Fazit: Auf dem Hochjochhospitz sind bei der ersten Umrüstung 2004 die grundsätzlichen Voraussetzungen geschaffen worden, die Hütte im Winter überhaupt wieder eröffnen zu können. Die Auswahl der damals eingebauten Komponenten muss im Nachhinein sowohl im Einzelnen wie auch im Energieverbund als unzureichend angesehen werden. Trotzdem wurde hier versucht, ein neues BHKW, einen Pflanzenölbrenner und die entsprechende Systemtechnik zu installieren. Dass sich bei der Förderung von Neuheiten unter anderem im Nachhinein herausstellen kann, dass die verwendeten Techniken nicht in diesem Maße für den Einsatz auf z.B. einer exponierten Berghütte geeignet sind, ist ein unglücklicher Umstand, aber gerade bei Demonstrations- und Versuchsobjekten möglich. 2008 wurden dann die technischen Fehler z.T. durch Neubau, z.T. durch eine andere Einstellung und Einbindung in das komplette System ausgemerzt. Seither läuft die Energieversorgung der Hütte ohne Schwierigkeiten und sogar mit einer Einsparung von 1.400 l Pflanzenöl gegenüber 2007.
Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel der Energiestudie der Rüsselsheimer Hütte (vormals Neue Chemnitzer Hütte) auf 2.323 m ü. NN in den Ötztaler Alpen, Tirol/ Österreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein e.V., Sektion Rüsselsheim im Max-Planck-Gymnasium durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Beantwortung der wissenschaftlichen und technologischen Fragestellungen zur Herstellung von bis zu 1000 kg-Silizium-Blöcken in etwa 25 Stunden Prozesszeit mit einer Kristallisationsgeschwindigkeit bis zu 10 cm/h. Zuerst wird der Einfluss der spez. Beschleunigung der Teilprozesse Schmelzen, Kristallisieren und Abkühlen auf die Materialeigenschaften von mc-Si näher untersucht. Im 2. AP wird der Einfluss der Erhöhung der Blockmasse und damit der absoluten Verlängerung der o. g. Teilschritte auf das Material analysiert. In einem 3. AP erfolgt die Umsetzung der Ergebnisse in der zu entwickelnden Versuchsanlage, wobei die Blöcke aus dieser Anlage das Potential für Solarzellen mit einem Wirkungsgrad über 16Prozent der Fertigung liefern sollen. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen des um einen Faktor 5 bis 10 erhöhten Silizium-Durchsatzes und der damit einhergehenden Preisreduktion sind hier die wesentlichen Fortschritte bezüglich der aktiven Steuerung der Prozesse bei der multikristallinen Blockherstellung zu sehen. Damit ist das geplante Vorhaben eines der innovativsten der letzten 10 Jahre im Bereich der Herstellung von kristallinem Silizium für die Photovoltaik.
Das Projekt "Naturschutz und nachhaltige Entwicklung am Beispiel der Ötztaler und Stubaier Alpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie durchgeführt. Analyse der aktuellen Situation von Wirtschaft und Umwelt im Ötztal mit dem Ziel, für dieses durch einen besonders intensiven Massentourismus geprägte Alpental eine nachhaltigere Entwicklung einzuleiten. Dabei sollten die bestehenden und beabsichtigten Schutzgebiete besonders berücksichtigt werden. Die Vergabe dieses Auftrages nach außen verfolgte das Ziel, die im Tal ziemlich festgefahrenen Fronten etwas aufzuweichen und talweite Diskussionen zwischen allen Gruppen zu dieser Frage anzustoßen. Die Analyse hat auf diesem Hintergrund einen konkreten Vorschlag zur Talentwicklung erarbeitet.
Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel der Rüsselsheimer Hütte (vormals Neue Chemnitzer Hütte) auf 2.323 m ü. NN in den Ötztaler Alpen, Tirol/Österreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein e.V., Sektion Rüsselsheim im Max-Planck-Gymnasium durchgeführt. Installation einer Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Kleinstwasserturbine zur autarken Versorgung der Schutzhütte mit elektrischer Energie, sowie eines Pellet-Ofens für die Warmwasserbereitung. Seit der Inbetriebnahme in 2004 funktioniert alles fehlerfrei.
Das Projekt "Schmelzwasserproduktion und Glazialabfluesse am Vernagtferner nach erheblichen Massenverlusten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Glaziologie durchgeführt. Das Hauptziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Charakteristika der Abflussganglinie von alpinen Gletschern in der aktuellen Episode des Gletscherschwundes am Beispiel des Vernagtferners in den Oetztaler Alpen quantitativ zu erklaeren. Dazu werden durch Prozessstudien auf dem Gletscher wesentliche Erkenntnisse zur saisonalen Entwicklung des hydrologischen Abflusssystems inklusive des Sedimenttransports angestrebt. Weiterhin erfordert die moeglichst genaue Erfassung der Schmelzwasserproduktion umfangreiche Prozessstudien zur Energiebilanz an der Gletscheroberflaeche. Durch das Experimentdesign werden neben den Schmelzwassermengen weitere Erkenntnisse zur Turbulenzstruktur und zum Energieaustausch ueber einem vergletscherten Gebiet unter den besonderen Umstaenden der Ausbildung einer stabilen Grenzschicht und eines lokalen Gletscherwindsystems erwartet. Eine Uebersicht ueber die Gliederung des wissenschaftlichen Gesamtprogramms zeigt eine Abbildung.
