Das Projekt "Stromerzeugung aus der Abgaswärme der Drehofenanlage im Zementwerk Rohrdorf + Messprogramm" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Südbayerische Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH durchgeführt. Das Unternehmen ist Teil der Rohrdorfer Baustoffgruppe, die neben Zement auch Transportbeton, Betonwaren und Betonfertigteile herstellt sowie Sand und Kies abbaut. Am Standort Rohrdorf werden verschiedene Zementqualitäten sowie diverse Bau- und Zuschlagstoffe produziert. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen einen Umbau der Drehrohrofenanlage. Dabei soll künftig die Abwärme im Unternehmen effizient genutzt werden. Bislang erfolgt die Abwärmenutzung im Produktionsprozess nur zu einem geringen Teil - u.a. zur Trocknung des naturfeuchten Rohgesteins, das in einer Mahltrocknungsanlage zu Rohmehl vermahlen wird. Dieses Rohmehl wird dann im Drehrohrofen bei 1.500 Grad C zu Klinker gesintert. Die dabei entstehenden heißen Abgase geben auch noch an das Rohmehl Wärme ab. Der weitaus größte Teil der Abgase muss allerdings abgekühlt werden, damit die Filterschläuche der nachgeschalteten Entstaubungsanlage nicht geschädigt werden. Dieser Teil der Abwärme bleibt bisher ungenutzt. Im Rahmen des Vorhabens soll diese bisher ungenutzte Energie des Abgases aus dem Drehrohrofen für die Eigenstromversorgung des Zementwerks verwendet und damit die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden. In einem neuartigen Abhitzekraftwerk soll mit Hilfe der Wärmeenergie des Abgases frischer Heißdampf erzeugt werden. Der Heißdampf treibt eine Turbine an, die über einen Generator elektrischen Strom erzeugt. Prognostiziert wird die Auskopplung einer elektrischen Nettoleistung von ca. 5 MW. Dies entspricht etwa 28Prozent des Eigenstrombedarfs. Dadurch werden 16.300 t/a CO2-Emissionen eingespart und Ressourcen geschont.