Das Projekt "Einfluss von Boeden auf die Faehigkeit von Bakterien, chlorierte Kohlenwasserstoffe abzubauen (SFB 188-95/B5)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Biotechnologie II - Biotransformation und -Sensorik durchgeführt. Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) sind Xenobiotika, die sich haeufig durch Persistenz, Toxizitaet, Bioakkumulation und geringe Bioverfuegbarkeit auszeichnen. Ein Teil der halogenierten Verbindungen wird also in der Natur nicht bzw. nur sehr langsam mikrobiell umgesetzt. Im Labor koennen diese Verbindungen jedoch durch bakterielle Reinkulturen in Fluessigkultur vollstaendig abgebaut werden. Die Eigenschaften dieser Bakterien sollen in der Behandlung industrieller Abwaesser, Abgase, Oberflaechen- und Grundwasser sowie kontaminierter Boeden genutzt werden. Dazu sollen in Medien, in denen nur ein verzoegerter oder kein Abbau des Schadstoffs durch die natuerliche Mikroflora zu beobachten ist, sogenannte Spezialisten, d.h. im Labor gezuechtete Mikroorganismen mit der Faehigkeit, den Schadstoff in Fluessigkultur als einzige C- und Energiequelle zu nutzen, eingebracht werden. Damit soll ein effizienterer Abbau erzielt bzw. erst ermoeglicht werden. Bisherige Untersuchungen ueber das Einbringen von Spezialisten in Boeden haben gezeigt, dass diese oft nicht die erwarteten Leistungen erbringen. Ursachen hierfuer sind Einfluesse der autochthonen Mikroflora, aber auch der Bodenmatrix selbst. Im Teilprojekt B5 des SFB 188 wird untersucht, inwiefern der Boden bzw. unterschiedliche Bodenfraktionen einen Einfluss auf die mikrobielle CKW-Abbauleistung haben. Hierzu werden vergleichende Untersuchungen zwischen dem Abbau im Boden und dem Abbau in Fluessigkultur durchgefuehrt. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass ein Abbau einer gewaehlten Modellsubstanz im Boden durch eingebrachte Spezialisten prinzipiell moeglich ist und dass in einigen Faellen Fluessigkultur und Bodenkultur miteinander vergleichbar sind. Dabei ist jedoch eine empfindliche Reaktion auf die Veraenderung von Parametern der Bodenmatrix, der Kontamination oder der Mikroorganismen zu beobachten. Ziel des Projektes ist, die den Abbau von Xenobiotika durch spezielle Mikroorganismen in Boden beeinflussenden Faktoren zu erkennen, um eine Vorhersage sowie entsprechende Massnahmen beim Einsatz dieser spezialisierten Mikroorganismen zur Reinigung kontaminierter Boeden treffen zu koennen.
Das Projekt "Akkumulation und Biodegradation von in Bioschlamm vorhandener 3-Chlorbenzoesaeure durch Pilze, insbesondere Mykorrhizapilze, und durch Wurzeln hoeherer Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für Umweltforschung und Umwelttechnologie, Abteilung 2 Angewandte Botanik,Physiologische Pflanzenanatomie durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsverbundes (Schwerpunktprogramm) 'Produktionsintegrierter Umweltschutz' wird von unterschiedlichen Arbeitsgruppen (Biologie, Chemie, Mikrobiologie, Umwelttechnik) die Abbaumoeglichkeit von 3-Chlorbenzoesaeure (als Modellsubstanz) ueber Bioreaktoren (direkte Integration in Produktionsschritt) untersucht. Anfallender Bioschlamm enthaelt Restanteil von 3-Chlorbenzoesaeure sowie Metaboliten. Der Abbau dieser, wie auch die moegliche Bioakkumulation, wird mit verschiedenen Pilzen (Weissfaeulepilze, Mykorrhizapilze) untersucht und optimiert, wie auch die moegliche Verwendung des Substrates. Es hat sich gezeigt, dass sowohl ueber Weissfaeulepilze, aber auch ueber Mykorrhizapilze ein Abbau moeglich ist. Zur Zeit werden Optimierungsmoeglichkeiten untersucht.