Das Projekt "Frau und Müll" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Jade Hochschule Wilhelmshaven,Oldenburg,Elsfleth, Standort Oldenburg, Fachbereich Bauwesen und Geoinformation, Abteilung Bauwesen durchgeführt. Frau und Müll ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zwischen IngenieurwissenschaftlerInnen der FH Oldenburg und SozialwissenschaftlerInnen der TU Braunschweig. Ziel des Projektes ist, ein bürgernahes kommunales Abfallwirtschaftssytem zu entwickeln, das auch die Wünsche der BürgerInnen berücksichtigt. In den privaten Haushalten sind noch immer i. d. R. die Frauen für die Vorsortierung der Abfälle verantwortlich, deshalb wurde der Name Frau und Müll gewählt. In dem Abfallkonzept sollen neben ökologischen und ökonomischen insbesondere auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. Im ingenieurwissenschaftlichen Teil wird u. a. eine Technikfolgenabschätzung von Verwertungsalternativen durchgeführt werden. Die Betrachtung soll sich erstrecken von der Müllsammlung im Haushalt über die Erfassungssysteme, die Sortierung bis zur Verwertung.
Das Projekt "HEC-PAYT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten, Professur für Abfallwirtschaft durchgeführt. Bei der Sammlung von Restabfällen auf Basis von 'Pay-As-You-Throw-Systemen werden nur die tatsächlich entsorgten Abfallmengen dem Bürger in Rechnung gestellt. Richtig angewandt führen diese Systeme zur besseren Abtrennung von Wertstoffen sowie zu mehr Gebührengerechtigkeit als pauschale Abrechnungssysteme. Im Zuge des HEC-PAYT-Projektes wird in der griechischen Stadt Elefsina ein Pilotsystem geplant, eingeführt und die Projektergebnisse zur Anwendung in Zypern und Estland modifiziert.
Das Projekt "Einfluss deskriptiver, personaler und sozialer Normen auf das Müllvermeidungsverhalten von Kindern und Erwachsenen - Ein Kulturvergleich zwischen Japan und Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Psychologie, Abteilung für Umweltpsychologie durchgeführt. Normen haben sich in vielen Bereichen umweltschonenden Handelns (zwar nicht als ausschließlich maßgeblich, jedoch) als durchaus stabile Einflussfaktoren erwiesen; dies gilt insbesondere für Müllvermeidungs- und Mülltrennungsverhalten. Hier hat sich eine Differenzierung zwischen sozialen (Erwartungen des sozialen Umfeldes) und personalen Normen (eigene moralische Motivation) als sinnvoll erwiesen. Weitere Differenzierungen, wie die zwischen injunktiver (man soll) und deskriptiver Norm (das wahrgenommene übliche Handeln der anderen) wurden bisher jedoch nicht berücksichtigt. Gerade das wahrgenommene Handeln im familiären Umfeld hat sich jedoch in einer aktuellen japanischen Studie als wichtigster normativer Einfluss auf Müll vermeidendes Handeln erwiesen. Hieran anknüpfend soll in einer vergleichenden japanisch/deutschen Studie das auf Müll (Müllvermeidung, Mülltrennung) bezogene Verhalten von Kindern und Erwachsenen analysiert werden. Bearbeitet wird die Frage, durch welche Aspekte des elterlichen Verhaltens umweltschonendes Verhalten von Kindern beeinflusst, und durch welche Variablen dies vermittelt wird. Der Kulturvergleich macht hier Sinn, da vorausgehende eigene Untersuchungen zeigen, dass soziale Normen in Japan einflussmächtiger sind als in deutschen Stichproben.