Das Projekt "Organische Chlor-, Brom- und Iodverbindungen (AOCl, AOBr, AOI) in kommunalen Berliner Abwaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhaltung durchgeführt. In Westteil der Stadt Berlin wurden ungewoehnliche hohe Konzentrationen an organischen Iodverbindungen (AOI) gefunden (bis zu 60 Prozent des NPAOX). Ziel der Untersuchung war es, zu klaeren, inwieweit diese auch im Ostteil der Stadt vorkommen, ob dort insgesamt eine aehnliche Belastung des Abwassers mit NPAOX vorliegt, wie sich die einzelnen NPAOX-Anteile (AOCL, AOBr, AOI) in den verschiedenen Klaeranlagen verhalten und ob eine Quelle fuer den AOI gefunden werden kann. Der NPAOX wurde nach DIN 38409-H14 (Saeulenmethode) bestimmt. Statt der ueblichen microcoulometrischen Titration wurde die Ionenchromatographie mit einem Leitfaehigkeitsdetektor und einem UV-Detektor eingesetzt. Die Belastung des Abwassers mit NPAOX ist im gesamten Raum Berlin aehnlich (20 - 170 Mikrogramm/L NPAOX, hohe Anteile an organischen Chlor- und Iodverbindungen). Die AOI-Belastung in der Klaeranlage Schoenerlinde ist aehnlich der in der Klaeranlage Ruhleben. Die anderen Klaeranlagen weisen 3 bie 4 mal niedrigere Konzentrationen auf. Der AOI wies signifikante Konzentrationsunterschiede an Werktagen (10 - 160 Mikrogramm/L I) und am Wochenende (7 - 30 Mikrogramm/L I) auf. Er liess sich in den Klaeranlagen nur schwer wieder eliminieren (unter 20 Prozent), waehrend sich die AOCl-Fraktion bis zu 70 Prozent entfernen liess. Als Hauptquelle fuer den AOI wurden iodorganische Roentgenkontrastmittel identifiziert. Aufgrund ihrer hohen Polaritaet und Persistenz sind sie nur schwer wieder in der Klaeranlage oder aus der Umwelt zu entfernen. Sie koennen so ins Oberflaechen-, Grund- und Trinkwasser gelangen. Die Einleitung der iodorganischen Roentgenkontrastmittel ins Abwasser sollte daher vermieden werden. Die Moeglichkeit ihrer Elimination aus und die Vermeidung ihrer Einleitung ins Abwasser durch Krankenhaeuser und Arztpraxen muss untersucht werden. Daneben muss auch die Bildung von Metaboliten der Roentgenkontrastmittel waehrend der biologischen Abwasserbehandlung und ihr Gefaehrdungspotential fuer Mensch und Umwelt untersucht werden.
Das Projekt "Laboruntersuchungen heterogener Reaktionen auf stratosphaerisch relevanten Oberflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut) durchgeführt. Laboruntersuchungen heterogener Reaktionen auf stratosphaerisch relevanten festen und fluessigen Oberflaechen (H2SO4/H20, H2SO4/HNO3/H2O, HNO3 /H2O, H2O) bei Temperaturen und Wasserdampfpartialdruck typisch fuer die untere Stratosphaere. a. Messung der Reaktionswahrscheinlichkeiten der bromhaltigen Verbindungen BrONO2, HOBr, HBr. b. Messung der Reaktionswahrscheinlichkeiten von NO3 und HO2 NO2. c. Messung der Produktbildung in den Reaktionen von BrONO2, HOBr, NO3 und HO2, NO2 mit HCl und HBr.