Personalie: Gründungspräsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Heinrich Freiherr von Lersner, wird 80 Sein Wirken ist eng mit der Idee der Ökologie verknüpft. Heinrich Freiherr von Lersner gehört zu den Männern der ersten Stunde der deutschen Umweltpolitik. Der promovierte Verwaltungsjurist übernahm 1970 in der neugeschaffenen Abteilung Umweltschutz im Bundesinnenministerium die Unterabteilung „Wasserwirtschaft und Abfallwirtschaft“, um dann vier Jahre später zum ersten Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA) ernannt zu werden. In dieser Funktion hat er über einen langen Zeitraum, von 1974 bis 1995, das UBA aufgebaut, zu einer angesehenen wissenschaftlichen Behörde gemacht und die Umweltpolitik an maßgeblicher Stelle mitgestaltet. Heute wird Heinrich von Lersner 80 Jahre alt. „Heinrich von Lersner wurde zu einem Glücksfall für das UBA und für die deutsche Umweltpolitik. Mit schwäbischer Beharrlichkeit und seiner unbestrittenen fachlichen Kompetenz vertrat er streitbar häufig emotionalisierte Themen wie Tempolimit auf Autobahnen, Ozonloch, Waldschäden oder Dioxin und trug so dazu bei, dass Umweltschutz heute zu den zentralen Politikfeldern gehört“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Meilensteine der deutschen Umweltpolitik, wie die Großfeuerungsanlagenverordnung, das Katalysatorenkonzept oder die Veränderungen in der Abfall- und Abwasserwirtschaft, wären ohne die wissenschaftlichen Vorarbeiten des UBA und die Führungsstärke von Lersners nicht zu erreichen gewesen. Das Amt wurde durch das Errichtungsgesetz am 22. Juli 1974 im damaligen West-Berlin gegründet. „Heinrich von Lersner hat die schwierige Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Politik, die in der Doppelfunktion des UBA als Behörde und wissenschaftliche Einrichtung begründet liegt, mit Umsicht und Mut gemeistert. Exzellenz und Kompetenz bilden die Kombination, die von Lersner auszeichnen und die ihn zum erfolgreichen Präsidenten des UBA gemacht haben“, so Flasbarth. Dabei legte er besonderen Wert auf die fachübergreifende Zusammenarbeit vieler Disziplinen. Von Lersner erkannte früh, dass Umweltschutz eine Querschnittsaufgabe ist. Ihm war es immer wichtig, dass der Biologe im selben Haus arbeitet wie der Ingenieur, der Jurist oder der Ökonom. Als Chef hat er stets das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes gesucht, verlangte ihnen ein hohes Maß an Motivation und Engagement ab und ließ sich von guten Argumenten überzeugen. „Umweltpolitik ist das Bohren von dicken Brettern. Man darf nicht aufhören, wenn der Bohrer beim ersten Ansatz nicht gleich durchkommt“, sagte von Lersner frei nach Max Weber Ende der 80er Jahre in einem Interview. Heinrich von Lersner wurde am 14. Juli 1930 in Stuttgart geboren, studierte Rechtswissenschaften in Tübingen und Kiel. 1957 absolvierte er die Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer, zwei Jahre später promovierte er bei Günter Dürig, einem renommierten Rechtswissenschaftler, in Tübingen. Von 1959 bis 1961 arbeitete er als Verwaltungsjurist in der Innenverwaltung Baden-Württembergs. Während seiner Zeit als Beamter des Bundesinnenministeriums in den Jahren von 1961 bis 1974 arbeitete er mit am ersten Abfallgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Das Abfallrecht gehört nach wie vor zu seinen wissenschaftlichen Steckenpferden, das er als Herausgeber und Kommentator pflegt. Dem Jubilar widmet das UBA als Reverenz eine wissenschaftliche Abhandlung zu einem aktuellen abfallrechtlichen Thema: „Maßnahmen gegen Elektroschrott-Exporte“, die im Herbst in der Fachzeitschrift „AbfallR - Zeitschrift für das Recht der Abfallwirtschaft“ erscheinen wird.
