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Biomarker fuer die Beurteilung des Gesundheitsrisikos durch Isocyanat-Expositionen

Das Projekt "Biomarker fuer die Beurteilung des Gesundheitsrisikos durch Isocyanat-Expositionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Isocyanate sind wichtige Ausgangsstoffe bei der Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen, Farben und Klebstoffen. Jaehrlich werden weltweit etwa 3 Millionen Tonnen Isocyanate hergestellt. 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) und Toluoldiisocyanate (TDI) sind die bedeutendsten Isocyanate. Isocyanate wirken reizend auf Augen und Atemwege (Verschlechterung der Lungenfunktion) sowie sensibilisierend auf die Atemwege ('Isocyanatasthma'). Die Angaben zur Karzinogenitaet und Mutagenitaet von Isocyanaten sind widerspruechlich. Isocyanate koennen in vivo zu den entsprechenden Aminen hydrolysieren, die zum Teil im Tierexperiment karzinogen sind. Im Rahmen unserer bisherigen Untersuchungen konnten wir zeigen, dass in MDI-exponierten Ratten und Arbeitern Blutprotein-Addukte und Urin-Metaboliten vom entsprechenden Amin (4,4'-Methylendianilin = MDA) vorhanden sind. Obwohl die Luft-Werte von MDI meistens unterhalb der Nachweisgrenze waren, haben wir bei vielen Arbeitern eine hohe interne Belastung feststellen koennen. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass die internen Belastungen bei Arbeitern auch auf Umweltbelastungen zurueckzufuehren sind, da in diesen Studien nicht genuegend entsprechende Kontrollen untersucht wurden. Fuer das vorliegende Forschungsvorhaben moechten wir demzufolge Arbeiter und deren im gleichen Haushalt wohnende Angehoerige untersuchen, um zu sehen, ob die Wohnraum- oder die Berufs-Exposition die wichtigste Isocyanat-Quelle ist. Ferner wird beabsichtigt, Patienten zu untersuchen, bei denen vom Hausarzt oder vom Arbeitsmedizinischen Dienst ein Verdacht auf Isocyanat-Belastung besteht. Bei allen Patienten und Probanden werden Albumin- und Haemoglobin-Addukte und Urinmetaboliten der beiden wichtigsten Isocyanate, MDI und TDI, analysiert. Zusaetzlich werden bei den Patienten Radio-allergo-sorbent-Tests fuer die Stoffe MDI und TDI durchgefuehrt. Ferner werden individuelle Suszeptibilitaeten untersucht, die auf genetische Polymorphismen der Fremdstoff-metabolisierenden Enzyme zurueckzufuehren sind. Die Resultate aus diesen Studien sollten erlauben, die nicht-berufliche, gesundheitliche Gefaehrdung der Bevoelkerung durch Arylamine und Isocyanate festzustellen.

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