Auf weitere Stoffe wird untersucht –Vorsorgemaßnahmen bleiben daher bestehen Die vorgenommenen Messungen der Ruß- und Staubrückstände, die nach dem Brand in der Müllverbrennung des Chemieparks Leverkusen in den umliegenden Wohngebieten niedergingen, ergaben eine nur geringe Schadstoffbelastung. Bei den Stoffgruppen der Dioxine (einschließlich dioxinänliche PCB) wurde die Bestimmungsgrenze nicht erreicht. Bei den Polychlorierten Biphenylen (PCB) und den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wurden sehr geringe Werte gemessen, die die Bewertungsgrenzen unterschritten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die am Brandereignis beteiligten Stoffe nur ein geringes Dioxin-Bildungspotential hatten. Darüber hinaus waren offenbar die Reaktionsbedingungen (z.B. Temperaturfenster) in der unkontrollierten Verbrennung nicht geeignet, die Bildung der o. g. Stoffe zu unterstützen oder haben diesen Prozess sogar gehemmt. Luftschadstoff-Messungen der Feuerwehr und des LANUV am Ereignistag ergaben bezüglich anderer brandüblicher Stoffe keine Auffälligkeiten. Im Ausbreitungsbereich der Rauchgasfahne wurden durch die jeweiligen kommunalen Feuerwehren ebenfalls Messungen durchgeführt. Auch diese Messungen waren unauffällig. Zur Zeit dauern die Ermittlungen, welche weiteren Stoffe bei dem Unfall beteiligt waren, noch an. Daher ist noch unklar, ob weitere, bisher unbekannte Stoffe in die nähere Umgebung der Brandstelle eingetragen wurden. Deshalb empfiehlt das LANUV, die bisher geltendem Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge aufrecht zu erhalten. Auf den Verzehr von Obst und Gemüse sollte daher weiterhin verzichtet werden, verunreinigte Flächen nicht anfassen und auch nicht selber reinigen. Das gilt für das betroffene Stadtgebiet Leverkusen und die unmittelbar angrenzenden Bereiche der Städte Leichlingen und Opladen. Das LANUV hat bereits begonnen, ein Screening-Programm zu erarbeiten, welches u. a. Boden- und Pflanzenproben beinhalten wird. Dieses Programm wird mit den bereits laufenden Messungen der Currenta auf dem Werksgelände synchronisiert. Der Untersuchungsbericht zu Dioxinen, PCB und PAK in den Rußrückständen wird kurzfristig ins Internetangebot des LANUV unter www.lanuv.nrw.de eingestellt. Für Bürgeranfragen ist das CURRENTA-Bürgertelefon der Stadt Leverkusen unter der Telefonnummer 0214 260599333 erreichbar. Die Bürgerinformation des LANUV ist erreichbar per E-Mail unter buergeranfragen(at)lanuv.nrw.de . Weitere Informationen zum LANUV-Sondereinsatz sind zu finden unter: https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/lanuv-stellt-sich-vor/bereitschaftszentrale/sondereinsatz Downloads: Bericht Sondereinsatz und Analysen PCDD/F, PCB, PAK nach Explosion Chempark Leverkusen Bericht Sondereinsatz und Analysen PCDD/F, PCB, PAK nach Explosion Chempark Leverkusen Pressemitteilung
Das "ZKI Fire Monitoring System" des DLR liefert aktuelle Waldbrandinformationen für Europa der letzten 31 Tage. Mit dem Ziel, verbrannte Flächen und deren räumliche Entwicklung nahezu in Echtzeit zu überwachen, wurde ein vollautomatisierter Ansatz entwickelt (Nolde et al. 2020, Link zur Publikation https://doi.org/10.3390/rs12132162) und in einer operativen Verarbeitungskette umgesetzt. Um mehrere Aktualisierungen pro Tag zu erreichen, werden Satellitendaten mittlerer Auflösung verwendet. Das Informationssystem ermöglicht eine interaktive Analyse aktueller Waldbrände in jedem von einem Benutzer definierten Interessengebiet. Die täglichen Produkte zeigen die Grenzen der verbrannten Gebiete, Minuten nachdem Satellitenbilder verfügbar sind. Für MODIS erfolgt der Datenempfang über die DLR-Bodenstationen in Neustrelitz und Oberpfaffenhofen (Deutschland) mittels Direktübertragung bei jeder Satellitenüberführung. Für Copernicus Sentinel-3-Daten stützen wir uns auf den Datenverteilungsmechanismus des Sentinel Open Access Hub der Europäischen Weltraumorganisation und das Copernicus Data Integration and Analysis System (DIAS). Die Produkte der verbrannten Fläche werden iterativ und automatisch über einen Zeitraum von 10 Tagen aktualisiert, sobald neue Satellitendaten verfügbar sind. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung der abgeleiteten Brandperimeter, indem der Einfluss von Störfaktoren wie Wolkenbedeckung, Rauchfahnen und Schatten minimiert wird. Neben dem Brandflächenumfang fließen weitere Attribute wie die Brandschwere, die betroffene Fläche sowie die genauen Erkennungszeiten in die Daten ein. Es ist daher möglich, die Entwicklung jedes verbrannten Bereichs in Raum und Zeit zu verfolgen.
