Das Projekt "Flächenverbrauch und Freiflächenverlust im Jahr 2030 - Quantitative Abschätzung von Änderungen in der Flächennutzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. In dem Projekt sollen die bis zum Jahr 2030 zu erwartenden Freiflächenverluste in Deutschland durch Prognoserechnungen ermittelt und im Kontext der flächenpolitischen Ziele der Bundesregierung bewertet werden. Dazu wird anhand realistischer Szenarien anschaulich aufgezeigt und unter Umweltgesichtspunkten erörtert, wie sich die Einhaltung des DNS Nachhaltigkeitsindikators 11.1 a 'Senkung auf durchschnittlich unter 30 ha pro Tag bis 2030' in der Realität darstellen könnte. Der zu betrachtende Zielkorridor ist dabei '20 bis knapp unter 30 Hektar pro Tag', wobei sich die 20 ha pro Tag am 'Netto Null Ziel' bis 2050, das ebenfalls in der DNS genannt wird, anlehnen. (ein durchschnittliches Delta von 10 Hektar pro Tag entspricht über 10 Jahre z. B. ungefähr der Fläche der Stadt München). In der Bauleitplanung bereits erfolgte perspektivische Vorfestlegungen für den Flächenverbrauch (Flächennutzungspläne, Bebauungspläne) werden durch das Vorhaben bundesweit repräsentativ erhoben und fließen in die Prognoserechnungen ein. Das Vorhaben wird die Ergebnisse zudem quantitativ und qualitativ mit den DNS Zusatzindikatoren 11.1 b 'Veränderung der Freiraumfläche je Einwohnerin und Einwohner' und 11.1 c 'Siedlungsdichte' verknüpfen und ebenfalls unter Umweltgesichtspunkten bewerten. Zudem sollen Freiflächenverluste bis 2030 abgeschätzt werden, die nicht unmittelbar als Flächenverbrauch gelten. Dies sind z. B. klimawandelbedingte Verluste an Vegetationsflächen (z. B. Grünland, Acker, Wald), die mittelfristig potenziell zu Siedlungs- und Verkehrsfläche werden könnten. Mit den Ergebnissen des Vorhabens werden somit konkrete und belastbare Prognosen zum Flächenverbrauch und zum Freiflächenverlust in Deutschland erwartet, die im Zuge der Fortschreibung der DNS auch in ressortübergreifenden Diskussionen einmal mehr die Fragestellung 'was bedeutet unter 30 Hektar konkret' veranschaulichen können.
Das Projekt "Trends und Tendenzen der Siedlungsentwicklung und deren Auswirkungen auf das Erreichen der flächenpolitischen Ziele des Bundes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ILS Research gGmbH durchgeführt. Auf der Basis von Analysen in Modellregionen untersucht das Projekt, inwieweit aktuelle Tendenzen der Siedlungsentwicklung dem Primat der Innenentwicklung entgegenstehen und die Erreichbarkeit der flächenpolitischen Ziele des Bundes gefährden. Die Kauf- und Pachtpreise für Grundstücke sind z. B. wesentliche Elemente bei der Realisierung kompakter und flächensparender Siedlungsstrukturen in den Städten. Die Dynamik der Bodenmärkte mit immer höheren Preisen insbesondere in Innenstadtlagen lassen - um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können - bereits deutliche Ausweichtendenzen hin zu dispersen Siedlungsstrukturen im günstigeren Außenbereich erkennen. In dem Vorhaben werden ökonomische und kommunalpolitische Wechselwirkungen dazu analysiert und es soll aufgezeigt werden, wie dem begegnet werden kann. Weiter untersucht das Vorhaben Nachfrage und Bedarf für Einfamilienhäuser in Regionen mit nicht angespannten Wohnungsmärkten. Auch in Schrumpfungsregionen ist Nachfrage nach Bauland für Einfamilienhäuser auf der 'Grünen Wiese' vorhanden. Die Kommunen reagieren in der Regel mit der Ausweisung von neuem Bauland. Die Folge sind innerörtliche Wohnungsleerstände bei gleichzeitigem Flächenneuverbrauch. Das Vorhaben soll diesen offensichtlichen Konflikt im Dialog mit den relevanten Akteuren genauer untersuchen und Handlungsvorschläge für die kommunale Flächen- und Wohnungspolitik erarbeiten. Des weiteren untersucht das Vorhaben Möglichkeiten und Grenzen bei der Realisierung von interkommunalen Kooperationen. Es erstellt dazu eine Bestandsaufnahme gescheiterter und durchgeführter interkommunaler Planungen für Wohn- und Gewerbegebiete und legt den Fokus liegt auf kommunale Kooperationen, die außerhalb geförderter Modellprojekte initiiert wurden. Die vom Vorhaben ermittelten Erfolgsfaktoren bzw. Gründe für das Scheitern der interkommunalen Planung sollen in eine Handlungshilfe für Kommunen einfließen.
