Das Projekt "Studie zu Machbarkeit und Kosten der Schwallreduktion in der Schweiz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt durchgeführt. 25% der Wasserkraftwerke in der Schweiz erzeugen starke Abflussschwankungen (Schwall/ Sunk), welche sich negativ auf Flora und Fauna des Gewässers auswirken. Zur Verminderung der schädlichen Wirkungen von Schwall und Sunk bestehen heute keine spezifischen Rechtsgrundlagen. Entsprechend werden Massnahmen nur vereinzelt, gestützt auf die allgemeinen Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Fischerei angeordnet. Die Reduktion von Schwall und Sunk könnte dazu beitragen, das hohe Ansehen der Wasserkraft in der Öffentlichkeit weiter zu steigern. Im Hinblick auf eine allfällige Ausarbeitung einer spezifischen gesetzlichen Regelung für Schwall und Sunk muss das BAFU die nötigen Entscheidungsgrundlagen bereitstellen; dazu soll die vorgesehene Studie dienen.
Projektziele:
Die Studie muss folgende Fragestellungen in zwei Teilstudien beantworten:
1. Teilstudie:
Allgemeine Fragen:
- Welche prinzipiellen Möglichkeiten zur Schwallreduktion gibt es in der Schweiz und welches sind die Vor- und Nachteile?
- Bei mehreren Speicherkraftwerken im gleichen Einzugsgebiet: Wie ist die Machbarkeit von übergreifenden betrieblichen Massnahmen wenn nicht jedes Kraftwerk individuell über die momentan turbinierte Wassermenge entscheidet, sondern wenn alle KW des Einzugsgebiets zeitlich-räumlich koordiniert entscheiden müssen; dies mit dem Ziel, möglichst geringen Schwall im Hauptfluss zu erzeugen.
- Möglichkeiten und Realisierungschancen von Ausgleichsbecken zur Reduktion von Schwall/Sunk als 'Mehrzweckanlagen' nach Prof. Schleiss (Hochwasserschutz, Erholung, Niederdruckanlagen, usw.)?
Für die Flussgebiete Alpenrhein, Linth, Rhone, Doubs:
Auf Grund von Angaben zu den jeweils massgebenden ökologischen Parametern durch das Büro Limnex AG / Zürich, sind folgende Fragen zu beantworten:
- Welchen Einfluss haben diese ökologischen Zielvorgaben auf die notwendigen Massnahmen?
- Sind diese Massnahmen technisch realisierbar?
- Wie ist die Grössenordnung der aufzuwendenden Kosten?
- Welcher Landbedarf wäre notwendig?
- Möglichkeiten von Synergien von Ausgleichsbecken zur Reduktion von Schwall/Sunk mit Pumpspeicherung und Hochwasserschutz?
2. Teilstudie:
Je nachdem wie zuverlässig die Antworten für die vier Flussgebiete möglich sind, könnten anschliessend gewisse Hochrechnungen zu den gesamtschweizerischen Kosten von baulichen Massnahmen zur Reduktion von Schwall/Sunk gemacht werden - unter gleichzeitigem Einbezug von möglichem Nutzen im Bereich Pumpspeicherung und Hochwasserschutz.
Die Details zur Studie sollten an einer gemeinsamen Besprechung im Dezember 2006 geklärt werden.