Gebäude- und Verkehrssektor verfehlen aber Ziele des Klimaschutzgesetzes Im zweiten Jahr des nationalen Emissionshandels (nEHS) betrugen die Emissionen in dessen Anwendungsbereich 288,5 Millionen Tonnen CO₂. Das sind 17,9 Millionen Tonnen CO₂ oder rund 5,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor (306,5 Millionen Tonnen CO₂). Dies geht aus dem ersten Auswertungsbericht der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) zur Emissionssituation im nEHS hervor. Verglichen mit dem Europäischen Emissionshandel (EU-ETS 1) fiel der Emissionsrückgang im Anwendungsbereich des nEHS im Jahr 2022 deutlich stärker aus – im EU-ETS 1 sanken die Emissionen lediglich geringfügig von 355,2 auf 354,0 Millionen Tonnen CO₂-Äquvialente (Äq) und blieben damit nahezu unverändert. Allerdings werden die Sektorziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes im Gebäude- und Verkehrsbereich trotz des Emissionsrückgangs weiterhin verfehlt. Der nEHS umfasst grundsätzlich alle deutschen Brennstoffemissionen außerhalb des EU-ETS 1. Maßgeblich für die Emissionsentwicklung im nEHS sind der Verkehrs- und der Gebäudebereich. Die Emissionen des Verkehrs stiegen in der Sektorabgrenzung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) gegenüber 2021 um 2 Prozent. Dagegen sanken die Emissionen im Gebäudebereich um 7,4 Prozent. Trotzdem wurde das Sektorziel des KSG für den Gebäudesektor überschritten. Der Rückgang liegt vor allem an Einsparungen aufgrund der hohen Gaspreise 2022 infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, aber auch am geringeren Heizbedarf aufgrund der milden Witterung . So ist bei Erdgas innerhalb des nEHS ein deutlicher Rückgang um circa 14 Prozent zu verzeichnen. Erdgas und Diesel haben mit jeweils etwa einem Drittel die größten Anteile an den berichteten Emissionen im nEHS. Ihnen folgen Benzin und Heizöl mit jeweils circa einem Sechstel der Emissionen. Außerdem sind in den Jahren 2021 und 2022 die Brennstoffe Flüssiggas und Flugbenzin vom nEHS erfasst. Sie haben jedoch nur einen geringen Anteil an den Emissionen. „Obwohl die Emissionen im nationalen Emissionshandel aufgrund externer Faktoren rückläufig waren, gibt es noch erheblichen Handlungsbedarf im Gebäude- und Verkehrsbereich“, sagt UBA -Präsident Dirk Messner. Der Emissionshandel werde hier künftig eine noch maßgeblichere Rolle spielen. Dafür müssten die aktuellen Festpreise im nationalen Emissionshandel aber deutlich angehoben werden. Messner weiter: „Entscheidend ist, dass die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung für eine aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozesse genutzt werden. Ambitionierter Klimaschutz, Sozialverträglichkeit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit stehen in keinem Widerspruch zueinander, sondern können durch den Emissionshandel in Einklang gebracht werden.“ Bezogen auf die gesamten deutschen Treibhausgasemissionen, die 2022 bei rund 750 Millionen Tonnen CO₂-Äq lagen, entspricht der Anteil des nEHS circa 38,3 Prozent, der Anteil des EU-ETS 1 liegt bei 47,2 Prozent. Insgesamt unterlagen damit im Jahr 2022 rund 85,5 Prozent der deutschen Gesamtemissionen einer CO₂-Bepreisung durch den nEHS oder den EU-ETS 1. Nicht erfasst sind insbesondere Emissionen der Landwirtschaft, die vorwiegend durch Tierhaltung (Methanemissionen) und Stickstoffdüngung der Böden (Lachgasemissionen) entstehen. Außerdem fehlen weitere, erst ab den Berichtsjahren 2023 bzw. 2024 im nEHS erfasste Brennstoffemissionen (zum Beispiel Kohle und Abfälle). Bereits im laufenden Jahr startet zudem die dreijährige Vorbereitungsphase auf den neuen Europäischen Emissionshandel für Gebäude, Verkehr und zusätzliche Sektoren (EU-ETS 2), der im Jahr 2027 vollumfänglich beginnen soll. Diese Vorbereitungsphase ist eine reine Berichtsphase, in der noch keine Abgabeverpflichtung besteht. Der EU-ETS 2 ist ähnlich konzipiert wie der nEHS, es gibt jedoch auch wesentliche Unterschiede wie die Einschränkung des Anwendungsbereichs auf bestimmte Endabnehmer von Brennstoffen, unterschiedliche Vollzugsfristen und dass die Preisbildung von Beginn an direkt über den Markt erfolgt. „Mit der Einführung des nEHS im Jahr 2021 hat Deutschland eine wichtige Pionierrolle in Europa übernommen und war damit Wegbereiter für den EU-ETS 2“, erläutert Jürgen Landgrebe, Leiter des Fachbereichs „Klimaschutz, Energie, Deutsche Emissionshandelsstelle“ im UBA. „Aus klimapolitischer Perspektive birgt der Übergang in den EU-ETS 2 große Chancen, weil die bindenden Emissionsobergrenzen auf EU-Ebene endlich die vereinbarten Minderungsziele absichern. Beim Übergang vom nEHS in das europäische System setzen wir uns für einen effizienten, gleichermaßen integren und schlanken Vollzug für alle beteiligten Akteure ein.“ Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im UBA ist für den Vollzug des nationalen Emissionshandels und des Europäischen Emissionshandels in Deutschland zuständig.