Das Projekt "Messung von Schiffsabgasen in der marinen Troposphäre (MeSMarT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Das Projekt MeSMarT ist eine 2012 geschlossene Kooperation zwischen dem Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen und dem Bundesamt für Seeschiff-fahrt und Hydrographie (BSH), die von dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und dem Institut für Umwelt-physik der Universität Heidelberg unterstützt wird, um den Einfluss von Schiffsemissionen auf die Chemie in der marinen Troposphäre zu untersuchen. Ziel der ersten Phase des Projektes (2012-2015) war die Erprobung verschiedener Messtechniken zur Bestimmung der zeitlichen und räumlichen Variabilität von gasförmigen und partikulären Luftschadstoffen aus Schiffsabgasen. Dabei wurden die Spurengaskonzentrationen von Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Kohlendioxid (CO2) und Ozon (O3) mit verschiedenen in-situ Messtechniken an ortsfesten Landstationen (Wedel, Neuwerk) und auf einem Forschungsschiff (Celtic Explorer) gemessen. Weiterhin wurden an diesen Messorten und von einem Flugzeug aus SO2 und NO2 mit Fernerkundungsmethoden unter Anwendung der DOAS-Technik (engl. differential optical absorption spectroscopy) gemessen. Aerosole in der marinen Troposphäre wurden auf Filtern gesammelt und auf Sulfat, Nitrat und organische Komponenten untersucht. Der gewonnene Datensatz diente als Basis für die Modellierung von physikalischen und chemischen Ausbreitungs- und Umwandlungsprozessen in der Troposphäre, um den Einfluss von Schiffsemissionen auf die Küstengebiete und die marine Troposphäre zu verstehen. Bei der Erprobung der ver-chiedenen Messtechniken stellte sich heraus, dass einige Methoden dazu geeignet sind, die Abgasfahnen einzelner Schiffe zu messen und individuell zuzuordnen. Dies kann für eine Unterstützung der Verfolgung von Regelverstößen nach der seit 01.01.2015 verschärften EU-Schwefelrichtlinie für Schiffskraftstoffe und Verstößen nach MARPOL Anlage VI genutzt werden. Aus diesem Grund wird in Phase 2 des MeSMarT Projektes (2015-2018) der Fokus auf die Weiterentwicklung und Automatisierung der in-situ und DOAS Mess- und Analysemethode gelegt. Außerdem wurde an der Messstation Wedel ein aktives Langpfad-DOAS Messsystem installiert, um auch bei schlechten Lichtverhältnissen und ungünstigen Windbedingungen präzise Messungen durchführen zu können.