Die Verabschiedung des Abfall-Beseitigungsgesetzes führt zu grundsätzlichen Veränderungen in der Müllbeseitigung. Existierten bis 1972 mehr als 50.000 ungeordnete Müllkippen in der Bundesrepublik, werden nun ca. 1000 geordnete Deponien für die Abfallbeseitigung in Anspruch genommen. Das Abfall-Beseitigungsgesetz wurde seitdem mehrfach novelliert.
Betriebsdaten von Anlagen zur Entsorgung von nicht besonders überwachungsbedürftigen Abfällen nach Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG).
Genehmigungen für das Betreiben von Anlagen zur Entsorgung von nicht besonders überwachungsbedürftigen Abfällen nach Bundesimmissionsschutzgesetz/Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG).
Genehmigungen für das Betreiben von Sonderabfallanlagen nach Bundesimmissionsschutzgesetz/Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG).
Das Projekt "Arbeitsgespräch 'Erfahrungsaustausch nach elf Jahren Vollzug der EG-AbfVerbrV und des AbfVerbrG am 22. und 23.9.2005 im UBA" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt durchgeführt.
Das Projekt "Auswirkungen des Abfallgesetzes und der Altoel VO auf die Praxis der Altoelentsorgung 1991" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BSM Beratungsgesellschaft für Umweltfragen durchgeführt. Fortfuehrung des Vorhabens Altoelentsorgung III (1989/90) mit Erweiterung auf die neuen Bundeslaender und zusaetzlichen Fragestellungen. Ausgehend von Arten und Mengen der Frischoele (insgesamt ca 1,2 Mio t/a) soll deren Weg bis zum Endverbleib verfolgt werden. Dabei wird unterschieden zwischen den Schmieroelen, die beim bestimmungsgemaessen Gebrauch in die Umwelt gelangen (einige hunderttausend Tonnen) und den gesammelten Altoelen, die weiterbehandelt werden. (ca 600.000 t/a)
Das Projekt "Konzept zum sicheren und umweltverträglichen Umgang mit Materialien und Abfällen beim Betrieb und bei der Wartung von Offshore-Windenergieanlagen S.U.U.M.A." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremen, Institut für technischen Umweltschutz durchgeführt. Bei Betrieb und Wartung von Windenergieanlagen sowie bei der Instandsetzung werden Materialien und Stoffe eingesetzt, die zu unterschiedlichsten Abfällen führen. Zu den Ver- und Entsorgungsgütern zählen u.a. Schmierstoffe, Grundierungen und Lacke, Klebstoffe, Reinigungsmittel, Austauschteile, aber auch Werkzeuge und Prüfgeräte. Bisher sind weder die Zuständigkeiten der Gesetzgebung geregelt, noch die landseitigen Schnittstellen in den Häfen einheitlich gestaltet. Im Rahmen des Forschungsvorhabens ist ein Konzept erarbeitet worden, das für Betrieb, Wartung und Instandhaltung von Offshore-WEA eine Basis zum kontrollierten Umgang mit Materialien schafft und den gezielten und umweltverträglichen Einsatz von Maßnahmen und Techniken gewährleistet. Projektinhalte waren die Abbildung der Material- und Abfallströme, sowie eine Recherche und Dokumentation der gesetzlichen und technischen Rahmenbedingungen. Neben der Entwicklung von land- und seeseitigen Verwertungs- und Entsorgungsstrategien sollte ein Stoffstrommanagementsystem entstehen, das als Informations- und Dokumentationsverfahren in ein allgemeines Controllingsystem integrierbar ist.