Mit dem 2019 verabschiedeten Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) wurde in Deutschland ein nationales Emissionshandelssystem (nEHS) eingeführt, welches seit 2021 Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aus der Verbrennung von Heiz- und Kraftstoffen erfasst, mit einem Preis belegt und begrenzt. In den Jahren 2021 und 2022 (Startphase) betrifft dies die Brennstoffe Benzin, Flugbenzin, Gasöl (Diesel und Heizöl EL), Heizöl Schwer, Flüssiggas und Erdgas. Ab dem Jahr 2023 werden weitere Brennstoffe wie z.B. Kohle hinzukommen. Der vorliegende Bericht konzentriert sich in diesem Zusammenhang auf Fragen der Definition von im nEHS erfassten Emissionen, erläutert dazu das im BEHG niedergelegte Konzept der 'Brennstoffemissionen' sowie die Abgrenzung des nEHS vom Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) und liefert eine quantitative Abschätzung und Einordnung der vom nEHS erfassten Emissionen. Quelle: Forschungsbericht
Durch elektrische Antriebstechnologien bei Kraftfahrzeugen ergibt sich eine Reduktion der Schallemissionen aus dem Antriebs- und Abgasstrang vor allem in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen bis ca. 30 km/h. Während die positiven Effekte auf den Lärmschutz unstrittig sind, werden mögliche Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit infolge der verringerten Fahrzeuggeräusche kritisch diskutiert. In der vorliegenden Untersuchung wurde daher nach Lösungsansätzen gesucht, inwiefern das Lärmminderungspotenzial von Kraftfahrzeugen mit elektrischem Antrieb unter der Bedingung der Erhaltung bzw. Erhöhung der Verkehrssicherheit ausgeschöpft werden könnte. Die folgenden forschungsleitenden Fragestellungen wurden dabei adressiert: - Wie sehen der rechtliche Rahmen sowie die technischen Anforderungen in Bezug auf das AVAS aus? - Welches Unfallrisiko geht vor dem Hintergrund der zunehmenden Zulassungszahlen von elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen für den Fuß- und Radverkehr aus? - Welche Personengruppen sind im Zusammenhang mit der Wahrnehmung leiser Kraftfahrzeuge besonders gefährdet? - Wie unterscheidet sich die akustische Wahrnehmbarkeit von E-Pkw und Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor? - Welches sind die ausschlaggebenden Faktoren für die akustische Wahrnehmbarkeit von Fahrzeugaußengeräuschen? - Welche unterschiedlichen Positionen und Blickwinkel bestimmen die aktuelle Diskussion zum AVAS? - Welche alternativen Maßnahmen sind geeignet, das heutige AVAS zu ersetzen? Quelle: Forschungsbericht
Der Datenbestand setzt sich aus Analysenergebnissen von Staubniederschlagsuntersuchungen zusammen. Neben dem Staubniederschlag werden die Schwermetalle als Inhaltsstoffe bestimmt.