Das Projekt "Charakterisierung von Schiffsemissionen und ihr Eintrag ins Meer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. PlumeBaSe beschäftigt sich mit der detaillierten Analyse der Zusammensetzung organischer Aerosole, freigesetzt während der Verbrennung fossiler Treibstoffe durch Schiffe, und deren weiterem Weg in der marinen Umwelt. Durch die hochaufgelöste Beprobung der Aerosole und ihrer Transformationsprodukte vom Schiffsschornstein bis in die Ostsee wird eine Brücke zwischen Atmosphären- und Meeresforschung geschlagen. Der zunehmende globale Warentransport auf dem Wasserweg erhöht den Druck auf marine Ökosysteme. Große Schiffe emittieren, zusätzlich zu gasförmigen Schadstoffen, große Mengen an Partikeln reich an Spurenmetallen und organischen Schadstoffen zunächst in die Atmosphäre von wo aus die Schadstoffe ins Meer gelangen. Negative Auswirkungen saurer Oxide und organischer Schadstoffe sind bekannt, weniger hingegen wurde bisher die Deposition der Schiffsaerosole und deren Beitrag zur Meeresverschmutzung untersucht. Besonders lückenhaft ist das Verständnis für die Alterungsprozesse während des atmosphärischen Transports sowie in der Wassersäule, beispielweise durch UV-Strahlung oder reaktive Sauerstoffspezies, obwohl die Transformationsprodukte sehr unterschiedliche Auswirkungen auf Biota haben und die Molekülstruktur den weiteren Weg in der Umwelt maßgeblich beeinflussen können.Um diese Wissenslücken zu schließen, soll in PlumeBaSe durch eine vielschichtige Umweltbeprobung eine neuartige, umfassende Erhebung des Emissionstransports und der Aerosolalterung erreicht werden. Die Projektpartner des Leibniz Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), der Universität Rostock (UR) und der Karls-Universität Prag (CU) befassen sich mit den folgenden zentralen Hypothesen: (H1) Schiffsemissionen tragen signifikant zur Verschmutzung des Oberflächenwassers bei, der Eintrag ist besonders hoch entlang der Hauptschifffahrtsrouten. (H2) Während des atmosphärischen und marinen Transports ändern sich die physikalischen (Partikelgrößenverteilung) und chemischen (molekulare Profile) Eigenschaften der emittierten Aerosole, was ihren weiteren Weg in der Umwelt beeinflusst. (H3) Die Veränderungen auf molekularer Ebene können verfolgt und genutzt werden um Schadstoffeinträge über die Atmosphäre von den über Nassabscheider eingebrachte Verschmutzungen zu unterscheiden.Diese angestrebten Zielsetzungen werden in drei Arbeitspaketen adressiert via I. Zeitlich und räumlich hochaufgelöster Analyse von Partikelgrößenverteilungen direkt in den Abgasfahnen der Schiffe unter Nutzung eines unbemannten Luftschiffes, kombiniert mit hochsensitiven gerichteten und ungerichteten chemischen Analysen der II. atmosphärischen Schadstoffe in Partikeln unterschiedlicher Größe, sowie der III. Schadstoffe im Meerwasser. Die Ostsee stellt durch die hohe Schiffsverkehrsdichte, gute Erreichbarkeit und Regulation der Schiffsemissionen ein ideales Untersuchungsgebiet dar, welches sich auch als Modellsystem für die Beeinflussung küstennaher Ozeane durch Schiffsverkehr weltweit eignet.