Das Projekt "Schwindende Eisreserven im Klimawandel - Unterschiede der Gletscherreaktionen zwischen zentralalpinen Trockengebieten und den Hochniederschlagsgebieten der Bayerischen Alpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Glaziologie durchgeführt. In den letzten 30 Jahren haben die meisten Alpengletscher bis zu einem Viertel ihrer Fläche verloren, während sich die Eisdicken um mehrere Zehnermeter verringert haben. Diese Entwicklung ist weder zeitlich noch räumlich linear verlaufen. Da insbesondere die Niederschlagsverhältnisse Gletscherreaktionen beeinflussen können, bedarf es zur tatsächlichen Quantifizierung der Volumenänderung einer regelmäßigen Oberflächen- und Gletscherbettbestimmung. Anhand vergleichender Messungen sollen verlässliche Prognosen über die Zukunft unterschiedlicher alpiner Gletscher (Ötztal, Berchtesgadener Alpen, Wettersteingebirge) erstellt werden.
Das Projekt "Schwermetallbelastungen von Seesaiblingen (Salvelinus alpinus) in exponierten Hochgebirgsseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Zoologisches Institut I durchgeführt. Untersuchungen zur Belastung von Seesaiblingen in Tiroler Hochgebirgsseen (va Schwarzsee, Oetztaler Alpen) im Zuge zunehmender Versauerung. Ziel: 1) Erfassung der Reaktion von Fischen auf starke Absenkung des pH-Wertes waehrend der Schneeschmelze und die damit verbundene Aktivierung von Schwermetallen. 2) Untersuchung des atmosphaerischen Eintrages von Schwermetallen, 3) systematische Erfassung limnologischer, geologischer und klimatologischer Parameter im Untersuchungsgebiet, und 4) Vergleich mit der Reaktion von Seesaiblingen aus dem relativ unbelasteten Achensee. Erfassung struktureller und funktioneller Parameter vor allem in der Leber, aber auch in Niere und Kiemen.
Das Projekt "Rock glacier Äußeres Hochebenkar - The energy and mass balance of the rock glacier, Ötztal Alps" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Meteorologie und Geophysik durchgeführt.
Das Projekt "Gletscher und Klima am Übergang vom Spätglazial zum Holozän in den Alpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Geographie durchgeführt. Gut datierte Gletschervorstöße sind eine wertvolle klimageschichtliche Informationsquelle, weil Gletscher unmittelbar auf Klimaänderungen reagieren. In diesem Zusammenhang ist der Zeitabschnitt von der ausgehenden Jüngeren Dryas (Grönland-Stadial 1) bis zum Ende des Boreals im frühen Holozän besonders interessant. Er ist durch eine sehr rasche Erwärmung um etwa 11.5 ka charakterisiert, die sich dann etwas gedämpfter weiter fortsetzte. Diese Erwärmung wurde durch eine Reihe von klimatischen 'events' (Präboreale Oszillation, Erdalen-event, 9.3 und 8.2 ka event) unterbrochen, die vor allem im europäisch-atlantischen Sektor kurze und kräftige Abkühlung brachten und im Alpenraum in einen Rahmen von allgemein gletscherungünstigen Klimaverhältnissen eingebettet sind. Das Projekt hat zum Ziel, die Gletschervorstöße in diesem Zeitraum näher zu durchleuchten. Der Schwerpunkt wird auf einem System von Moränen liegen, das besonders bei kleineren Gletschern gut erhalten ist, und das eine vermittelnde Stellung zwischen den Moränen der Jüngeren Dryas und denen des 'Little Ice Age' (Neuzeit) einnimmt. Bisher sind derartige Moränen erst an drei Stellen datiert, wobei sich widersprechende Alter und damit zeitliche Einstufungen ergaben (PBO, Erdalen event, 8.2 ka event). Besonders interessant ist daher die Frage, ob und wie kleine Alpengletscher auf den 8.2 ka event reagiert haben, und welche klimageschichtlichen Schlußfolgerungen sich daraus ableiten lassen. Die Testgebiete befinden sich in Gebieten, die für eine klimageschichtliche Interpretation günstig gelegen sind und das entsprechende Moräneninventar aufweisen. Es handelt sich dabei vor allem um die westliche Silvrettagruppe (nordwestlicher Alpenrand mit Übergang zum zentralen Alpenraum), das Karwendelgebirge (nördlicher Alpenrand) und die westlichen Ötztaler Alpen (inneralpines Trockengebiet). Die Datierung soll in bewährter Weise mit den kosmogenen Radionukliden 10Be und 36Cl in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Teilchenphysik an der ETHZ erfolgen. Für die klimageschichtliche Interpretation werden die Energie- und Massenbilanzgleichung an der Gleichgewichtslinie, empirische Niederschlags-Temperaturmodelle und positive Gradtagsmodelle herangezogen. Die dafür zusätzlich nötigen Klimainformationen (vor allem Sommertemperatur) werden aus allen sinnvoll verwertbaren Proxydatenquellen der entsprechenden Zeitabschnitte entnommen. Damit können Änderungen der Niederschlagsstrukturen im Alpenraum und Hinweise auf die atmosphärischen Zirkulationsverhältnisse in Zeiträumen eines raschen Klimawandels hergeleitet werden.
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