Das Projekt "Study of reactions between dry rocks and heat exchange fluids" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Mineralogisches Institut durchgeführt. Objective: To study the reaction between water and rock in order to obtain a better understanding of reactions that happen in a hot dry rock system. General information: reactions between rocks and heat exchange fluid change both the structure and chemical composition of the heated source rocks. Since the surfaces are of foremost interest, the investigations will be mainly concerned with these. The reaction mechanisms will be determined on the basis of measured reaction rates and reaction products. Major and trace elements will be measured in solution as well as surface structures and secondary minerals. Hdo will be used to study the possible replacement of metal cations by h3o+. Solids and liquids will be analysed with sims and mass spectrometry. See also contracts 0001/b, 0079/b, 0002/d, 0057/uk and 0010/f. Advancement: this contract started on 1.10.86 as a continuation of contract 0002/D. Achievements: The aim of the work has been to get closer understanding of water rock interaction at the conditions of hot dry rock energy exploitation by studying its initial reaction. Investigations have been carried out to prove the idea that during the initial phase of the reaction between feldspars and aqueous fluids an exchange between alkali and alkaline earth cations with hydronium ions takes place building a hydronium feldspar at the very outer layers of the mineral. The compositions of the reaction fluids were measured by atomic absorption spectrometry (AAS) and the investigations on the solid samples were carried out by infrared (IR) spectrometry, X-ray diffractometry (XRD), X-ray Guinier camera and secondary ion mass spectrometry (SIMS). Investigations on thin cleaved fragments with the IR method did not show any change of the absorption bands compared to the starting material. XRD investigations on powdered samples gave some evidence for the existence of (D3O) AlSi3O8 by the splitting of the (201) reflection. However these results were not unambiguous. They could not be substanciated with the X-ray Guinier method. SIMS investigations gave a clear direct indication for the incorporation of deuterium in feldspar along with simultaneous depletion of both potassium and aluminium. This result indicates an exchange reaction of deuterium oxide (D3O) for potassium and a disintegration reaction of the (Al, Si)O4 network to occur simultaneously.
Das Projekt "Entwicklung eines Anstrichsystems mit reduziertem Zusatz von organischen Lösungsmitteln für die Luftfahrt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PRC-DeSoto Deutschland GmbH durchgeführt. Flugzeuglacke müsse Extreme aushalten: Enorme Temperaturwechsel in kurzer Zeit bei Start und Landung oder Chemikalien wie Flugbenzin und Hydrauliköle. Neben dieser Belastung müssen die Lacke das Flugzeug absolut sicher vor Korrosion schützen. Diesen Ansprüchen konnte man bisher nur mit Anstrichen unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln (VOC) gerecht werden. VOC s sind aber problematisch für die Umwelt: Sie leisten unter anderem einen erheblichen Beitrag bei der Bildung von Sommersmog. PRC-De Soto wird jetzt ein Anstrichsystem entwickeln, bei dem die Verwendung dieser Lösungsmittel drastisch reduziert wird. Das Projekt heisst DAMIVOC (Development of an Aerospace minimized VOC Exterior System). Der Lack wird neue Standards der Europäischen Union für die Erreichung der Umweltziele beim Einsatz von Flugzeuglacken setzen.
Das Projekt "Wissenschaftliche Betreuung des 'Advanced MM-Wave Sounder' (Amas) - Untersuchung der anthropogenen Ozonzerstoerung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Fachbereich 1 Physik,Elektrotechnik, Institut für Umweltphysik,Fernerkundung durchgeführt. Es ist heute eine durch Messungen bestaetigte Tatsache, dass der Mensch die stratosphaerische Ozonschicht zerstoert. Die Hauptursache fuer diese Abnahme sind die durch die FCKW in die Stratospahere gebrachten Chloratome. Die Schluesselsubstanz in diesem katalytischen Ozonabbau, ClO, kann heute global nur mit einem Mikowellensensor wie Amas bestimmt werden. Deshalb hat nach Ozon die Messung von ClO die hoechste Prioritaet. Die Arbeiten werden sich auf die folgenden Teile konzentrieren: wissenschaftliche und technisch-wissenschaftliche Betreuung des Amas. Amas als Option auf Atmos, Amas Akkommodiation auf der ESA-polaren Plattform, Amas Einsatz auf anderen Plattformen, z.B. Priroda, Test von kritischen' Hardware'-Elementen von Amas. Untersuchung der Moeglichkeit, Amas als Sensor fuer den Bereich obere Tropospahere und untere Stratospahere einzusetzen. Ergaenzung von Amas durch SUB-MM Kanaele zur Bestimmung weiterer Spurenstoffe, wie HCl,HOCl,CH3,Si, HO2,H2O2, N2O, HNO3, NO, NO2, HCN, H2CO und moeglicherweise auch OClO und BrO.