Das Projekt "Ein Box-Modell zur Untersuchung des Effekts von Flugzeugemissionen auf die Hintergrundatmosphaere und innerhalb von Abgasfahnen von Flugzeugen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung, Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung durchgeführt. Das Ziel des Projektes ist die Anpassung des chemischen Gasphasen-Reaktionsmechanismus RADM2 (Stockwell et al., 1990) an die Bedingungen in der oberen Troposphaere und unteren Stratosphaere sowie die Vereinfachung des Mechanismus, so dass er in zwei- und dreidimensionalen Chemie-Transport-Modellen verwendet werden kann. Der neu entwickelte chemische Mechanismus enthaelt eine weitaus detailliertere Beschreibung der anorganischen Chemie und eine vereinfachte organische Chemie, da z.B. die Bedeutung der photolytischen Spaltungen von HNO3, HNO4, PAN sowie der Reaktionen der Sauerstoffatome in der oberen Troposphaere groesser ist als in Bodennaehe. Fuer Boxmodellrechnungen mit unterschiedlichen Mechanismen wurde ein neues Boxmodell entwickelt. Diesem Boxmodell wird ein chemischer Mechanismus in einfach lesbarer und interpretierbarer Form - als Reaktionsgleichungen mit Geschwindigkeitskonstanten - zur Verfuegung gestellt. Der in Dateiform vorliegende chemische Mechanismus wird von einem sog. 'Chemischen Uebersetzer' interpretiert, der ihn in ein Programm von FORTRAN basierten Routinen uebersetzt, in denen die Umsatzraten, die Umsatzparameter und die Jakobi-Matrix berechnet werden. Diese FORTRAN-Routinen koennen kompiliert und mit dem Boxmodell gelinkt werden oder auch direkt in dreidimensionale Chemie-Transport-Modelle integriert werden. Zur zeitlichen Integration des Systems kinetischer Gleichungen wird eine neue Gear-Solver Routine (VODE) verwendet. Das neue Boxmodell ist einfacher in der Handhabung und hat wesentlich vereinfachte und logischere Eingabestrukturen und Kontrolldateien als das fruehere Boxmodell, das auf dem CHEMK Modell basierte. Das beschriebene Boxmodell mit dem neu entwickelte Mechanismus fuer die obere Troposphaere wurde verwendet, um einige der vom IFU durchgefuehrten Flugzeugmessungen zu simulieren. Diese Flugzeugmessungen fanden innerhalb des nordatlantischen Flugkorridors statt. Bei diesen Messungen konnte das Alter der Abgasfahnen der Flugzeuge aus den bekannten Flugplaenen bestimmt werden. Um das Verstaendnis ueber die atmosphaerenchemischen Vorgaenge in der oberen Troposphaere ueberpruefen zu koennen, wurden vier Abgasfahnen genauer mit Boxmodellsimulationen untersucht. Bei diesen Simulationsrechnungen wurde die Verduennung mit Hintergrundluftmassen beruecksichtigt; die Photolysefrequenzen und die Konzentrationen von O3, organischen Substanzen, CO und der Summe der Stickstoffkomponenten (NOy) wurden von den Flugzeugmessungen direkt uebernommen. Den Emissionen der Flugzeugtriebwerke wurden uebliche Triebwerksemissionen zugrunde gelegt. Das Ziel der Untersuchungen war der Vergleich von gemessenen und simulierten Verhaeltnissen von NO zu NOY, weil die Konzentrationen der Stickoxide und ihre Umwandlungsraten die Ozonkonzentration bestimmen.
