Das Projekt "Bernhard Grzimek. Ein öffentliches Leben (1909-1987)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Helmut Schmidt Chair of International History durchgeführt. Geschichte des Umweltschutzes; Wissenschaftspopularisierung; Mediengeschichte
Das Projekt "Zivilgesellschaft und Protest. Zur Geschichte der Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1980 am Beispiel Bayerns" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH durchgeführt. Die Doktorarbeit beschäftigt sich mit Zivilgesellschaft und Protest anhand der Geschichte der Naturschutz- und Umweltbewegung in Bayern zwischen 1945 und 1980. Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher und -politischer Veränderungen werden zentrale Konfliktfelder und Akteure untersucht. Es handelt sich dabei um die Bereiche Wasserkraft, Atomkraft und Tourismus sowie den Bund Naturschutz in Bayern, den Touristenverein 'Die Naturfreunde', den Deutschen Alpenverein sowie Bürgerinitiativen, v.a. aus dem Bereich der Anti-AKW-Bewegung. Fragestellung: Es wird eruiert, unter welchen Gegebenheiten Umweltfragen zu zentralen gesellschaftlich-politischen Anliegen wurden. Im Mittelpunkt steht die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen bei der Etablierung von Themen in der öffentlichen Diskussion und bei deren politischer Umsetzung. Zentral ist dabei das Handeln der Naturschutz- und Umweltbewegung in Konfliktsituationen. Schwerpunkte liegen auf Beweggründen und Handlungsstrategien der verschiedenen Akteure, ihren Interaktionen, den strukturellen Rahmenbedingungen sowie auf Ergebnissen und Auswirkungen ihres Handelns. Erste Ergebnisse: Umwelt als gesellschaftlich-politisches Problem ist ein Konstrukt, das erst dann mobilisierende Kräfte entfalten kann, wenn neben materiellen Zerstörungen die Wahrnehmung tritt, dass ein Problem einen nicht mehr hinzunehmenden Zustand erreicht hat. Die steigende Relevanz des Umweltthemas sowie der Wandel der primären Trägergruppen des Natur- und Umweltschutzes von eher konservativen zu alternativ-linken Kreisen beruht daher neben Veränderungen der politischen Gelegenheitsstruktur auf dem gesellschaftlichen Wertewandel bei öffentlicher Meinung und Eliten. Die Beschäftigung mit Umweltthemen erreichte dabei zwar Anfang der 1970er Jahre einen Höhepunkt, doch wird gezeigt, dass auch der Naturschutz der 1950er Jahre in Einzelfällen ein hohes Mobilisierungspotential entfaltete, vor allem bei Konflikten um den Bau von Wasserkraftwerken.
Das Projekt "Der Mensch und das Wetter am Beispiel des Hagels und der Hagelversicherung. Eine unternehmens- und kulturgeschichtliche Studie unter besonderer Berücksichtigung der Vereinten Hagelversicherung, VVaG (Gießen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Seminar für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte durchgeführt. Ziel ist es, die Entwicklung dieses Branchenführers im Segment landwirtschaftliche Spezialversicherer im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit darzustellen. Besonderer Augenmerk soll dabei auf die Veränderung der Institution 'Versicherung' sowie einer veränderten Perzeption des Hagels gelegt werden. Untersucht werden die Rahmenbedingungen, die zur Gründung der Institution Hagelversicherung geführt haben. Diese Innovation, welche in den Schriften der Kameralisten zum ersten Mal angedacht wurden, erforderte auch eine Änderung der Geisteshaltung. Wurden Naturkatastrophen, v.a. im Zeitalter der Reformation noch als Strafe Gottes gesehen, scheint es festzustehen, dass sich diese Geisteshaltung im Laufe des 17. und v.a. des 18. Jahrhunderts geändert hatte und schließlich in der Entwicklung einer ökonomischen Institution mündete. Diesen Prozess zu beschreiben, der in der vorhandenen Literatur zur Hagelversicherung nicht beachtet wird, soll Ziel der Arbeit sein. Schwerpunkt der Untersuchung dieses Prozesses soll das 18. bis 20. Jahrhundert sein. Als Quellen bieten sich dabei neben den Schriften der Kameralisten u.a. Zeitschriften des 18. Jahrhunderts an. Vor diesem kulturgeschichtlichen Hintergrund folgt anschließend die unternehmensgeschichtliche Studie.