Das Projekt "Stosswellenmessungen zur Kinetik von C-, O- und N-Atomreaktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Fachbereich 7 Maschinenbau, Institut für Verbrennung und Gasdynamik durchgeführt. Die detaillierte Beschreibung von Verbrennungsvorgaengen in Form von Computersimulationen setzt die Kenntnis von Reaktionsmechanismen und entsprechenden Reaktionskoeffizienten voraus. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, Reaktionskoeffizienten von elementaren Hochtemperaturreaktionen zu bestimmen. Als Methode wird die Kombination von ARAS (Atomic Resonance Absorption Spectroscopy) mit der Stosswellentechnik verwendet. Ueber den direkten Nachweis von C-, O- und N-Atomen in der Reaktionszone hinter Stosswellen werden Reaktionskoeffizienten direkt oder mit Hilfe von Computersimulationen bestimmt. Das Verfahren wurde im Berichtszeitraum auf die Zerfallsreaktionen von CO, CO2 und O2 mit Ar und N2 als Stosspartner angewendet. Ausserdem ist beabsichtigt, bimolekulare Reaktionen der angegebenen atomaren Spezies mit einfachen Molekuelen wie N2, CO und CO2 zu untersuchen.
Das Projekt "Teilvorhaben 4: Alternativdünger aus der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von NOVA green Projektmanagement GmbH durchgeführt. Medienkosten, speziell die Aufwändungen für N und P, sind bei der großtechnischen Produktion von Algen ein wichtiger Kostenfaktor. Andererseits werden Reststoffe aus der Landwirtschaft kostenpflichtig entsorgt bzw. aufgearbeitet, um sie in das reguläre Wassernetz einleiten zu können. Novagreen nutzt neueste Technologien der Gülle- und Gärrestaufbereitung, um kostengünstigen Algendünger zu bekommen. Die Reststoffe werden einer mehrstufigen Aufbereitung unterzogen, die mit üblichen Presschneckenseparatoren beginnt und bis hin zur Umkehrosmose führt. Spezielle Hochfrequenz- Siebe bilden das Kernstück. Als besonders für die Algen geeignet hat sich das Retentat der Umkehrosmose gezeigt, das als Algendünger besonders geeignet ist. In einem ersten Schritt werden jeweils 2 Reststofffraktionen aufgereinigt und auf die Verwertbarkeit als Algendünger getestet. Im Labor werden die Wachstumsparameter im Vergleich zu üblichen Düngern evaluiert. In einem letzten Schritt wird die geeignete Düngerfraktion in der Pilotanlage Jülich auf ihren Einsatz in der Großproduktion getestet.
Das Projekt "Teilvorhaben 5: Downstream-Processing (Aufschluss / Extraktion)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Phytolutions GmbH durchgeführt. Die Luftfahrt sucht zur Verringerung ihres CO2-Footprints Biomasse-Alternativen zu fossilien Kraftstoffen. AUFWIND zielt auf die industrielle Großproduktion von Algen und die Demonstration einer Integration ins Gesamtsystem Biokerosinproduktion bei ausreichender Nachhaltigkeit, Effektivität im Gesamtprozess und marktfähiger Preisgestaltung. Einbezogen werden landwirtschaftliche Strukturen (z.B. Biogas), Energiebilanz, Ökologischer Footprint und Nachhaltigkeit, Arbeitsplatzeffekte, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit, Sicherung der Rohstoffversorgung und Kompatibilität mit Flugzeugen und Infrastrukturen. Hierzu sollen optimale Systeme zur Algenproduktion (TP2) und Aufschluss- und Extraktionsverfahren (TP3) identifiziert werden. Phytolutions erarbeitet folgende Aufgaben: TP2.2. Aus energetischen Gesichtspunkten wird parallel zur Separatortechnik eine Flokkulation entwickelt. TP2.3. Monitoring von Nährstoffen und Messung der Schadstoffkonzentrationen während der autotrophen und mixotrophen Produktion unter Nutzung von Industrie- und Agrarabwässern. TP3.1. Aus dem laufenden Produktionsbetrieb bei Phytolutions wird Biomasse in der Anfangsphase zur Verfügung gestellt. Die Qualität und Zusammensetzung wird laufend überprüft. TP3.2. Der Lipidgehalt soll mittels Schnelltests über Färbereaktionen bestimmt und das genaue Fettsäuremuster über Messungen zur Verifizierung und Optimierung von Schnelltests ermittelt werden. TP3.5. Eine verfahrenstechnische Bewertung wird durchgeführt.