Das Projekt "Monitoring von vulkanischem Schwefeldioxid mit GOME-2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Earth Observation Center (EOC), Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) durchgeführt. Ziel des Verbundprojektes ist es, ein mobiles Vulkanüberwachungssystem zu entwickeln, welches im Fall einer vulkanischen Krise schnell installiert werden kann, um lokale Experten bei der Beurteilung der Lage zu unterstützen. Für das geplante System ist sowohl der Einsatz etablierter Beobachtungstechnologien als auch erstmals die direkte Einbindung satellitenbasierter Beobachtungsmethoden geplant. Die Kommunikation zwischen den Stationen im Gelände erfolgt über ein drahtloses Netzwerk, das mit einer zentralen Datenbank verbunden ist, in der alle Daten aus den unterschiedlichen Quellen zusammengeführt werden. Nach Auswertung und Modellierung der Daten sollen der aktuelle Aktivitätszustand des Vulkans charakterisiert und Warnstufen bestimmt werden. Die Untersuchungsergebnisse werden mit Hilfe eines GIS visualisiert und den lokalen Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt. Das DLR plant die Beobachtung vulkanischer SO2 Abgasfahnen mit Hilfe des satellitengestützten UV Spektrometers GOME-2. Durch Messung des atmosphärischen SO2 kann Beginn oder Zunahme von vulkanischer Aktivität frühzeitig registriert werden. Das DLR wird und a. Algorithmen zur echtzeitnahen Ableitung von SO2-Gehalten entwickeln. Neben täglichen Karten über die SO2-Säulen
Das Projekt "Bestimmung der zwei- und drei- dimensionalen Verteilung von Spurengasen mit dem Heidelberger Abbildendes Flugzeug-DOAS Instrument (HAIDI) auf HALO, in der Phase II Mission EMerGe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung von Abgasfahnen großer urbaner Flächenquellen (Millionenstädte) in Europa und Asien mittels eines neuartigen 2D bzw. 3D DOAS-Fernerkundungsinstruments. Die Arbeiten sind Teil der für das deutsche Forschungsflugzeug HALO geplanten EMerGe Mission, eine zusätzliche Beteiligung an der CAFE Mission wird gegenwärtig noch untersucht. Flugzeuggebundene Beobachtungen des HAIDI-Instruments ermöglichen die Messungen von Schlüsselparametern der von Flächenquellen ausgehenden Fahnen, wie z.B. der Spurengase NO2, HCHO, SO2, CHOCHO, BrO, IO, OClO, H2O, O4 und O3 sowie von optischen Eigenschaften des Aerosols. Die räumliche Auflösung der resultierenden 2D-Karten der Spurenstoffverteilungen ist besser als 100m, die Breite des Abtaststreifens etwa 10 km, so dass in kurzer Zeit eine große Fläche erfasst wird. Tomographischen Methoden ermöglicht die Rekonstruktion von 3D-Bildern, die auch die Vertikalverteilung von Spurengasen beinhalten. Somit quantifiziert HAIDI die wichtigsten Spezies zur Analyse der chemischen Zusammensetzung und Umwandlung in der Abluft von Flächenquellen. Unsere Studien zielen auf die Untersuchung topographischer und meteorologischer Einflüsse auf Ausdehnung, Verteilung und Ausbreitung derartiger Abgasfahnen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Emission, Umwandlung und Abbau der Schlüsselkomponente NO2. Die chemische Evolution von Spurengasen und des Aerosols, die sich auch unseren Daten zusammen mit weiteren auf HALO gemessenen Verbindungen ergibt, ermöglicht dann die Beantwortung von Fragen bezüglich der lokalen, regionalen und globalen Auswirkungen von großflächigen Emissionen. Insbesondere dienen die Bestimmungen der optischen Parameter des Aerosols, wie sie von HAIDI vorgenommen wird, auch der Quantifizierung des Einflusses solcher Fahnen auf den Strahlungshaushalt. Die genannten Ergebnisse dienen des Weiteren zur Validierung und Verbesserung von Modellen im Rahmen des EMerGe Projekts sowie zur Validierung von Satellitendaten. Damit wird erstmals ein System operationell, das mit einer Kombination von drei abbildenden Spektrometern 3D-Informationen über Spurengasverteilungen und Aerosol liefern kann. Im Rahmen des Projektes werden - basierend auf unseren Vorarbeiten - die notwendigen tomographischen Algorithmen entwickelt. Da dies der erstmalige Betrieb von HAIDI auf HALO ist muss das Instrument im Rahmen des Projektes auch zugelassen und ggf. adaptiert werden.