Das Projekt "Altholz - Eine Gefahr fuer den Rohholzabsatz?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Ordinariat für Mechanische Holztechnologie und Institut für Holzphysik und Mechanische Technologie des Holzes der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Das durch das KrW-/AbfG novellierte Abfallrecht raeumt der Verwertung von Abfaellen Vorrang vor der Beseitigung ein mit dem Ziel, Kreislaufwirtschaft zu foerdern und natuerliche Ressourcen zu schonen. Altholz wandelt sich dadurch potentiell vom Abfall zum Rohstoff. Aufgrund der vielfaeltigen Veredlungstiefen und Nutzungen von Holz sowie der zahlreichen Verbundstoffe aus Holz ist aber von unterschiedlich starkem Eintrag holzfremder Stoffe auszugehen, wobei vor allem Klebern, Beschichtungen und Holzschutzmitteln besondere Bedeutung zukommt. Eine dem Eintrag holzfremder Stoffe entsprechende moegliche Grobklassifizierung fuer Altholz bzw. Holzabfaelle ergibt drei Gruppen: 'nicht behandelte, 'behandelte und 'schaedlich verunreinigte Holzabfaelle. Diese auf potentielle Belastung ausgerichtete Gruppierung soll Hinweise bzw. Vorgaben fuer eine sinnvolle Verwertung, fuer die zur Verwertung notwendigen Aufbereitungsmassnahmen bzw. fuer den einzuschlagenden Beseitigungsweg liefern. Die dominanten Beurteilungskriterien sind dabei vorwiegend oekologische Aspekte, die dem Ziel der Daseinsvorsorge verpflichtet sind. Bei der Beurteilung des Potentials von Altholz bzw. von Holzabfaellen als Rohstoff spielen aber auch technische und wirtschaftliche Faktoren eine bedeutende Rolle. So sind die Chancen eines (neuen) Rohstoffs auf dem technisch relevanten Markt nur bei Kenntnis der Kosten zu beurteilen. Zusaetzlich ist der potentiellen Menge grosse Bedeutung zuzumessen. Schaetzungen des jaehrlichen Altholzaufkommens in Deutschland reichen von 4-25 Mio Tonnen. Aus dem zuvor genannten ergibt sich der Rahmen des vorliegenden Projektes, das mit der Charakterisierung des Altholzaufkommens nach Menge und Zusammensetzung wesentlich zur Analyse der Substitutionsbeziehungen zwischen den Maerkten fuer Altholz und den relevanten Holzmaerkten beitragen soll.
Das Projekt "Bindung von Schwermetallen im Zementstein des Beton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut der Zementindustrie durchgeführt. Nach dem Abfallgesetz sind Abfaelle zu vermeiden, ggf. wiederzuverwenden oder zu verwerten. Verschiedene Nebenprodukte anderer Industrien lassen sich bei der Zementherstellung einsetzen. wenn die Verwertung wirtschaftlich und umweltvertraeglich ist. Reststoffe koennen gegenueber den natuerlichen Zementausgangsstoffen einen erhoehten Gehalt an umweltrelevanten Bestandteilen enthalten. Massgeblich fuer die Umweltvertraeglichkeit des Betons ist daher die Art. Stabilitaet und Dauerhaftigkeit der Bindung solcher Bestandteile im Zementstein des Betons. Die Untersuchungen sollten Aufschluss ueber die Bindung loeslicher Verbindungen der Elemente Cr(VI). Hg und Tl im Beton geben, um damit die Verwertbarkeit von Reststoffen bei der Zementherstellung zu beurteilen. Die Betonpruefkoerper lagerten in Wasser bzw. in kohlensaeurehaltigem Wasser. Die Auslaugrate nahm nach anfaenglichem 'Wash-out'-Effekt mit der Zeit (Diffusion) und zunehmender Betondichtigkeit (w/z-Wert. Nachbehandlung) drastisch ab. Ein loesender Angriff sowie die Vergroesserung der Oberflaeche erhoehten die Auslaugrate. Die Elementkonzentration im Eluat unterschritt die TVO-Grenzwerte um Groessenordnungen. Die wirtschaftliche Bedeutung des FV fuer die vorwiegend mittelstaendisch strukturierte deutsche Zementindustrie mit derzeit 65 Werken besteht darin. dass die steigenden Herstellkosten teilweise durch die Moeglichkeit zur wirtschaftlichen Verwertung von Sekundaerstoffen aufgefangen werden koennten. Das gilt in besonderem Mass fuer die Werke in den neuen Bundeslaendern. die bei steigendem Kostendruck aufgrund zunehmender Importe aus Niedriglohnlaendern ihre Wettbewerbsfaehigkeit verbessern muessen. Erweiterte Verwertungsmoeglichkeiten fuer Reststoffe koennten ausserdem zu einem erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen fuehren, wenn dadurch natuerliche Roh- und Brennstoffe einzusparen sind. Voraussetzung hierfuer ist jedoch. dass die Anwendung des Zements nicht beeintraechtigt wird.
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