Das Projekt "Integration naturkundlicher Lehrinhalte in die Schulbuecher des bayerischen Elementarschulwesens von ca. 1770-1945 im Vergleich zur Entwicklung in den hoeheren Schulen Bayerns und in den Elementarschulen einiger Staaten Europas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Pädagogik I durchgeführt. Das Projekt zeigt auf, wie sich im Verlauf des genannten Zeitraums der Naturkundeunterricht an den Elementarschulen im Kontext des muttersprachlichen Unterrichts (Schreib-Leseunterricht) allmaehlich etablierte. Ein Beleg fuer die Durchsetzung dieses Lehrgebiets sind die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erscheinenden naturkundlichen Stoffsammlungen fuer die Hand der Lehrer. Schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte dieses Lehrgebiet regional in den Schulen eine gewisse Durchsetzung erreicht, wie die ausfuehrliche Naturkunde in den dem Lesebuch zugehoerigen Realienbuechern erkennen laesst. Der naturkundliche Unterricht sollte ja an den Elementarschulen im Anschluss an das Lesebuch erfolgen. Waehrend der zweiten Haelfte des 19. Jahrhunderts nahmen die naturkundlichen Texte in diesen Buechern wieder ab. Hierfuer sind mehrere didaktische und gesellschaftspolitische Bedingungen zu benennen. Erst ab den 40er Jahren unseres Jahrhunderts intensivierten sich die Bemuehungen, fuer dieses Lehrgebiet ausreichende Stoffsammlungen den Lehrkraeften zur Verfuegung zu stellen. Grundlage hierfuer war in Deutschland die seinerzeitige biologistische Ideologie. Es wurde nunmehr sogar versucht, naturkundliche Schuelerbuecher zu entwickeln. Dazu kam es jedoch nicht. Vorgehensweise: Die oben umrissene Entwicklung wirft die Frage auf, ob dieser Etablierungsprozess nur fuer Deutschland oder auch fuer Europa charakteristisch ist. Die Recherchen zeigen, dass die Entwicklung in vielen Laendern Europas aehnlich schleppend verlief wie in Deutschland. Eine grosse Ausnahme bildet hier das zentralistisch regierte Frankreich nach der Revolution. Hier bemuehte sich die Regierung schon ab dem Ende des 18. Jahrhunderts spezielle Naturkundebuecher fuer die Primaerschueler einzufuehren. Sowohl didaktisch wie auch lehrmethodisch ergab sich hieraus ein erheblicher Vorsprung Frankreichs in bezug auf dieses Lehrgebiet.
Das Projekt "Sicherheit und Umwelt im Mittelmeerraum - Sicherheitskonzepte und Umweltkonflikte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeitsgruppe Friedensforschung und Europäische Sicherheitspolitik Brauch durchgeführt. Nach einem kleinen Workshop zu Fragen der Vertrauensbildung im Mittelmeerraum bei der 3. Paneuropäischen Konferenz für Internationale Beziehungen im Sept. 1998, organisierten Dr. Brauch (PD am OSI, FU Berlin und AFES-PRESS), Antonio Marquina (Complutense Univ. Madrid und Leiter von UNISCI) und Mohammed El-Sayed Selim (Univ. Kairo in Giza und Direktor des Inst. f. Asienstudien) einen ersten Workshop zu 'Sicherheit und Umwelt im Mittelmeerraum - Sicherheitskonzepte und Umweltkonflikte' bei der 4. Paneuropäischen Konferenz über Internationale Beziehungen an der Universität Kent in Canterbury, 7.-10. Sept. 2001, dessen Ergebnisse im Februar 2003 zusammen mit zusätzlichen Beiträgen zunächst in englischer Sprache erscheinen werden. Bei beiden Workshops wurde die Teilnahme von Kollegen aus Staaten des südlichen und östlichen Mittelmeerraums durch Reisekostenzuschüsse der NATO im Rahmen des NATO-Mittelmeerdialogs ermöglicht. Ein zweiter Workshop wird im März 2002 als Advanced Research Workshop der NATO in Valencia (Spanien) zu Umweltherausforderungen im Mittelmeerraum im 21. Jahrhundert durchgeführt. Die Ziele beider Workshops und die Abstracts der Tagungsbeiträge des Canterbury Workshop sind im Internet für Interessenten einsehbar. Für beide Workshops wurde von AFES-PRESS auch eine umfangreiche Linksammlung zum Mittelmeerraum mit ca. 7000 Internetlinks insb. zu folgenden sechs Faktoren vorbereitet: Bevölkerungsentwicklung, Klimawandel, Wasser, Desertifikation, Agrarproduktion und Nahrungsbedarf und Urbanisierung im Mittelmeerraum. Beide von der NATO teilweise geförderten Workshops verfolgen folgende drei Ziele: eine wissenschaftliche Nord-Süd Debatte zu konzeptionellen und politisch relevanten Sicherheitsfragen; eine multidisziplinäre Analyse zu Fragen von Umwelt und Sicherheit von Politikwissenschaftlern, Spezialisten der Internationalen Beziehungen mit Demographen, Klimatologen, Wasser- und Wüstenspezialisten und Experten zu Ernährungs- und Urbanisierungsfragen; einen Dialog zwischen Akademikern und Entscheidungsträgern bei internationalen Organisationen und nationalen Regierungen und Nichtregierungsorganisationen.