Das Projekt "Quantifizierte Vorgaben zur Verringerung der Flächeninanspruchnahme gem. ROG - Rechtliche und planerische Optionen für das sichere Erreichen quantitativer Flächensparziele" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Raum & Energie, Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH durchgeführt. In dem Vorhaben sollen konkrete Vorschläge für die praktische Umsetzung der Regelungen in § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG erarbeitet werden. Darin wird u. a. festgelegt, dass die erstmalige Inanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke zu verringern ist, insbesondere durch quantifizierte Vorgaben zur Verringerung der Neuinanspruchnahme von Flächen. In dem Vorhaben sollen dafür auf der Basis einer Bestandsaufnahme konkrete rechtliche (einschließlich der Entwürfe von Gesetzestexten), kommunalplanerische (z. B. Ausgestaltung der interkommunalen Kooperationen), regional- und landesplanerische (z.B. Kriterien für die Verteilung von Bundes- und Landeszielen an die Kommunen und andere Handlungsträger) und institutionelle (z. B. Administration kommunaler oder regionaler Kontingentierung) Vorschläge erarbeitet werden. Die Vorschläge zum rechtlichen Rahmen sollen dabei Bindungswirkung auf der Ebene des Bundes, der Bundesländer und der Gemeinden entfalten. Das Vorhaben soll auch prüfen, inwieweit die Träger und Adressaten der Raumplanung für die Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge gerüstet sind und ggf. konkrete Vorschläge für Weiterbildungen bzw. Schulungen machen.
Das Projekt "Reproduzierbare und methodisch verständliche Aufbereitung der durch die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme erzielbaren qualitativen/quantitativen THG- Minderungspotenziale als Planungshilfe für regionalen und kommunalen Freiflächen- und Klimaschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Siedlungsentwicklung findet in großem Umfang dort statt, wo vorher Landwirtschaft oder Wald war, nämlich rund um die Verdichtungsräume der Siedlungskerne als neue Einfamilienhaussiedlungen, Einkaufszentren oder Gewerbegebiete. Direkte Folgen mit klimarelevanten Effekten sind der Verlust von Kohlenstoffsenken, die Erzeugung von CO2-Emissionen durch zusätzl. Baumaßnahmen, durch Verkehr u.v.m.. Aufgabe des Vorhabens ist es nun, die mit diesen Effekten verbundenen THG- Minderungspotenziale zu berechnen. Dazu sollen sie in dem Vorhaben im Hinblick auf ihre Klimarelevanz methodisch verständlich sowie reproduzierbar aufbereitet, als THG- Minderungspotenziale durch Flächensparen quantitativ zu beziffert sowie für die wissenschaftliche Diskussion und die politische Kommunikation visualisiert werden. Im Ergebnis des Vorhabens sollen somit u. a. zuverlässige, methodisch verständliche und belastbare Ansätze zur Berechnung von THG Minderungspotenzialen im Rahmen der Siedlungsentwicklung entwickelt, die zu erwartende THG Minderung (vorzugsweise in CO2 Äquivalenten) bis zum Jahr 2050 durch die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme berechnet sowie Handlungsanleitungen für räumlich abgegrenzte Berechnungen für regionale und kommunale Planungsträger erstellt werden.