Das Projekt "Nachweis von 8-OHdG als relevanter Beanspruchungsparameter in der Arbeitswelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin IV, AKH, Abteilung Arbeitsmedizin durchgeführt. Ziel des Projektes war die Quantifizierung von 8-Hydroxydeoxyguanosin (8OHdG) im Harn. Dieses modifizierte Nukleosid stellt einen etablierten Biomarker fuer sauerstoffradikal-induzierte DNA-Schaeden dar und wird durch Endonukleasetaetigkeit eliminiert. Zusaetzlich zu der durch den normalen Stoffwechsel bedingten oxidativen Schaedigung der DNA und der endogenen Disposition koennen auch exogene Faktoren eine wichtige Rolle bei oxidativem Stress spielen. Viele chemische oder physikalische Einfluesse fuehren entweder direkt zur Bildung von Sauerstoffradikalen oder beeintraechtigen die natuerlichen Abwehrfunktionen gegen oxidative Belastung. Bereits geringe Aenderungen koennten das Ausmass an oxidativen Schaeden beeinflussen, da die Belastung durch Radikale gross ist gegenueber jener durch andere Schadstoffe. Fuer die Analyse von 8OHdG wurde im Rahmen einer Diplomarbeit ein Verfahren mittels HPLC und elektochemischer Detektion entwickelt. Die Probenvorbereitung konnte durch eine zweistufige Festphasenextraktion optimiert werden, und die Nachweisgrenze der Methode von 100 fmol liegt deutlich unter der Menge von 3 - 6 pmol 8OHdG in den analysierten Harnproben. Mit der Erstellung des Messverfahrens wurden u. a. die Aspekte der Reproduzierbarkeit zwischen und innerhalb von Messserien, Stabilitaet der Kontrollproben und der Einfluss der Aufbewahrung abgeklaert. In diesem Projekt wurden 34 Sportler untersucht, deren mittlere 8OHdG- Ausscheidung mit 1.7 mol/mol Kreatinin nicht signifikant von der Kontrollguppe abwich. Zahlreiche Arbeiten ueber 8OHdG als Parameter fuer oxidativen Stress bestaetigen inzwischen die Bedeutung dieses Pathomechanismus. Das Wirkungsspektrum reaktiver Sauerstoffspezies erscheint immer komplexer und reicht von normalen degenerativen Prozessen ueber Krebs bis hin zur Entstehung neuronaler Erkrankungen. Mit der Methode der Quantifizierung von 8OHdG im Harn soll in Folgeuntersuchungen auf das oxidative Stressniveau verschiedener exponierter Personengruppen eingegangen werden.