Das Projekt "Mercury species over Europe. Relative importance of depositional methylmercury fluxes to various ecosystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GKSS-Forschungszentrum Geesthacht, Institut für Gewässerphysik durchgeführt. General Information: The general objective is to identify and quantify sources of atmospheric mercury species focusing on production and fluxes of methyl mercury (MeHg). The primary objective is to find the relative importance of the atmospheric deposition of MeHg, in comparison to methylation/demethylation processes in terrestrial and limnic ecosystems, in various parts of Europe. The intention is to provide the missing important pieces on the occurrence of direct and diffuse emissions, and of atmospheric production, of the mercury species contributing to the MeHg found enriched at different trophic levels in our ecosystems. From this, the capability of MeHg of atmospheric origin to act as a net source for MeHg transport over transition zones between, terrestrial, wetland, and limnic ecosystems, will be assessed. The information will be necessary in constructing adequate multicompartment models for the fate and effects of ecotoxicologically relevant mercury species, e.g. MeHg, and assessing impacts from environmental changes. For this purpose, techniques for identifying and quantifying the potential sources of atmospheric MeHg and other relevant mercury species, will be developed and used, In particular, possible direct MeHg releases form fossil-fuelled combustion facilities and household waste incinerators, or alternatively through chemical production in the plumes or in the atmosphere, are of major interest. The importance of various other mercury species in the formation of MeHg will also be addressed by finding at which distance from the sources the MeHg formation starts. Contributions from both point and diffuse MeHg sources will be estimated and confirmed by field measurements (air, precipitation, soils and natural waters) in the vicinity, far from and unaffected by large mercury emitters. The total strength of European MeHg sources will be assessed by expanding the European mercury emission inventory already available by the MeHg fractions, which will be based on the planned MeHg measurements in various type sources. In addition, more developed and adequate techniques for measuring also other mercury species will greatly improve the available emission inventory. Based on the emission inventory, the importance of atmospheric dispersion and long-range transport of MeHg, and its precursors if formed in the plume or in the free atmosphere, from source areas on the European continent to Scandinavia will be evaluated. Further, the presence of MeHg in marine air at the west-coast of Ireland will be used as a reference, when considering to the ocean as a potential source area for MeHg or its predecessors. The evaluation of MeHg contribution from different sources is expected to provide a ... Prime Contractor: Swedish Environmental Research Institute Ltd., Department of Environmental Monitoring, Fluxes and Synthesis; Stockholm; Sweden.
Das Projekt "Aerosol-Messungen im Nord- und Ostseeraum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Reine und Angewandte Kernphysik durchgeführt. Zum Verstaendnis makrophysikalischer Phaenomene des atmosphaerischen Aerosolsystems ist die Kenntnis mikrophysikalischer Eigenschaften der Aerosolpartikel eine wichtige Voraussetzung. Insbesondere haengen die durch anthropogene Partikelemissionen ausgeloesten physikalisch-chemischen Prozesse in der Atmosphaere von der Beschaffenheit der Aerosolpartikel ab. In dieser Studie werden Aerosolpartikel mit Hilfe eines Flugzeugs direkt den Abluftfahnen verschiedener Industrieanlagen entnommen. Morphologie und chemische Komponenten von individuellen Partikeln (1-10 Mikro m) wurden mit Hilfe eines Elektronenmikroskopes (REM) mit angeschlossener Roentgenfluoreszens-Mikrosonde (EDAX) aufgenommen. Die Partikel zeigen eine ausgesprochene Vielfalt bezueglich Form, Oberflaechentextur und chemischer Komponenten. Die EDAX-Signaturen der einzelnen Partikel ('particle-fingerprint') wurden einer Cluster-Analyse unterzogen. Es konnten klassenspezifische Signaturen ('class-fingerprint') abgeleitet werden, die ihrerseits typisch fuer die jeweiligen Quellen sind ('source-fingerprint'). REM-Bilder und EDAX-Signaturen wurden in einem Aerosolpartikelatlas zusammengestellt.
Das Projekt "Messbeteiligung des FUB-Messmotorseglers D-KMET" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie WE03 durchgeführt. Im Februar und Maerz 1995 wurde am Erzgebirge ein Feldexperiment durchgefuehrt, um Schwefeldioxidtransporte von Tschechien nach Sachsen bei geeigneter Stroemung zu erfassen. Der Messmotorsegler der FUB war mit meteorologischen 'in situ' Messgeraeten und einem Schwefeldioxiddetektor ausgeruestet. Er wurde episodisch eingesetzt und konnte durch seine dreidimensionale Messfaehigkeit auch dann Schwefeldioxid feststellen, wenn die Bodenmesssysteme wegen der abgehobenen Transportfahne keine Effekte verzeichneten. Die topographische Struktur des Erzgebirges beguenstigt bei stabilen Wetterlagen den Transport durch die Taleinschnitte.