Das Projekt "Wasserhaushalt und Landschaftsveränderung - Umweltgestaltung und Institutionenwandel in der Niederlausitz seit 1850" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus, Lehrstuhl Technikgeschichte durchgeführt. Das von der DFG geförderte Projekt verfolgte das Ziel, unter Konzentration auf historische, institutionelle und mentale Implikationen gesellschaftlicher Nutzungen des Umweltmediums Wasser einen Beitrag zur Kulturlandschaftsgeschichte der Region Niederlausitz (Südbrandenburg) zu leisten. Die Niederlausitz ist neben hügeligen Moränenzügen in erster Linie durch umfangreiche feuchte Niederungslandschaften diluvialen Ursprungs geprägt. Seit Jahrhunderten gehören Entwässerungsanlagen zu ihren siedlungshistorischen Fundamenten, im Laufe der Neuzeit bekam der Wasserbau durch Erweiterung von Teichwirtschaften und Kanalbauten neue Dimensionen. Massiv überprägt wurde die Region durch extensive Braunkohleförderung im Tagebau, der in den letzten hundert Jahren auch umfangreiche Eingriffe in den Wasserhaushalt der Region mit sich brachte. Dieser Umstand legt die besondere Berücksichtigung von Grundwasserverhältnissen nahe, denn das durch den Bergbau in Mitleidenschaft gezogene oberflächennahe Grundwasser gehört zu den entscheidenden landschaftsprägenden Momenten der Niederungen von Spree, Berste und Schwarzer Elster. In der politisch-institutionellen Entwicklung des Raumes östlich der Elbe stellt die Niederlausitz ein bemerkenswertes Fallbeispiel dar, das sich für die vergleichende Analyse von Formen der Umweltnutzung und -gestaltung in besonderer Weise eignet. Im peripheren Raum zwischen den starken absolutistischen Mächten Brandenburg-Preußen und Sachsen gelegen, bildete sich auch in umwelthistorischer Perspektive eine Peripherie , die mit dem Erhalt weitgehend natürlich scheinender Reservate im Bereich des Spreewaldes seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zum Erholungs-Hinterland Berlins wurde. Die auf Autarkie auch im energiewirtschaftiichen Bereich gerichtete Politik der DDR führte zur Entwicklung des Bezirkes Cottbus zum Energiebezirk. Das Projekt untersucht die historischen Dimensionen des mit diesen Prozessen verbundenen Kulturlandschaftswandels mit einem Fokus im Zeitraum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei bildet der Zusammenhang zwischen institutionellen und technischen Formen, in denen sich der mehr oder minder planvolle Zugriff auf das Landschaftsmedium Wasser vollzieht, das Zentrum des Interesses. Konkreter Gegenstand der Analyse sind Kulturlandschaftselemente, die mit bestimmten Formen der Wassernutzung im Zusammenhang stehen. An erster Stelle sind dies Meliorationsanlagen, die bis in das zwanzigste Jahrhundert die Niederungen zunehmend wie ein Netz überzogen. Nach wie vor ist Teichwirtschaft für die Landschaft bedeutend, die seit der frühen Neuzeit umfangreiche Ausbauten erfuhr. Hinzu kommen Graben- und Kanalbauten zur Veränderung der Vorflut und zur Verbesserung der Versorgung benachbarter Zentren (Berlin, Wittenberg, Dresden). Mit ihrem methodischen Fokus auf die bergbaulich bedingten Grundwasserveränderungen bietet die Arbeit Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Disziplinen wie auch öffentliche Interessenten, die sich mit der
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